Daten Löschung wurde verlangt aber wird nur gesperrt?
Hallo, ich habe vor kurzem für Kredit anfrage ein Vermittler besucht, die haben meine ganze Privatdaten gespeichert. Ich habe das Kreditangebot abgelehnt und dafür gebeten dass sie meine Daten löschen. Per email haben sie sich gemeldet und gesagt dass sie meine Daten gesperrt haben. Ich habe auf eine Internet Seite gelesen
Was ist unter Sperren zu verstehen?
Der Gesetzgeber hat in § 3 Abs. 4 Nr. 4 BDSG den Begriff definiert. Danach ist Sperren das Kennzeichnen gespeicherter personenbezogener Daten, um deren weitere Verarbeitung oder Nutzung einzuschränken. Im Gegensatz zum Löschen ist das Sperren reversibel, das heißt, die gesperrten personenbezogenen Daten können entsperrt, sprich wieder les- und nutzbar gemacht werden.
Soll ich nochmal eine Löschung verlangen oder wäre sperren auch ausreichend?
Sollten sie es mir nicht per Post (schriftlich) mitteilen? Ist E Mail rechtskräftigt?
4 Antworten
Möchtest Du die Leute mal etwas ärgern? Dann schreibe an die Firma, zu Händen des Datenschutzbeauftragen, und laß es Dir erklären. Vermutlich bekommst Du dann nach einiger Zeit eine erschöpfende Antwort: Eine vollständige sofortige Löschung ist in der Regel überhaupt nicht möglich, da es ja Backups der Datenbanken gibt. Und aus einem Backup wird nichts gelöscht. Die Datenbanken, welche "im Einsatz" sind, enthalten Sperrvermerke. Es wird verhindert, daß Mitarbeiter Deine Daten aufrufen können. Sie sind - bis auf den Sysadmin - nicht sichtbar. Bei der Sicherung werden sie auch nicht mehr exportiert und verschwinden letztendlich auch beim "Aufräumen" der Datenbank. In den Daten-Sicherungen verschwinden sie auch nach und nach, je nachdem, welches Sicherungskonzept verwendet wird. Nimmt der Vermittler den Datenschutz ernst, sollte ein derartiges Vorgehen auch vollkommen genügen.
Willst Du den Vermittler richtig ärgern, kontaktierst Du den Datenschutzbeauftragen und bittest um Einsicht in das "öffentliche Verfahrensverzeichnis". Ein berechtigtes Interesse hast Du ja - die Einsichtnahme bringt Dir letztendlich jedoch nichts. Eine solche Anfrage macht aber jede Menge Arbeit. Der Vermittler kann dann dementsprechend kontern und Dich bitten, zur Einsichtnahme nach Hamburg, München oder Dresden oder wo er gerade eine Niederlassung hat zu kommen. Dann mußt Du überlegen, ob Dir das den Spaß wert ist.
Wenn die sagen, sie haben die Daten für die weitere Verarbeitung oder Nutzung gesperrt, kann das bedeuten,
dass innerhalb der Kreditgeberbank die weitere Verarbeitung oder Nutzung gesperrt ist.
Es kann aber auch bedeuten, dass die Nutzung durch andere Kreditgeber, Banken etc gesperrt ist. Das könnte sein, dass diese bei einer neuerlichen Kreditanfrage Deinerseits keine oder nur unzureichende Auskünfte bekommen, was sich möglicherweise auf Deine Kreditwürdigkeit auswirken kann.
Ich habe seinerzeit mal die Löschung meiner personenbezogenen Daten bei Zeitarbeitsfirmen gemäß BDSG verlangt. Die Firmen haben sich förmlich überschlagen, mit mitzuteilen, dass mein Datensatz gelöscht worden ist. Erstaunlicherweise erhielt ich eine solche Nachricht auch von Firmen, die keine Daten von mir (mehr) hatten ;-)
Ich selbst würde die Löschung der Daten bevorzugen, zumal auch im Bank- oder Versicherungsgewerbe Adressdaten auf Provisionsbasis weitergegeben werden. Und gerade durch Schufa-Daten etc. bist Du ein gläserner Mensch und potentielles Opfer für seriöse oder unseriöse Angebote.
Schreib dem Vermittler einen Brief, in dem Du die Löschung verlangst. Rechts neben der Anschrift schreibst Du dann "nachrichtlich: Datenschutzbeauftragter NRW" (oder entsprechend Deinem Bundesland). Wenn Du es richtig machen willst, googelst Du nach der entsprechenden Anschrift und trägst sie dort ein. Das verleiht Deinem Schreiben den nötigen Nachdruck.
Bedenke jede Kreditanfrage wird der SCHUFA Gemeldet
Eine formlose Anfrage bekommt eine formlose Antwort, das ist korrekt. Vor deiner Kreditanfrage hast du etwas unterschrieben, AGBs/Datenschutz usw. Das heißt, du kannst nichts verlangen und froh sein wenn sie deine Daten sperren! Du hast es ja unterschrieben das du Ihnen deine Daten zur Verfügung stellst.
Das stimmt , ich habe auch garnichts untergeschrieben , fand den zinssatz den sie mir anbieten könnten zu hoch ,deswegen mündlich abgelehnt.
Danke für die Antworten
Gab`s auch keine Schufa antrag usw.
Üblicherweise erlischt aber ein Vertragsverhältnis durch einseitige Kündigung, bzw. durch das Nichtzustandekommen. Daher besteht kein Grund mehr, personenbezogene Daten zu speichern.
Außerdem begründet eine Kreditanfrage allein noch kein Vertragsverhältnis, erst nach einem Angebot kann es zu einem Vertrag kommen.