"Dieses Arbeitszeugnis ist nicht codiert."

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Die Schweiz unterscheidet sich bei den Zeugnissen gravierend von Deutschland. In der Schweiz ist dieser Zusatz durchaus gebräuchlich und wird besonders von den grossen Firmen auch gerne genutzt. Und das heisst dann eben auch, dass es "stets zu unserer vollen Zufriedenheit" heisst, was die höchste Bewertung ist. Ohne "stets" ist es dann etwas weniger gut, ohne "voll" noch etwas weniger.

Der Ausdruck "vollste" wird bei fortschrittlichen Firmen demnach auch nicht mehr benutzt, da auch ein Glas nicht voller als voll sein kann.

Mit diesem Satz wird eben nur mitgeteilt, dass keine solchen versteckten Mängel im Satz untergebracht sind und dieser einfach genau das heisst, was da steht - nicht mehr, nicht weniger.

In Deutschland strotzen die Arbeitszeugnisse wie auch die gesamte Korrespondenz von total geschraubten Ausdrücken und blumigen Formulierungen - davon sind wir in der Schweiz (zum Glück) meist abgekommen.

Du musst entscheiden, ob Du den Satz drinlassen willst oder nicht. Hier in der Schweiz ist das auf jeden Fall kein Minuspunkt, im Gegenteil.

genau so kenne ich das auch. Schweizer lesen was da steht und wollen nicht interpretieren. Entscheide das aus dem Bauch heraus. Da es ein Praktikum ist, hängt es wohl auch davon ab wo dich deine zukunft hinführen soll.

Also ich würde den Satz nicht drunterschreiben. Ich stelle mir gerade eine Personalabteilung vor, in der gerade Dein gutes Zeugnis gelesen wird (im Gedanken bereits; "na den stellen wir ein") und dann kommt dieser Abschlußsatz: "Dieses Arbeitszeugnis ist nicht codiert." mmmhh, denkt sich der Personalleiter.."da stimmt was nicht! Könnte es sein, das die Positive Beurteilung in Wirklichkeit eine Negative ist? Na bevor ich mich in die Nesseln setze, lehne ich die Bewerbung ab"

uncodiert heißt, dass der Arbeitgeber genau das schreibt was sache ist. Es gibt keine Abstufung zwischen voll/vollste etc. Daher kann eine positive Aussage nie negativ werden.

Es halten sich nicht alle Chefs an diese versteckten Formulierungen. Es gibt solche, die pfeifen darauf.
Es ist wichtiger, wie du beim Vorstellungsgespräch rüberkommst. (Interessiert, nicht aggressiv, nicht schon in der ersten Viertelstunde nach der Freizeit fragen, Kaugummi, Zigaretten aus dem Mund, dich aber auch nicht unterwürfig benehmen - einfach dich selber sein, das wirkt am ehrlichsten ... und viele solche Selbstverständlichkeiten)
Mach dir keine weiteren Gedanken - du bist doch kein Sklave!

Der Zusatz ist unnötig. Ist dein Arbeitszeugnis unterschrieben? Das ist die Hauptsache und natürlich, dass dort keine verschachtelten schlechten Sätze drinnen stehen wie "war stets bemüht" = mangelhaft.

volle Anerkennung ist übrigens als Note gesehen eine 2, vollste eine 1. Jetzt musst du wissen, ob dir eine 2 reicht.

lol wenn du keine Ahnung hast dann lieber nicht antworten. ein uncodiertes zeugnis wird genau so gelesen wie es da steht, da gibt es keine Noten. Deswegen fragt er ja ob er es dazu schreiben lassen sollte. Weil Wörte wie vollste gibt es im uncodierten Zeugnis garnicht.

Persönlich würde ich jetzt erst recht aufmerksam werden und nach versteckten Hinweisen suchen.
Wenn ein Zeugnis wirklich gut ist, dann kann auch nichts reininterpretiert werden.