Einkommensteuererklärung-Gewerkschaftsbeiträge-?

3 Antworten

Die Beiträge zur Gewerkschaft sind Werbungskosten bei den Einkünften aus nichtselbständiger Arbeit und werden daher auf Seite 2 der Anlage N angegeben.

lohnt es sich Mitglied einer Gewerkschaft zu sein um alles bei der Einkommensteuererklärung anrechnen zu können?

Nein.

Es gibt keine Steuersätze über 45%. Die 12,40 € im Monat würden deine Steuerzahllast um maximal 67,- € pro Jahr reduzieren.

Eine Ausgabe zu tätigen um Steuern zu sparen ist IMMER betriebswirtschaftlicher Unsinn.

Man tätigt eine Ausgabe weil sie sinnvoll oder notwendig ist. Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft verschafft dir Rechtsschutz, Streikgeld etc. Die steuerliche Absetzbarkeit ist immer ein Nebeneffekt.

Oder ist es besser/günstiger sich bei einer Versicherung abzusichern (Beruftsrechtschutz,etc)?

Arbeitsrechtsschutz sind auch Werbungskosten. Bei einer Versicherung hängen die Beiträge vom Risiko ab und nicht vom Bruttoeinkommen, wie bei der Gewerkschaft. Kann also billiger sein, muss aber nicht.

Bezüglich der Steuererklärung lohnt es sich definitiv nicht, Gewerkschaftsmitglied zu sein. 

Man ist aus anderen Gründen in der Gewerkschaft. Die helfen einem, wenn man auf der Arbeit Probleme hat, kämpfen und klagen vor Gericht für dich, du erhälst Streikgeld bei einem Arbeitskampf und sie erkämpfen für dich automatische Lohnerhöhungen. 

Inwiefern dir das wichtig ist, das musst du selbst für dich entscheiden. 

Wenn die Gewerkschaft zu schwach wird und zu wenig Mitglieder hat, wird es mit Gehaltserhöhungen für alle extrem schwierig. 

Bei unseren Putzfrauen ist es so, dass nur die Gewerkschaftmitglieder Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld erhalten. Zustehen tut es natürlich allen, aber die Gewerkschaftsmitglieder konnten es regelmäßig an die Gewerkschaft geben ohne viel Aufwand und die hat notfalls geklagt.

 Das muss alle 3 Monate gemacht werden, sonst verjährt der Anspruch. Jetzt zahlt die Firma einfach denen, die den Mitgliedsausweis vorlegen, das Geld, den anderen nicht. Den regelmäßigen Weg zum Anwalt haben alle gescheut.

Bei der Steuer kommt es unter Werbungskosten und wenn man dann nicht noch einiges an Fahrkosten hat, bleibt man eh unter der 1000 Euro Pauschale, die eh jeder bekommt. Dann bringt es gar nichts. 

Und ansonsten, bei dem Mitgliedsbeitrag ist dein Einkommen eher gering, da hast du auch keinen hohen Steuersatz, bei 20 % gäbe es ca. 30 Euro zurück, falls du über den 1000 Euro liegst.