Darf man mit Metalldetektoren in ganz Deutschland sondeln?

13 Antworten

Die Suche mit Metalldetektoren ist Ländersache, also von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich geregelt.

In Bayern darfst Du z.B. mit Einwilligung des jeweiligen Grundbesitzers überall suchen (außer auf Bodendenkmälern und im Naturschutzgebiet).

In manchen östlichen Bundesländern bekommst Du hingegen sofort eine Hausdurchsuchung, wenn Du auch nur 10 Pfennig "raubgräbst".

Und in den meisten anderen Bundesländern gibt es zumindest eindeutige Vorgaben, an die man sich besser halten sollte, denn sonst wird es teuer und unangenehm.

Und ja, Du kannst jederzeit archäologische Funde zerstören bzw. erst gar nicht erkennen. Und Du kannst auch in ganz Deutschland jederzeit Munition finden. Ich wohne in einem Gebiet ohne großartige Kampfhandlungen und hatte trotzdem in 20 Jahren über 200 Stabbrandbomben, 3 Mienen, 3 Handgranaten, 1 250 KG Fliegerbombe, zahlreiche Panzergranaten und tütenweise MG-Munition. Da sollte man sich schon mit auskennen, denn z.B. eine kleine Gewehrgranate (sieht aus, wie ne Gaspatrone fürs Bierfaß) kann Dir locker die Hände abreissen und ist sehr berührungsempfindlich.

Woher ich das weiß:Hobby

NEIN, darfst du nicht.

Mal abgesehen von Bayern, ist es mittlerweile unumgänglich, sich um eine Sondengängergenehmigung zu beantragen. Auch wenn es ein gewisser Personenkreis nicht wahr haben will. Steht in den jeweiligen Denkmalschutzgesetzen, des jeweiligen Bundesland. In vielen Bundesländern ist eine Teilnahme eines zweitägigen Sondengängerkurs Pflicht. Dort wird dir einiges an Grundwissen vermittelt, wie du dich zu verhalten hast. Speziell aus ehemaligen Schlachtfeldern, ist das suchen eh nicht erlaubt, sowie das Suchen in Wäldern und Wiesen, wenn du dafür nicht eine besondere Genehmigung hast.

Es ist das gleiche Prinzip, wie beim Angeln. Jeder kann sich eine Angelausrüstung kaufen, Aber mit dem Kauf einer Angelausrüstung, hast du noch lange nicht die Möglichkeit, dich damit an jedes Gewässer zu setzten und zu Angeln oder?

Woher ich das weiß:Hobby

Nein, ist leider nicht okay. Viele archäologische Funde und Orte, wurden so schon zerstört.

Teilweise darfst du nicht mal alles behalten, was du auf deinem Grundstück findest.

Wenn du ein Bauer bist und ein Feld hast, bete das man nichts bei dir findet. Je nach den genauen Umstände hast du nicht nur ein ausfall des Feldes, sonders darfst auch noch horrende Gebühren bezahlen.

 sonders darfst auch noch horrende Gebühren bezahlen.

Was denn für horrende Gebühren?

Es ist Unsinn, was du da erzählst.

Sorry, doch eher das Gegenteil ist der Fall. Wenn Du ein Landwirt bist und das Glück hast, dass sich auf Deinen Feldern ein Bodendenkmal befindet, bekommst Du bei eventuellen Grabungsarbeiten eine sehr ordentliche Ausfallsentschädigung. Gebühren gibt es da sicher nicht zu zahlen.

@jabberwocky666

Habe nach der Doku gesucht die ich darüber gesehen habe. Je nach Bundesland ist das sehr unterschiedlich. Es gibt selbst bei Kommunen große Unterschiede.

Dabei habe ich festgestellt, das es es nach 2005 wohl einige Änderungen gabe. Selbst heute kann es ein recht teurer Spaß werden

2 L 292/08) die Kosten einer archäologischen Dokumentation mit einer Obergrenze von 15 % der Gesamtinvestitionssumme festgelegt. Was zumutbar ist und was nicht, muss allerdings immer unter Berücksichtigung der jeweiligen Situation vor Ort entschieden werden.

https://www.archaeofirm.de/unternehmen/haeufige-fragen/#:~:text=2%20L%20292%2F08)%20die,Situation%20vor%20Ort%20entschieden%20werden.

Ich bin wirklich nicht auf dem laufenden, da ich nur eine Doku darüber gesehen habe, welche lange her ist. Bei dem Beispiel geht es jetzt ums Bauen, weil ich auf Anhieb nichts besseres gefunden habe.

Aber nicht jeder archilogischer Fund bringt Geld. Alte Ruinen bringen Interessante Einblicke in die Vergangenheit, aber nur sehr wenige finanziell wertvolle Gegenstände.

Ein Bauer kann evtl einige Jahre nicht mehr auf das Feld zugreifen, evtl ist es auch möglich das er es verliert.

Bauherren müssen die Fertigstellung ihres Hauses Verschieben, was nicht berücksichtigte finanzielle kosten verursacht.

Zum Sondeln, Ausgraben und Finden.

Rechtliche Situation in Deutschland

Die rechtliche Situation ist in allen deutschen Bundesländern durch Denkmalschutzgesetze geregelt. Für die gezielte Suche nach Bodendenkmälern und vor allem das Graben auf solchen, ist eine Grabungs- oder Nachforschungsgenehmigung (NFG) erforderlich, ansonsten drohen empfindliche Strafen.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Sondeng%C3%A4nger

Das heißt im Klartext, Du machst Dich strafbar, wenn Du ohne Genehmigung Funde ausgräbst.

Und auch ein privates Grundstück ist keine rechtsfreie Zone, da darf auch kein Bodendenkmal ausgebuddelt werden - und man kann es nicht oft genug wiederholen - somit archäologische Befunde zerstört werden, weil eben Laien diese gar nicht erkennt.

https://www.anwalt.de/rechtstipps/sondengaenger-mit-metalldetektor-in-deutschland_128430.html

Du benötigst eine zivilrechtliche Genehmigung des Grundstückseigentümers, plus der Tatsache, dass ein generelles Verbot für eine mögliche Zerstörung archäologischer Funde und möglicher Ausgrabungsstätten besteht (i.d.R. ausgewiesen)

Da vergeht einem direkt das Grinsen.

Was für ein Wahnsinn

@Kiboman

ich bin ehrlich gesagt nicht nur hier der Meinung, dass wir mit deutscher Gründlichkeit überreguliert und überbürokratisiert sind. Weniger ist manchmal deutlich mehr.....