darf der lehrer von mir ein 250 Wörter Aufsatz über respektvolles zuhören aufgeben?

12 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Bei dem was ich schreibe, gehe ich davon aus, dass Du während der Stunde gequatscht und somit den Unterricht gestört hast.

Was soll denn der pädagogische Sinn des Aufsatzes sein? Was verspricht sich der Lehrer (oder sie) davon? Erhofft er sich, dass Du ihm zukünftig zuhörst? Man darf wohl mit größter Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass es auch weiterhin vorkommen wird, dass Du reden wirst, wenn es einem Lehrer nicht in den Kram passt.

Ein Lehrer kann doch nur dann erwarten, dass Du ihm zuhörst, wenn Du ihn vorher um Auskunft zu einem Thema gebeten hast. Ist es aber nicht so, dass Du gezwungen warst, zu einer bestimmten Uhrzeit, in einem Klassenraum zu erscheinen, auf einem harten Stuhl zu hocken und Dir das Gequatsche eines Lehrers anzuhören; völlig egal ob Du daran Interesse hast oder nicht? Also wenn das keine Zumutung ist.

Stell Dir folgende Situation in Deiner Freizeit vor: Jemand erzählt Dir lang und breit seine Lebensgeschichte oder sonst irgendetwas, was Dich gerade gar nicht interessiert. Du versuchst das Gespräch zu beenden, in dem Du etwas anderes machst oder ein Gespräch mit einem Bekannten beginnst. Der andere erzählt aber einfach immer weiter und lässt Dich auch nicht gehen. Du langweilst Dich und hoffst auf ein baldiges Ende oder eine Fluchtmöglichkeit. So weit, so unangenehm. Absurd wäre es, wenn Du von dem ungebetenen Erzähler nun auch noch gezwungen würdest, wiederzugeben, was er Dir zuvor erzählt hat, und Du anschließend von ihm mitgeteilt bekämest, ob Du es gut gemacht hast. Im alltäglichen Leben würden die meisten Menschen das als Zumutung empfinden. Für Dich als Schüler ist das Alltag. Du musst Dich auch dann jahrelang mit den von Lehrern vorgesetzten Inhalten beschäftigen, wenn Du Dich ausdrücklich nicht dafür interessierst. Im Gegenteil: fehlende Aufmerksamkeit und quatschen mit dem Banknachbarn, wird als Respektlosigkeit ausgelegt.

Bis hier hin waren es übrigens ungefähr 300 Wörter

Den letzten Abschnitt habe ich in diesem Text gefunden und etwas verändert wiedergegeben.

Gruß Matti

Ich danke Dir für den Stern.

Gruß Matti

Such dir'n leben

Das kommt ganz darauf an, wie man sich gegenüber Lehrkräfte verhält oder was man verbrochen hat. Aber grundsätzlich dürfen Lehrkräfte Erziehungsmaßnahmen ergreifen und einen Schüler für seine "Dummheiten" bestrafen. In Form von Nachsitzen, zusätzliche Hausaufgaben oder einem Aufsatz. Das Ziel solcher Erziehungsmaßnahmen besteht darin, dass du daraus lernen sollst, so etwas nicht zu wiederholen.

LG, Toxic38

Ob dein Lehrer hier sehr pädagogisch handelt finde ich persönlich zweifelhaft.

Krank machende Schulumstände entstammen auch mangelnder psychologischer Lehrerkompetenz. Die gesellschaftliche Apathie gegenüber Kindern drückt sich drastisch in der versäumten Lehrerbildung aus. Man hält Schüler nicht für würdig, ihre Lehrer so auszubilden, dass sie unterrichten können.

Lehrerfunktionäre, Politiker und Universität muten den Heranwachsenden Lehrer zu, die nicht lernten, wie man unterrichtet. Sie erfuhren während ihrer Ausbildung nicht, wie man sich mit Schülern auf Lernen einlässt, wie man eine lern-anregende Beziehung stiftet und wie man Konflikte bearbeitet. Für viele Schüler wird Lernen zur Qual, obwohl sie es so gern täten.

Als Lehrer würd ich jetzt sagen: Thema verfehlt, 6.

@Stellwerk

Offenheit ist ein Luxus der Freiheit, den sich nur derjenige leisten kann, der genug Stärke nicht nur für die Folgen hat, sondern auch für den eventuellen Missbrauch.

Mit ner 6 kann ich leben.

Auch wenn nicht klar ist, weshalb der Lehrer gerade dieses Thema gewählt hat, erscheint das Thema pädagogisch sinnvoll und zur Unterstützung deiner persönlichen Reife geeignet. Über solche Themen schreiben manche freiwillig ... 250 Wörter ist zudem kein Akt und die Thematik bei einem, der filius im Namen trägt, keine Überforderung. Fange einfach an zu schreiben und gut ist. Wenn du freiwillig mehr schreibst, dann wirst du einen verblüfften Lehrer erleben. Es steht dann 1:0 für dich, will sagen, du hast dann einen gut.

ok vielen dank aber wie meinst du das wegen meinem namen filius :D

Du fragst wegen filius: Wer einen lateinischen Künstlernamen trägt hat wahrscheinlich mit Gehirnschmalz als Kuschelbärchen55 z.B.

Wäre es dir lieber, 250 mal aufzuschreiben "Ich darf nicht dazwischen reden"?

Selbstverständlich ist es zulässig, dir einen Aufsatz zu diesem Thema aufzugeben, um mit dieser Auseinandersetzung ein Überdenken deines Verhaltens herbeizuführen :-O

Und pädogisch noch wertvoller wäre es, wenn du den dann vor denjenigen vortragen müsstest, die du offenbar gestört hast :-)

G imager761