Eine frage zur aktienberatung

7 Antworten

Gibt es Aktienberater?

Viele Berater bei Banken, auch gute, legen ihr eigenes Geld schlecht an. Das Problem ist sicherlich, dass es immer falsch ist, sich in Aktien zu verlieben oder sich zu sicher zu sein. Das ist aber (sehr) schwer, wenn die Aktie steigt. Also steigen auch Profis noch zu überhöhten Kursen ein und kommen so oft auf negative Gesamtrenditen.

Ich berate jedenfalls auch Bankberater in ihrer Vermögensanlage.

Anlageberater gibt es, auch sehr gute. Allerdings zielt ein guter da weniger auf die 100 % in einer Woche sondern mehr auf Durchschnittsrenditen (je nach Kunden) von 4 - 12 % im Jahr. Ich kann dir aus Erfahrung sagen, dass man dabei durchaus zu Geld kommt. Leider ist ein Leben zu kurz und der Job macht viel zu viel Spaß dafür, dass man vor der Zeit nicht mehr arbeiten könnte und wollte.

Arbeit macht nebenbei das Leben süß!!! Ich finde es wesentlich schöner zu arbeiten und doch etwas Zeit für die Familie zu haben als das Leben eines Frührentners zu führen.

warum spielt ein guter Trainer nicht selbst Fußball??? Wenn jemand keine größere Summe hat kann er selbst auch nicht viel investieren

Es kommt immer darauf an ob ich investieren also langfristig anlegen oder zocken will. Ein altes Sprichwort sagt: Hin und her macht Taschen leer. Langfristig orientiert und auf die richtige Branche gesetzt kann man nicht allzu viel falsch machen, ein Aktienberater weiß auch nicht mehr. Im Gegenteil, wenn ich zuviel auf andere Leute höre lässt man sich von seinen guten Gedanken abbringen. Also immer zuerst einen gesunden Menschenverstand einsetzen.

Hallo Himmelsmensch

Meiner Erfahrung nach gibt es für den Normalanleger (mit einer Anlagesumme von bis ca. 200.000€) keine Anlageberater, die ihr Geld wert sind. Es ist üblich, dass ein Anlagebrater ca. 0,8% jährlich der Anlagesumme erhält. Wenn man 10 Jahre einem Anlageberater treu bleibt, so verzichtet man auf 8% der Rendite. Hinzu kommt, wie von einem Vorredner erwähnt, noch häufig eine sog. "Erfolgsprämie" von ca. 20% des "Erfolges", der dann definiert ist als "Gewinn über der Schwelle von z. B. 10%" (oder eines Indexes wie dem DAX). Versetzt man sich in die Situation dieser Anlageberater, so sind diese genötigt, risikoreiche Investements einzugehen, denn erst ab einem Überschreiten der Gewinnschwelle von 10% (oder einem Index) verdienen diese Anlageberater richtig Geld. da man in guten Zeiten über diesen 10% liegt, erhalten die Berater entweder die 10% in haussierende Börsen (also zu einer Zeit, als man auch ohne großes Vorwissen Geld an der Börse verdient hätte) oder aber, wenn sie Anlagen gemacht haben, die von dem Index abweichen, denn nur so können sie den Index schlagen und die Erfolgsprämie einfordern. Soll heißen, die Investments sind risikoreicher als der Index!

Ich kenne keinen, der langfristig wirklich eine Outperformance erwirtschaftet, und ich war eine Zeitlang selbst an der Börse und im Witschaftsjounalismus tätig.

Die ganzen selbsternannten Profis, die ihr vermeintliches Insiderwissen in die Foren posten, haben keinen tatsächlichen Informationsvorsprung. Und diejenigen, die einen echten Informationsvorsprung besitzen, dürfen diesen nicht veröffentlichen.

Es gibt eigentlich nur eine einzige Quelle, auf die man sich verlassen sollte, und das ist der gesunde Menschenverstand!

Ich werde des öfteren von Bekannten gefragt, welche Aktie ich denn empfehlen würde. Ich kann genauso wenig hellsehen wie alle anderen und empfehle deshalb nur, das Risiko zu streuen (verschiedene Aktien aus unterschiedlichen Branchen, Aktien aus unterschiedlichen Ländern wählen usw.) und beachte dabei noch die individuelle Situation des Einzelnen. Wenn ich von jemandem weiß, dass dort zum ersten male Nachwuchs ansteht und das Haushaltseinkommen bei ca. 40.000€ brutto per annum liegt, dann muss man eben auch das normale Tagesgeldkonto bei der Volksbank oder Sparkasse empfehlen! Solche Empfehlungen wird aber kein Bankberater machen! Ein Bankberater wird mindestens ein inflationsgeschätztes Zertifikat der eigenen Bank empfehlen (oder irgend so einen anderen Quatsch, den Otto-Normalkunde nicht durchschaut). Da liegen dann die Provisionen für die Bank bei 1-2% und der Kunde ist sogar noch weniger liquide, da das Zertifikat nun einmal nicht so einfach wieder zu verkaufen ist. ich muss gestehen, dass ich vor noch 10-15 Jahren selbst von Zertifikaten oder Fonds begeistert war. Ich bin nach Jahren der enttäuschenden Performance dieser Produkte wieder zu den einfachen physischen Aktien in eigener Regie zurück gekehrt! Ein Tagesgeldkonto mit ca. 10.000€ "Reserve", der Rest in Aktien,

Also, wenn man sich vor allem eines vor Augen hält: 1.) Man investiere in einfache Produkte (Aktien ODER Tagesgeld ODER Anleihen) 2.) Wenn man sich (auch) für Aktien entscheidet: 2a) Man kaufe überwiegend Blue Chips aus verschiedenen Ländern, aus verschiedenen Branchen. 2b) Wenn man bereit ist, Risiken einzugehen, dann kaufe man auf Grund von eigenen Analysen einige Zockeraktien, die man vor 2-3 Jahren in zwielichtigen Börsenbriefen empfohlen bekommen hat, aber nicht die, die gerade heute empfohlen werden! So umgeht man das Risiko, dass man einem Betrug wie bei De Beira Goldfields auffliegt.

Ich habe mehrfach darüber nachgedacht, meine Dienst im Internet kostenlos anzubieten, einfach, weil es mir Spaß macht, mich mit Aktien u. ä. zu beschäftigen. Wer sich von mir gut beraten fühlt, der soll mir dann einen freiwilligen Betrag überweisen. Bislang habe ich noch keine Homepage, auf der ich das bewerkstellige.

Gruß

Schuft

... berechtigte Frage wie ich meine. Viele gute Aktien-Berater machen so genannte Hedge-Fonds auf und bekommen dann 20-25% vom Gewinn, der eine Hurdle Rate von z.B. 5% p.a. übersteigt. Da es mit der deutschen Aktien-Kultur nicht so weit her ist, gibt es solche Hedge-Fonds eher im angelsächsischen Raum und die guten "Aktienberater" wie Sie es nennen wandern dann oft nach London oder New York...