Dämmung unter abgehängter Decke

Die betreffende Decke (im Anbau) - (Renovierung, Sanierung, Dämmung) Gebäude von Aussen (Raum im OG) - (Renovierung, Sanierung, Dämmung) Dach über dem Raum - (Renovierung, Sanierung, Dämmung)

3 Antworten

Ich würde eventuell eine Isolierung aus PUR-Schaum auf die bzw. unter die Decke spritzen lassen

Ist das ein technisch vertretbarer Weg?

@allesrichtig

Es gibt Firmen die haben transportable Schäummaschinen und der Schaum wird ähnlich wie Putz einfach an die Decke gesprüht und bleibt dort haften. Die Isolierung ist ziemlich gut. Aber aus Brandschutztechnischen Gründen würde ich die Decke dann noch mit Rigips verkleiden.

Die Unterkonstruktion für die Sparschalung würde ich vorher mit einem Abstand von 4 - 5 cm zur Betondecke montieren und entsprechend abkleben so das die Arbeiter die Zwischenräume mit dem PUR-Schaum verfüllen können.

Dann entfernst Du das Tape von der Unterkonstruktion und könntest noch eine Dampfsperre zwischen Sparschalung und der Unterkonstruktion anbringen.

@BrilleHN

Den Vorschlag finde ich wirklich gut. Ich selber würde es ( günstigere Variante meiner Vorschläge) mit Klemmfilz Dämmwolle im abstand von 5 cm zum Dach isolieren. Dann mit Dampfbremsfolie luftdicht überziehen und dann die abgehängte Decke mit Metall Unterkonstruktion einbauen. Die Aussage von MrKnowitall kann ich absolut nicht nachvollziehen. Das ein intensives Lüften ein Mythos ist und nichts bringt ist mir ein Rätsel. Hört sich für mich an als wenn ein hochqualifizierter theoretiker schreibt und sehr wenig von der Praxis vorort mitbekommt Warum werden die hochgedämmten Häuser mit einer Art " Zwangsentlüftung" ausgestattet. Man müßte auch erst mal Wissen wie stark deine Aussenwände sind.

@Raiman70

Bla. Ich mache das Hauptberuflich und habe hier ein wenig aus meiner langen Erfahrung kundgetan. Du brauchst das ja nicht zu glauben, aber alle Bauschäden, die ich in dieser Hinsicht untersucht habe und analysiert habe, sprechen eine eindeutige Sprache. Hochgedämmte Häuser werden mit einer Lüftungsanlage ausgstatten, die es dann erlauben das Haus kontrolliert zu lüften und somit die Feuchten abzuführen, ohne dabei groß die Wärme rauszulassen. Manuelles Lüften funktioniert in der Regel nicht. Man ist einfach nicht alle 4 Stunden da, um vernünftig zu lüften. Aber das ist oft so, auch aus Ehrfahrung, das die "Praktiker" plötzlich stauen, warum da jetzt Schimmel entsteht. So ein bisschen Theorie hat noch keinem geschadet, vorallem wenn man eine qualifizierte Frage beantworten will. Baujahr und Bild reichen fast, um auf den Aufbau der Wand zu schliessen, aber dafür braucht man auch theoretisches Wissen, Herr Praktiker.

@MisterKnowitall

Die Außenwände sind auf der Etage 30-er Backsteinwände, wobei der Deckensturzbereich in Beton ausgeführt ist und damit noch schlechter. Vorher waren Doppelglasfenster von 69 (mit Luftausgleichsöffnung) eingebaut. Natürlich ohne Dichtung in den Holzfensterflügeln. Die Heizkörper rundum überdimensioniert mit sehr hohen Vorlauftemperaturen. Die Nischen waren nach hinten raus halbsteinig ausgeführt. An die Decke war ein geschlossener Holzkasten ohne Dämmung montiert.

In der Etage darunter waren im Erker Isolierfenster (Festverglasung) von 92 eingebaut. Die Wände 38-er Mauerwerk. Die Nischen 11,5 nach Außen. Bei der Kaufuntersuchung habe ich hier auf Feuchteschäden geachtet und keine gefunden..

Ein paar Punkte: So dichte Fenster einzubauen, ohne gleichzeitig die Wände zu dämmen ist der erste Schritt Richtung Schimmelbehausung, das ist praktisch der klassisch Fall einer Fehlplanung. Die Luftfeuchte kann jetzt nicht mehr durch Undichtigkeiten durch die Fenster entweichen und sucht sich einen anderen Weg. Bei dem Baujahr und den Foto´s kann man davon ausgehen, das in den Raumecken und im Laibungsbereich der Fenster ausfällt. ergo Schimmel. Und es reicht nicht nur die Decke zu dämmen. Wenn du die dämmen willst, dann von außen!! Die Heizkörper werden dich nicht vor diesen physikalischen Effekten schützen. Außerdem ist das doch Unsinn, einen baulichen Mangel mit Heizenergie zu korrigieren - du wolltest doch sicher Energie sparen, oder nicht?

Das ist mir auch klar, deshalb die Frage. Aber deshab jetzt "schlechte" neue Fenster einzubauen ist sicherlich auch der falsche Weg. Eine entsprechende Lüftung ist sicherlich erforderlich. die Außenisolierung kommt auch erst in den nächsten Jahren, allerdings will ich jetzt vermeiden das die Isolierung zu genau diesem Problem führt. Die Decke und der Sturz sind aktuell die Bauteile die am schlechtesten Isoliert sind...

@allesrichtig

Darauf will ich ja hinaus. Die Reihenfolge ist falsch. Du wirst den Bauschaden so kaum vermeiden können. Dämmst du die Decke richtig, werden die Raumecken und Laibungen zum Problem. Dagegen anzulüften ist ein Mythos. In der Praxis nicht umzusetzen. Außerdem wird die Wirkung von neuen Fenster im Thema Energiesparen überschätzt. Aber wahrscheinlich ist das Kind schon in den Brunnen gefallen, sprich die neuen Fenster sind schon drin. Hol die Dämmung der Außenwände möglichst schnell nach und zwar von außen! Innendämmung ist anspruchsvoll und leider oft fehlerhaft ausgeführt, was dann die ganze Problematik noch verschärft.

@MisterKnowitall

Erst mal danke für die Auseinandersetzung mit dem Thema. Ich bin mir über die Problematik im Klaren, deshalb habe ich hier die Frage gestellt. Das Haus habe ich Ende letzten Jahres gekauft und die Renovierung hat sich zur Sanierung entwickelt. Grundsätzlich wollte ich die Außenfassade erhalten und die fehlende Dämmung durch z.B. Solarenergie kompensieren. Das Thema Wärmedämmung habe ich im Vorfeld mit verschiedenen Architekten besprochen und gemerkt das dort sehr unterschiedliche und auch gegensätzliche Auffassungen existieren. Jedenfalls mussten die Fenster erneuert werden. Das sich daraus das Problem mit der Taupunktverschiebung ergibt ist mir auch klar, allerdings noch nicht in welchem Umfang. Der Grund warum ich das überhaupt "gewagt" habe ist das ich ein (innen) saniertes Bürogebäude von 1902 habe, ohne Außendämmung. Die Fenster sind fünf Jahre alt und von ähnlicher Qualität. In dieser Zeit ist es an keiner Stelle zu der befürchteten Schimmelbildung gekommen. Sicherlich wird hier stärker "Zwangsgelüftet" durch den Betrieb in den Räumen. Da ich das Haus von innen sowieso erst fertigstellen muss, war mein Gedanke nun die nächste Heizperiode abzuwarten und zu beobachten, ob das Problem auftritt. Da die Decke und der Sturzbereich (Beton) sicherlich jetzt die größten Schwachstellen darstellen wollte ich hier etwas unternehmen. Würde ich die Decke von außen dämmen wollen müsste ich das ganze Anbaudach anheben lassen mit allen damit verbundenen Konsequenzen..Und trotzdem verschiebe ich den Taupunkt an die nächste Stelle.. Aus diesem Grund wollte ich zumindest diese Decke und die Stürze von innen dämmen, wobei ich nicht weiß was passiert wenn ich die Decke abhänge. Mir ist klar das das nicht der "perfekte" Weg ist. Wenn Du mir dazu einen technisch korrekten Weg nennen könntest wäre ich dankbar.

@allesrichtig

Ok. Danke für deine Informationen. Ich denke bei dieser Konstellation solltest du eine diffusiondichte Dämmung innen anbringen. Hierzu eignen sich fast alle Dämmstoffe, wenn du dann raumseitig darüber eine Dampfsperrfolie (Dampfbremse)anordnest. Hier ist darauf zu achten, dass die Folie auf keine Fall beschädigt ist und an den Wandanschlüsse dicht verklebt ist. Für den Betonsturz kannst du auch eine Mineraldämmplatte nehmen. Die wird direkt aufgeklebt und hat durch die Struktur des Materials hohe Kapazitäten um Feuchte aufzunehmen und wirkt durch den ph-Wert Pilzhemmend. Die Platte wird danach einfach verputzt. (Wäre auch eine Möglichkeit für den Lainungsbereich und auch für die anderen Wandbereiche, solltest du über eine komplette Innendämmung nachdenken.) Wenn du eine angehangene Decke montieren willst, solltest du vorher Holzbalken für die Befestigung vorsehen, damit du Befestigungspunkte hast, und die Folie nicht beschädigst. Schäume halte ich insgesamt für problematisch im Wohnbereich. Die Heizkörpernischen würde ich einfach ohne Zwischenraum vermauern. Ansonsten finde ich den Ansatz mit der Solaranlage sehr gut. Ich denke, allein durch die Beseitigung der Überkapazitäten und mit der Solaranlage wirst du mächtig Energie sparen. Viel Erfolg und alles Gute.

@MisterKnowitall

Danke für die ausführliche Info! Wäre das auch ok wenn ich die Decke mit Dämmplatten, unter Einbeziehung der Stürze bis zum Rollokasten, direkt verkleide? Und danach die Folie bis auf die Rollokästen verklebe? In die Decke wird übrigens noch ein Klimagerät eingebaut. Müsste ich da etwas bei der Befestigung beachten? Der Maurer hat die Nischen mit Gasbetonsteinen vermauert und zum Teil etwas Luftraum gelassen..ist das schädlich?

@allesrichtig

Das kann ich so konkret, ohne die sache wirklich gesehen zu haben, leider nicht guten Gewissens beantworten. Wenn du das so machen möchstest, müssen natürlich auch die Kästen wirklich dicht sein, nicht das da durch den Kasten feuchte Luft hinter die Folie gelangt.

In die Decke ein Klimagerät einzubauen ist meiner Meinung nach mit viel Aufwand verbunden - ich denke da an die Ein- und Auslässe und kondenswasserleitung, die dann ja immer durch die Dampfbremse gehen. Muss man dann alles genau abkleben. Hängst du das unter die Folie muss du nur die Befestigungspunkte (Lattenunterkontruktion) dicht kriegen.

Dieser Luftraum kann schädlich werden. Durch Fugen, Risse und Spalten kann feuchte Luft in diesen Zwischenraum gelangen und dann zu Konversionsströmungen führen. Sprich, die Feuchtigkeit fällt dann am kalten Außenmauerwerk aus und durchfeuchtet dann die Wand. Das ist aber dann auch schon ein worst-case-szenario. Behalte das im Auge. Wenn der Mauer gut gearbeitet hat, sollte das auch so funktionieren.

@MisterKnowitall

Die Kästen und Fenster sind mit einer Dampfsperre (verklebtes Band zwischen Fenster und Mauerwerk) ausgeführt. Die Wartungsöffnung des Kastens liegt unten, also außerhalb. Ich habe die Höhe des Klimageräts berücksichtigt, eine Dämmung würde darüber liegen, lediglich die Gewindestangen würden in die Decke gehen.

Dann wird es wohl besser sein wenn ich die Mauerzwischenräume verfüllen lasse.

Besten Dank bisher!

Hallole zusammen

ich würde auch von Aussen Dämmen .. Dachplatten runter und eine vernünftige Dämmschicht aufbringen. das material solltest du nach deinen finanziellen möglichkeiten mit bedacht auswählen. denn es kann auch negative Auswirkungen haben wenn es das falsche ist.. ich würde mir in der Bucht nach Aufdachdämmplatten suchen ... gibts immer wieder mal auch zu bezahlbaren konditionen und dann eben wieder mit Unterkonstruktion und Unterspannbahn sowie einer konterlattung frisch eindecken.. lassen. Fachbetriebe gibt es genug die das machen aber suche gezielt nach jemanden der auch gute Beurteilungen seiner Kunden hat.. so hat die bestehende Betonplatte auch ein gewisses Speichervolumen das positiv auf das Raumklima wirkt.. ist bestimmt im ersten Gedanken aufwendiger aber wenn Du es richtig machen willst würde ich so vorgehen was sicher auch Meister Knowtall bestätigen kann.

Danke für den Hinweis, allerdings brauche ich so oder so eine Zwischenlösung. Die gesamte Dacheindeckung muss ich in den nächsten drei Jahren komplett mit Unterspannbahn und Dämmung erneuern lassen, das kleine Dach alleine wäre jetzt zu aufwendig. An MisterKnowitall habe ich den Grund dafür geschrieben. Aber bei der Gelegenheit würde mich interessieren ob Du mir einen Tipp zur dauerhaften Art der Eindeckung geben kannst. Ich hatte an ein Metalldach gedacht, aber auch gehört das die bei Regen und Hagel sehr laut sind.

@allesrichtig

Da mußt du mit dem örtlichen Bauamt sprechen denn bestimmte Gemeinden verlangen bestimmte Dacheindeckungen also Ziegel . Bei einer Aufdachdämmung sagt dir der Fachbetrieb wie und was zu machen ist.. zur not mußt Du in den saueren Apfel beissen ,. blechdächer sind Erfahrungsgemäss sehr laut wenn diese aber aus Sandwitchplatten bestehen kanns auch leiser sein weil die Dämmasse das Geräusch schlukt. Die Baurechtsabeitung der Stadtverwaltung ist die erste adresse.. Joachim

@jloethe

Ich denke in der Gegend habe ich die freie Wahl. Ich suche nach einer "sturmfesten" Lösung, da man in den letzten Jahren schon beobachten kann das die Stürme zunehmen. Kannst du da etwas empfehlen?

@allesrichtig

es gibt durchaus Stumfeste Systeme aber damit habe ich mich weil betondachziegel verbaut sind noch nicht beschäftigen müßen.. wichtig ist vor allem das der Wind keine Angriffsfläche bekommt was durch Unterspannbahn und isolationen begünstigt wird.. wo kein Hohlraum da auch kein Wind dazwischen der dein Dach abdecken kann. Für sturmfeste Dacheindeckung kann man auch googeln das gibts auch möglichkeiten die Ziegel zu verschrauben was allerdings zeitaufwendig ist.. Ich für meinen teil hoffe das der geschlossene Dachaufbau den ich habe ausreichend ist denn seit die Zwischensparrendämmung drinn ist hatte ich keine probleme mehr mit losen Ziegeln. vorher schon.... . man könnte auch mit klebeschaum verkleben aber ob und wie das hält da fehlen die Erfahrungen.. Joachim