Darf mein Chef von mir verlangen, dass ich spontan Überstunden schiebe?

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Rechtlich gesehen brauchst Du spontan nur dann Überstunden leisten, wenn "dringende" betriebliche Belange es erfordern. Dass ein Kollege ausfällt ist i.d.R. kein Grund, es sei denn dass dem Betrieb erhebliche Nachteile durch z.B. Strafzahlungen, weil ein Auftrag nicht fertig wird, entstehen, wenn Du nicht länger arbeitest.

Ich kenne ja die genauen Umstände nicht. Du darfst nach dem Arbeitszeitgesetz nicht länger als 10 Stunden arbeiten und ob jetzt eine oder zwei Stunden Arbeitskraft die fehlen eine "Riesenbeeinträchtigung" wären, wage ich zu bezweifeln.

Das war die rechtliche Seite. Allerdings bin ich der Meinung, dass man durchaus mal kurzfristig etwas länger bleiben kann, wenn unvorhergesehene Umstände eintreten und man auch die Zeit hat.

Solltest Du keinen wichtigen Termin und Zeit haben, spricht ja eigentlich nichts dagegen, mal etwas länger zu bleiben. Das ist aber Deine Entscheidung und nur meine private Meinung.

Hexle2  21.03.2017, 12:41

Danke fürs Sternchen

Wenn Not am Mann ist, kann der Chef das natürlich von dir verlangen, und du bist gut beraten, wenn du es auch machst, sonst kannst du nur Minuspunkte sammeln.

Ich würde sagen, ja. Ich finde es auch okay einzuspringen, wenn Not am Mann ist. In einem guten Arbeitsumfeld, kann man seine Überstunden zu anderen Tagen, eventl. wieder abbauen bzw. wirst dafür auch bezahlt.

Familiengerd  18.03.2017, 13:42

Ich würde sagen, ja.

Ich würde nicht nur sagen, sondern sage ausdrücklich: Nein! ...

... es sei denn, es gibt es gibt dringende (!!!) betriebliche Gründe, die Überstunden zwingend (!!!) notwendig machen.

Ansonsten müssen Überstunden mit einer Vorlaufzeit von 4 Tagen angekündigt werden!

Hier wird erst einmal nach dem Recht gefragt; dass es "okay [ist], einzuspringen, wenn Not am Mann ist", wird nicht bestritten, ist aber eine andere Frage.

Du bekommst die Überstunden vergütet, Du handelst zum Wohle der Firma. Es wird doch wohl kein Problem sein hin und wieder einzuspringen, andere würden es wohl auch für Dich machen, wenn Du nicht kommen könntest. Man muss nicht immer auf sein Recht pochen, sondern auch mal eine Ausnahme machen. Aber es ist Deine Entscheidung und Dein Arbeitsplatz.

Familiengerd  18.03.2017, 13:52

Dass es (eigentlich) selbstverständlich ist, einzuspringen, wenn "Not am Mann" ist, ist unbestritten - das ist aber hier zunächst einmal überhaupt nicht die Frage!

Auch wenn man "nicht immer auf sein Recht pochen" muss, so ist es doch wichtig, zu wissen, welche Rechte und Pflichten man als Arbeitnehmer hat!

Es macht - auch im Verhältnis zum Arbeitgeber - einen Unterschied, ob ein Arbeitnehmer etwas tut, weil er es tun muss oder weil er aus freien Stücken im entgegen kommt und einen Gefallen tut.

Wir kennen eure Betriebliche Regelung nicht. Bei uns heisst es, das man sich von vornherein auf eventuell eine Stunde überzeit einstellen muss, ob diese gemacht wird oder nicht ist eine andere Sache.

Aber länger wie 10 Arbeitsstunden brauchst du am Tag nicht akzeptieren.

frax18  18.03.2017, 10:21

Die 10-Stundenregel kannte ich noch gar nicht. Danke für die Info. Das hätte ich auch schon mal eher wissen müssen. ^^'

berlina76  18.03.2017, 17:21

Arbeitszeiten: Normal 8,5 Stunden mit Überstunden 10 Stunden und in Ausnahmefällen 12,5 Stunden am Tag. höchstens 48 Stunden in der Woche.