Darf man mich zu Überstunden in der Ausbildung zwingen?
Ich werde täglich zu Überstunden gezwungen. Zwischen 30 und 90 Minuten MUSS ich täglich länger arbeiten.
Wenn ich dagegen Widerspruch einlege droht man mir mit der Kündigung:
"Entweder du fügst dich oder das wird nix" .
Es handelt sich um einen familiären KFZ-Betrieb.
Ich bin 18 Jahre alt und im ersten Ausbildungsjahr als KFZ-Mechatroniker.
Die Überstunden werden sehr gering bezahlt (ca. 2,50€ pro Stunde). Freizeitausgleich oder ähnliches gibts nicht.
Was sollte ich am besten machen?
LG
5 Antworten
Da haste ja nen miesen Ausbildungsbetrieb erwischt. Sowas gibt es leider oft im Handwerk, vor allem in kleinen Betrieben.
Gibt es ausser dir noch einen Azubi, damit ihr gemeinsam vorgehen könnt?
Wenn du aus der Probezeit raus bist und dir nix zu schulden kommen lässt, kann mir dir nicht kündigen! Lass dich nicht einschüchtern!
https://www.gesetze-im-internet.de/bbig_2005/__22.html
Mal länger zu arbeiten, vor allem im kleinen Betrieb, kann vorkommen und dies sollte man auch dann mal in Kauf nehmen. Aber ein Dauerzustand soll/darf es nicht sein.
https://www.arbeitsrechte.de/azubi-ueberstunden/
Sag deinem Chef, wenn er es nicht ändert, rufst du bei der Kammer an.
Hat natürlich den Nachteil, dass man dir sicher bis zum Ausbildungsende die Hölle da auf Erden bereiten wird.
Also, entweder sich wehren mit Konsequenzen oder es hinnehmen ODER einen anderen Ausbildungsbetrieb (evtl. mit Hilfe der Kammer) suchen.
Gute Nerven!
so einfach kann man Dich nicht kündigen.
Bespreche dies mal mit der IG Metall, deren Mitglied Du ja hoffentlich bist.
oder mit der IHK
auch wenn das im handwerk was schon fast Gotteslästerung ist: aber Azubis sollten keine Überstunden machen. du bist natürlich dafür da mitzuarbeiten, mitzuhelfen, aber du bist keine billige arbeitskraft.
Wie viele Stunden dürfen Azubis laut Arbeitsrecht über die normalen Arbeitszeiten hinaus arbeiten? Nur bei „vorübergehenden und unaufschiebbaren Arbeiten in Notfällen, soweit erwachsene Beschäftigte nicht zur Verfügung stehen“, darf ein minderjähriger Azubi Überstunden im Betrieb machen. Dies ist in § 21 des Jugendarbeitsschutzgesetzes (JArbSchG) definiert. Zudem müssen Heranwachsende laut Jugendarbeitsschutzgesetz in der Ausbildung für gemachte Überstunden innerhalb der nächsten drei Wochen einen Freizeitausgleich erhalten.
In der Ausbildung sind Überstunden normalerweise gar nicht vorgesehen. Minderjährige Auszubildende müssen sich an ein Tageslimit von acht Stunden halten. In Ausnahmefällen darf diese Grenze auf achteinhalb Stunden ausgeweitet werden. In einer solchen Situation muss ein Freizeitausgleich jedoch noch in der gleichen Woche stattfinden.
Eine weitere Ausnahme besteht darin, dass ein Azubi unter 18 Überstunden machen darf, wenn ein Feiertag bevorsteht und er durch die vorher geleistete Arbeitszeit noch einen weiteren Tag freinehmen möchte. Dieser Tag muss jedoch in einem Zeitraum von fünf Wochen freigenommen werden. Außerdem ist diese Handhabung nur gestattet, wenn mindestens 12 Stunden zwischen zwei Arbeitstagen liegen.
(...)"
Von Arbeitsrechte.de, letzte Aktualisierung am: 26. Januar 2022
Hier noch mehr dazu + Quelle: https://www.arbeitsrechte.de/azubi-ueberstunden/
Das spielt für das grundsätzliche (von den Ausnahmen abgesehen) Verbot von Überstunden für Auszubildende keine Rolle.
An die IHK oder HWK (keine Ahnung wer das bei dir regelt) wenden + Berufsschule. Viele Betriebe glauben sie können Azubis wie Sklaven behandeln, bis man ihnen mal ein Riegel vorschiebt
Kann ich das anonym machen, ohne das der Betreib weiß das ICH ihn gemeldet habe? Man schmeißt mich sehr wahrscheinlich danach raus?
In welchem Lehrjahr bist du denn? Probezeit schon rum? Wenn ja kann man dich nicht einfach so rausschmeißen
https://jugend.dgb.de/ausbildung/beratung/dr-azubi/?fp.l=t&fp.d=110225
hier kannst es auch nochmal nachlesen
Nach der Probezeit ist es fast unmöglich, einem Azubi zu kündigen.
Hallo😊
das fällt unter darten schutz .
Ich bin aber schon 18 also greift vieles nicht mehr.