Der Chef zieht Stunden ab für die möglichen Tage an denen wenig/keine Arbeit ist?
Hallo,
es geht hier um meinen Vater, ihm wurden Stunden abgezogen (keine Überstunden!) also nicht ausgezahlt mit der Meinung dass diese Stunden dann am nächsten/übernächsten /... Monat eingesetzt werden falls es mal wenig oder keine Arbeit gäbe.
Das sind nicht ein mal die Überstunden die da abgezogen werden, sondern normale Arbeitsstunden.
Mein Vater ist absolut dagegen und möchte das nicht, darf der Chef sich dass erlauben? Etwas von diesem Vorgang steht auch nichts in dem Vertrag.
3 Antworten
darf der Chef sich dass erlauben?
Nein, darf er nicht.
Wenn Dein Vater arbeiten möchte, der Chef ihm aber keine Arbeit gibt/geben kann, befindet sich der AG nach § 615 BGB in Annahmeverzug.
Er muss Deinen Vater dann so bezahlen als hätte er gearbeitet. Es dürfen keine Minusstunden entstehen, man muss nicht nacharbeiten und (sollte der AG auf die Schnapsidee kommen) mit Urlaub kann nicht verrechnet werden.
Das Betriebsrisiko ob genug Arbeit oder nicht, liegt beim AG und nicht beim AN. Der Chef kann nicht seine MA "bestrafen", wenn der Laden gerade mal nicht so gut läuft indem er sie nicht oder nicht genug arbeiten lässt und dann die fehlenden Stunden abzieht/nicht bezahlt.
Danke fürs Sternchen
Wenn es nicht im Vertrag steht, darf der Chef das nicht tun.
Nein, das darf der Arbeitgeber nicht. Der Arbeitnehmer hat nicht schuld daran, dass es nicht genügend Arbeit gibt. Wenn der Arbeitnehmer den Rest des Tages nur rumsitzen muss oder er wird vom Chef nach Hause geschickt, dann muss trotzdem der Lohn/das Gehalt in voller Höhe gezahlt werden.
Betriebsrat, Arbeitsgericht, Rechtsanwalt: In der Reihenfolge Ansprechpartner, falls der Chef sich quer stellt.