Darf man eine Brille im Sport tragen?

9 Antworten

Wer sich an einem Wettkampfsport beteiligt, nimmt Schäden billigend in Kauf. Von daher muss derjenige den Schaden selbst tragen - soweit der Verursacher weder grob fahrlässig noch vorsätzlich gehandelt hat. 

M.E. müsst ihr gar nichts zahlen.

Scheinbar sieht das aber die Familienhaftpflichtversicherung des Fragestellers anders... (wenn ich den Fragesteller richtig verstanden habe).

@Xipolis

Weiss der Teufel welchen Sachverhalt der Versicherung geschildert wurde.

Wäre eine Haftung bei solchen Spielen immer beim Verursacher, würde ein simpler Unfall, z.B. ein Nasenbeinbruch, ziemlich teure Folgen für den Werfer haben. Letztlich würde niemand mehr auf den Bolzplatz gehen, denn das finanzielle Risiko ist zu hoch. Selbst ein zerrissenes Trikot wäre zu bezahlen. 

In dem geschilderten Fall geht es nur um einen Sachschaden, aber die Rechtslage bleibt die gleiche wie beim Körperschaden. 

@furbo

Da bin ich schon bei Dir. Allerdings ist ja die Aufgabe der Haftpflichtversicherung unberechtigte Ansprüche abzuwehren und daher wäre meines Erachtens der/die Fragestellerin gut beraten das Vorgehen mit der eigenen Versicherung abzusprechen (schließlich springt die ja auch ein, wenn es zu einer Klage kommt).

Das jemand mit Brille Völkerball spielt finde ich eher fragwürdig. Ich meine derjenige muss doch damit rechnen das er auch mal einen Ball ins Gesicht bekommen kann. Wenn dabei die Gläser brechen und man die Scherben ins Auge bekommt, dann kann's richtig miese Verletzungen geben. Da hat sie ja nochmal Glück gehabt das "nur" die Brille im Eimer ist. Besser ist es doch sich für den Sport Kontaktlinsen zu besorgen. Da würde ich schon denken das sie mehr schuld daran trägt, da man ja beim Sport eigentlich immer mit sowas rechnen muss. 

Ganz klar, nein, du und dein Vater haften NICHT.

Wer darauf besteht beim Sport eine Brille zu tragen oder darauf angewiesen ist muss sich SELBST darum kümmern das diese zum Sport geeignet ist.

Das heisst: Carbon/Gummi Rahmen, Plexi-Gläser, etc.

Wenn sie mit einer ganz normalen Alltags- oder Lesebrille am Sport teilnimmt ist das in Haftungsfragen ihre eigene Schuld, in Sicherheitsfragen sogar die des Lehrers da sie garnicht teilnehmen darf. Erst recht nicht bei so einem "Aufs Maul"-Spiel wie Völkerball.

Dein Vater hat wohl aus Gutmütigkeit gehandelt. Ja, man KANN das bei Beschädigung durch andere von der Haftpflicht zahlen lassen, so bleibt der Familie des Mädchens eine hohe unversicherte Rechnung erspart.

 

Rein rechtlich... trifft sie/Eltern/Lehrerin die Schuld, nicht dich/deine Familie.

Die Haftpflichtversicherung zahlt nur, wenn tatsächlich ein Fall vorliegt, indem der Fragesteller auch wirklich haften muss.

Normalerweise ist die Situation die, dass derjenige der beim Sport eine Brille trägt auch das Risiko eingeht, dass die Brille beschädigt oder zerstört wird. Der Brillenträger muss also, wenn er Sport machen will, selbst entsprechende Gegenmaßnahmen treffen (beispielsweise in dem er eine stabilere Sportbrille oder Kontaktlinsen trägt).

Anders wäre es, wenn Du den Schaden absichtlich oder zumindest in grob fahrlässiger Weise verursacht hast.

Der Schadensfall wurde bereits der Haftpflichtversicherung Deines Vaters gemeldet bei der Du mitversichert bist. Grundsätzlich solltes Du die Geschädigte Person bitten, sich dazu ausschließlich mit der Versicherung in Verbindung zu setzen und ihr dazu die Schadensnummer mitteilen.

Offensichtlich sieht dieses Versicherung den Haftungsfall als gegeben an. Und leider hat Dein Vater eine Selbstbeteiligung in Höhe von 200.- € vereinbart. Wenn also die Haftung bei Dir liegt, würde auch die Selbstbeteiligung anfallen (vorausgesetzt der Schaden liegt in dieser Größenordnung).

Es macht deshalb auch Sinn sich mit der eignen Versicherung in Verbindung zu setzen um zu klären, warum hier ein Haftungsfall vorliegt und welche Belege für die Schadenshöhe vorliegen. 

Bei den meisten Versicherungen spielt vorallem die Art der Brille eine entscheidende Rolle.

Eine Sportbrille zum beispiel bricht viel seltener da sie eben dafür gebaut ist.

An deiner Stelle würde ich keinen Cent zahlen.

Natürlich kann sie nichts für ihre Krankheit, jedoch ist sie dann dazu aufgefordert eine Sportbrille zu tragen.

Normale Brillen bergen außerdem ein viel zu großes Risiko.

MfG. Der IT-Support

Das Problem liegt dann daran, dass bereits die Versicherung vermutlich entschieden hat, dass der Fragesteller hier haften muss (was grundsätzlich bei Vorsatz und grober Fahrlässigkeit in Betracht kommt) und die Kosten wohl auch entsprechend nachgewiesen worden sind. Damit würde dann auch die Selbstbeteiligung fällig werden.