Erbe ungerecht verteilt,was nun?

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Wenn Ihr Vater testamentarisch bestimmt, dass Sie sein Haus und Ihre Geschwister sein Geld erhalten sollen, ist das grundsätzlich nicht von Ihren Geschwistern anfechtbar, es sei denn sie könnten beweisen, dass der Vater nicht mehr testierfähig war oder dass er unter Zwang so testiert hat. Da Sie und Ihre 5 Geschwister gesetzliche Erben Ihres Vaters sein würden mit Anteilen von je 1/6 (sofern Ihre Mutter nicht mehr lebt), hat jedes Ihrer 5 Geschwister einen Pflichtteilsanspruch in Höhe des Wertes von 1/12 des Gesamt´-nachlasses Ihres Vaters. Das heisst also, dass insgesamt 5/12 des Nachlasswertes von Ihren Geschwistern beansprucht werden können. Sofern das den Geschwistern zugewendete Geldvermögen diese Quote erreicht, wären damit ihre Pflichtteilsansprüche erfüllt. Ist das Geldvermögen niedriger, könnten sie die Differenz von Ihnen als dem testamentarisch mehr begünstigten Miterben verlangen. Noch ein Hinweis: Ihr Vater sollte nicht einfach testieren, das Haus erhält X und das Geld Y - Z, sondern sollte genau angeben, zu welchen Anteilen die Kinder erben sollen. Die Zuwendsung von Haus und Geld sollte er dann als Auseinandsersetzungsanordnung hinzufügen. Das erleichtert später die Rechtslage.

Wenn sie ihren Pflichtanteil anfordern, also in ihrem Fall, ((Wert des Hauses + Wert des Gesamten Geldes) /6 ) /2, müssen mindestens diesen Geldbetrag haben. Falls sie schon mehr als diesen Wert durch das Geld geerbt haben, wird die Anfechtung hinfällig, wenn nicht, müsstest du sie in diesem Fall geldlich "entlohnen" also ihnen die Differenz in Form von Geld geben.

Was jetzt heissen würde,wenn das Haus 400000€ Wert ist,und meine Geschwister insgesamt 200000€ erben müsste ich die Differenz. also 200000€ auszahlen.

Es liegt doch an Dir, Deine Geschwister trotzdem auszuzahlen, sofern es zu streit kommt, denn Du kannst ja nichts dafür

Er soll das Testament vom Notar beglaubigen lassen, dann können deine Geschwister auch nichts machen und es kommt auch nicht zum STREIT!

das ist Schwachsinn. Der Pflichtanteil wird nicht durch eine Beglaubigung hinfällig

Immer wieder traurig zu sehen, das Geldgier größer ist als der letzte Wunsch des Vaters.