Effiziente Elektroheizung: Splitgeräte, Inverter, Heizlüfter etc. - wer kann helfen?

3 Antworten

Hallo,

als Energieeffizienzexperte, TGA Planer und Gutachter verwende ich bei meinen Planungen und Dimensionierungen für Neubauten mit zunehmendender Tendenz vollmodulierende LWP (Splitt-Geräte) mit wassergeführter Wärmeverteilung.
Das allerdings nur, wenn die Randbedingungen nach der Grundlagenermittlung hierfür auch tatsächlich geeignet sind.

Klimageräte dienen allerdings vorrangig der Kühlung, die Heizfunktion steht dabei im Nachrrang und ist meist wenig energieeffizient (Verbrauchskosten Heizbetrieb).
Für ein EFH-PH ist die Heizlast von 5 kW ungewöhnlich hoch, es sei denn, das Gebäude steht auf der Zugspitze oder hat 1000 m² zu beheizende Fläche.
Woher stammt diese Angabe?
Bei luftgeführter Wärmeübertragung an die einzelnen Räume dürften hier erhebliche Probleme auftreten, denn Luft ist ein denkbar schlechter "Wärmebevorrater" und Transporteur. Zudem ist die WW-Bereitung energetisch ja auch nicht unbedeutend.
Sinnvoll sind solche Systeme mit Abwärmenutzung (WRG) über die KWL nur dann, wenn tatsächlich ein echtes PH vorliegt, was ich hier überhaupt nicht vermute.

Als Gutachter begegnen mir derartige Fragestellungen mit zunehmender Tendenz leider häufig, wo ahnungslose Bauherren von den Anbietern gnadenlos über den Tisch gezogen werden.
In den meisten Fällen kann man den Verursacher nachträglich am wirtschaftlichen Mißerfolg "beteiligen".

v.G.

Hallo Simko,

Deine Annahmen sind soweit korrekt, ausgelegt war das Haus komplett auf Luft/Luft mit einer zentralen Wärmepumpe die neben dem WW auch die Zuluft erwärmt hat - bzw. das eigentlich tun sollte. Wasserführende Heizung haben wir nicht, von der Auslegung sollte die Luftheizung bis auf die kältesten Tage ausreichen. Das WW wird mit einer WW-Wärmepumpe (Ochsner 250DK)  erhitzt die ich kurzfristig montieren musste als die andere Anlage den Geist aufgab.

Jetzt stellt sich nur die Frage wie ich möglichst effizient die restlichen kW Wärme in das Haus bekommen kann ohne gleich zigtausend Euro in die Hand zu nehmen (die sich nie amortisieren).

Nach Deiner Aussage liest es sich so als wäre aufgrund der fehlender Wasserspeicherung- und Heizung ein anderes System als direktelektrisch nicht sinnvoll. Auch mit der unten genannten Anlage, plus ca. 2.000-3.000 für Material und Montage liegt man wirtschaftlich mit >>10.000€ und aufgrund der primäre Ausrichtung auf Heizung auch beim Wirkungsgrad im roten Bereich.

Bleiben also nur schöne E-Heizkörper, und vermutlich ist es dabei nahezu egal ob das ein Konvektor oder ein Radiator oder ein Nachtspeichersystem ist!?

@Ralsch

Schwierig zu beantworten, zumal weder die korrekte Heizlast noch der tatsächliche Leistungs- und Energiebedarf aus einer Grundlagenermittlung bekannt sind.
Eine WW-WP war sicherlich als erste Maßnahme schon sehr sinnvoll, sofern sie nicht die Abluft der Räume nutzt.

Eine Umrüstung auf wassergeführte Wärmeverteilung wäre hier insgesamt sicherlich erheblich aufwendig.

E-Direkt für den Heizbetrieb dürfte hinsichtlich der Verbrauchskosten die ungünstigste Lösung sein.

Daher sicherlich nicht ganz verkehrt, primär das vorhandene Luft-Luft-System zunächst auf Defizite/Fehler zu untersuchen.
Von wesentlicher Bedeutung dabei die KWL, Luftmengenplan sowie die Ergebnisse (Teilvolumenströme, Temperaturen) aus der Inbetriebnahmemessung der KWL.
Bereits hier werden häufig viele Fehler gemacht, die jedoch nicht pauschal und grundsätzlich dem Gesamtsystem anzulasten sind.

v.G.

@verreisterNutzer

Hallo,

das Gesamtsystem, so wie es mal geplant und umgesetzt war, gibt es halt nicht mehr. Ich muss jetzt in irgendeiner Weise versuchen das bestehende Restsystem (KWT, Lüftung mit je 8x Zu- und Abluftkanäle, leider jeweils nur 80er Rohre) zu nutzen und "zum Fliegen" zu bringen. 

Prinzipiell ist die Auslegung des gesamten Hauses nicht zu schlecht, ich benötige nicht allzuviel zum Heizen. Nur eben (eigentlich) doch zu viel für direktelektrisch.

@Ralsch

Hallo,

die Antwort verstehe ich absolut nicht, zumal meine Fragen nicht beantwortet wurden.

Wenn Heizkosten im Gesamtbudget völlig uninteressant sind, dann E-direkt heizen, auf welche Art auch immer.
Insofern verstehe ich die ausgängliche Fragestellung absolut nicht!

v.G.

@verreisterNutzer

Öh - wie nun? Ich habe doch alle Fragen beantwortet - und wo steht dass die Heizkosten KEINE Rolle spielen? Es macht nur eben wenig Sinn 500€ Heizkostenersparnis im Jahr mit einer 20.000€-Investition zu erkaufen. Aber - egal, zu meinen eingänglich gegebenen Informationen kam ja leider kein weiterer Input. Schade.

@Ralsch

Wie wurden denn die 500€ Heizkostenersparnis ermittelt?

Wie hoch ist denn nun die reale Heizlast?

Wieviel Heizenergie wird denn tatsächlich benötigt (Bedarf kWh/a) ?

Wenn Du eine kontr. Wohnraumlüftung mit Heizregister (gewöhnlich ca. 1 kW) hast, dann ist das bei Passivhäusern ausreichend, bis es "Winter" wird.

Es sei denn, es greift jemand in das System ein und öffnet z.B. die Fenster.

Wenn Du sagst, "die Anlage" ist jetzt hinüber - meinst Du die Luft-WP?

Ihr heizt jetzt rein elektrisch: womit? Heizlüfter?

Luft/Luft-WP bedeutet: Ihr habt keine Heizkörper / FBH, richtig?

Wie funktioniert die Wärmeverteilung im Haus, habt ihr neben der KWL extra Kanäle für die Zu-/Abfuhr der Luft-WP?

Falls das so ist, sind die Alternativen vermutlich eng und gerade mal zwischen verschiedenen Herstellern zu finden.

Nur mit Strom zu heizen ist im Fall von Niedr.-Energiehäusern alles andere als "sowieso teurer". Ein Neubau hat eine Wasser-WP bekommen, bei ca. 180 qm hat der Eigentümer im Schnitt 20 Euro Stromkosten / Monat. Das krieg mal mit Gas oder Öl hin...

Das einzig "teure" an den reinen Luft-Geschichten ist der Energie-Aufwand, der bei sehr niedrigen Temperaturen notwendig ist, um Wärme aus der Luft rauszuholen.

Deshalb bin ich mehr ein Verfechter eines geteilten Systems, welches ab einer bestimmten Temp. umschaltet - dann, wenn es uneffizient wird.

Falls Dein Haus nicht auf "Wärme mit Wasser" eingerichtet ist, und Du keinen Heizkreis hast, ist die Überlegung natürlich überflüssig.

In Sachen Kühlen + Heizen elektrisch (Split) ist die Anschaffung ganz sicher nicht billig.

Empfehlungen dazu kann ich nicht viele geben.

Eventuell von Remko, die MVV 1200 DC als Außengerät, Listenpreis ca. 4.650,- Euro + MWST, dazu in entsprechender Anzahl die Deckenkassetten MVD 220 (1.150,- Euro + MWST) oder Wandgeräte MVW 220 (ab 710,- Euro +).

zuzügl. Regelung und Zubehör eine ECHTE Nummer...

Klar, dass diese Geräte mehr Energie verbrauchen, schließlich sind sie auf Komfort ausgerichtet. Haben dennoch eff.-Klasse A.

Grüße, ------>

Hallo PA,

danke für die Antwort, das Wesentliche habe ich in der Antwort von Simko kommentiert.

Bleibt mir wohl nur die Suche nach etwas besser regelnden E-Heizkörpern. 

@Ralsch

Ja, die E-Heizkörper sind echt nur als Notlösung brauchbar....

Allerdings sehe ich die max. Heizlast von 5 kW / bei minus 20°C nicht als unrealistisch an (so wie "simko").

Das ist selbst bei den Vorzeige-KFW-Bauten ein Wert, den man in Sachen Wärmeerzeuger bereitstellen sollte.

Wenn man weniger benötigt - auch gut. Schließlich MUSS man ja nicht mit 5 kW zuheizen, die Geräte modulieren ja schließlich.

Wenn Du also langfristig nicht "von der Luft" abhängig bleiben willst, würde ich mit einem vertrauenswürdigen Heizungsbauer über eine Maßnahme nachdenken, welche dann evtl. doch in Richtung Heizplatten / Erdwärmepumpe (...) geht.

Zwar ist die Kombination WP / FBH deutlich sinnvoller, aber das wäre eine noch größere Reißerei...

Für diesen Winter bleiben wohl tatsächlich nur Heizlüfter / E-Radiatoren als Alternative.

Tja, wünsche alles Gute und einen seriösen Handwerker, der nicht nur Geld verdienen möchte.

Grüße, ------>

@PoisonArrow

Hallo,

ja, das befürchte ich auch....

FBH ist übrigens nicht, ich habe komplett Parkett verlegt und DIE Arbeit mache ich kein zweites mal. 2.500 Stäbe unten, 4.500 oben in den Schlafzimmern. Jeweils 2 Wochen auf den Knien und die Nase im Kleber. Wurgs.

Ich schau mir nochmal die Split-Teile an, ggf. hole ich mir bei ebay eine Einzelzimmerlösung und experimentiere damit ein bisschen rum. Wenn das gut funktioniert und die Verbrauchswerte im Vergleich zum 08/15 Heizlüfter passen gehe ich mglw. den Weg. Dann aber wohl im Eigenbau und mit möglichst geringen Kosten.

@Ralsch

Die Idee finde ich gar nicht mal so schlecht...

FBH unter den geschilderten Umständen : nein, das verstehe ich! Da würde ich auch heulend daneben stehen, wenn das jemand wieder rausreißen würde!

Das einzige, was mir noch einfallen würde: Das Heizregister der KWL hat ca. 1 kW und ist mehr ein Frostschutz, bzw. "Hilfsfön" für die Luftkanäle, das die nicht zu sehr Kondensat abkriegen.

Wenn man ein 5 kW Heizregister irgendwo auftreiben könnte und in den Zuluftkanal einbinden, könnte man damit evtl. die benötigte Zuleistung abfangen.

Andere Alternative im preislich mittleren Bereich:

Ein Kaminofen, sofern möglich, zentral aufgestellt. Ist zwar wärmetechnisch "Handarbeit" und die Verteilung der Warmluft eher so lala, aber immerhin eleganter als E-Radiatoren.

Geht natürlich nicht bei jeder x-bliebigen Raumaufteilung, und eine Abgasführung (muss kein gemauerter Kamin sein) in irgendeiner Form ist natürlich notwendig.

Naja, Du machst da schon.

Viel Erfolg!

Grüße, ----->

Wenn ich das richtig verstanden habe, hast Du eine solche Anlage: http://www.waermepumpen.info/luft-luft in der der Wärmepumpenteil defekt ist, und durch eine reine E-Zusatzheizung bzw. das integrierte Heizregister ersetzt wurde.

Rein von der aufgewendeten Energie her ist das natürlich blöd; da ist jede andere Lösung besser als reine E-Heizung.

Diese Luft/Luft Wärmepumpe zu ersetzen ist natürlich speziell; da wird es nicht soo viele Hersteller geben und damit erklären sich dann auch schnell die 10.000€.

Die Alternative wäre eine separate Wärmepumpe bzw. ein Split-Klimagerät mit Heizfunktion http://www.energie-experten.org/heizung/waermepumpe/luftwaermepumpe/split.html
Das sollte deutlich günstiger sein, ist allerdings kein Verbund mehr mit der Lüftungsanlage/Wärmetauscher, was Effizienz und damit Kostenersparnis verschenkt.

Die einzelnen Varianten muss Dir ein Fachmann durchrechnen und  anbieten.

Bei der Finanzierung bzw.Amortisationsrechung bitte nicht vergessen, dass die Energiekosten auch jährlich steigen - wenn man von nur 4% jährlich ausgeht hat man nach 10 Jahren statt 500€ dann 500*1,48=740€ stehen. Wenn Du das Kapital selber hast bzw. einen guten Kredit bekommst, rentiert sich das also schneller.

Hallo,

ja - der oben genannte Link beschreibt das Konzept. Nachdem die Wärmepumpe und der WW-Speicher hinüber waren habe ich die Lüftung mit dem Kreuzstrom-WT "durchgeschaltet". So wird zwar noch ein kleiner Rest der Abluftwärme an die angesaugte Luft übertragen, der Nachheizteil via Wärmepumpe und Heizregister sind aber weg. Im Nachhinein denke ich aber nicht dass das wirklich etwas im messbaren Bereich gebracht hat.

Das mit den Splitgeräten war meine Ursprungsidee wobei ich eine Kanallüftung in den Lüftungsteil der bestehenden Anlage einphasen wollte.

Zuzüglich der anderen Split-Geräte in den Räumen und der Außeneinheit wären das aber die genannten +13.000€ geworden - das kommt nie wieder rein.

Deshalb hier die Frage nach Alternativen.