Bodengutachten vor weiterer Hausbauplanung

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Vorab würde ich mal in der Nachbarschaft fragen und dort werdet Ihr auch sicher einen Unternehmer erfragen können, der dort gebaut hat, wenn das NBG schon und nicht erst 2002 erschlossen wurde. In Sumpf-und Teichgebieten ist immer in einer gewisenTiefe ein fester Grund, sonst würde ja das Wasser versickern. Da würde ich nicht auf einen Keller verzichten, denn die Fundamente sollen ja auf den festen Grund runter und ein wenig tiefer. (Nachbarn fragen. Es kommt auch darauf an, ob jetzt noch Oberflächenwasser zu erwarten ist. Dann werden die Lichtschächte teurer oder wasserdichte Kellerfenster notwendig.

Wir haben erst kürzlich wieder einen Bau organisiert und den Bauherren unterstützt. Der Keller steht über einem Meter im Wasser und während des Baues liefen halt drei große Pumpen.

Der Keller ist dicht, dazu gibt es verschiedene Methoden und der Aufwand ist nicht sehr hoch. Im Grunde reicht sauberes Arbeiten, ein Fugenband und mehr als 300kg Zement pro m³ Beton und ein Betonkeller. Mit einem günstigen Zaubermittel aus der Textilindustrie könnt Ihr die Mehrkosten wettmachen. Die alte Firma Aero-Durit hat mit dem Mittel sogar ein Hotel vor Belize etliche Meter unter dem Meeresboden gebaut. Der alte Herr konnte über 50 Jahre sein Geheimnis bewahren - es sind Tenside-- und andere Firmen verwenden es jetzt auch für Putze etc.

Ich würde aber nicht mit Schalung bauen, sondern gleich mit Hohlwänden, die mit normalem Beton ausgegossen werden. In den Hohl- oder Doppelwänden kann schon eine Wärmedämmung eingebaut werden. Das ganze wird dann als "weisse Wanne" ausgeführt. Der Vorteil der Hohlwände ist der schnelle Aufbau und die Bewehrung ist auch schon drin. Wir haben jeweils mit vier Leuten und einem Autokran den Keller für ein EFH an einem Tag stehen gehabt. Da braucht es keine aufwändige Abschottung der Baugrube mit Spundwänden. u. U. muss ein Spritzbeton die Wände sichern oder ein paar zusätzliche Schaltafeln. Übrigens: bei meiner ersten Baustelle waren ca. 2 m Torf und dann reiner Ton in Kolbermoor. Freitags hatten wir die Baugrube ausgehoben und am Wochenende hat es geregenet. Montags war wohl das Wasser einigen 100 Metern in die Baugrube gelaufen. Die 5 Häuser stehen jetzt seit vierzig Jahren.

Das letzte Haus im Grundwasser (Italien- Ahrntal) entpuppte sich als Glückstreffer. Statt nun mit viel Aufwand und Anträgen eine wasserrechtliche Genehmigung für die Grundwasserentnahme zu erhalten, wollte ich aus einem Lichtschacht das Wasser durch den Wärmetauscher - Behälter (Fa. Betatherm in Wangen)der auf meinem Bild ist. pumpen. Die Pumpe sollte weit unter dem Grundwasserspiegel stehen und wäre mit wenig 300Watt Leitung ausreichend gewesen. Jetzt hat der Wärmepumpen-"meister " für viel Geld noch einen Schacht erstellt und eine 10x teurere Pumpe mit 2 kW reingehängt...

In eurem Fall wären zB. Erdwärmekörbe und ein Sole/wasserwärmepumpe in dem zu erwartenden feuten oder wasserhaltigen Grund ein Geschenk zum Grundstück dazu. Damit könnt Ihr mit wenig Aufwand viel Energie sparen und die Mehrkosten für den wasserdichten Keller habt Ihr naoch 1, 2 Wintern wieder raus. Bleibt dran!! Ich lade Euch als "Freund" ein dann können wir reden und ich kann Euch Firmen auch in Eurer Nähe nennen, die mit Garantie einen wasserdichten Keller bauen.

Ein Bild von einem extremen Hang oberhalb von Sterzing habe ich angehängt. Da kommt auch eine Menge Wasser an und es gibt kein Problem.

Erdwärmekorb im Hang.  - (Hausbau, Bodengutachten)

wow vielen Dank für die ausführliche Antwort. Wir haben bisher nur mit einem Nachbarn und dem Bürgermeister gesprochen. Die haben ja beide bestätigt daß es dort immer naß ist und wohl auch das Wasser der anderen Straßen (es ist ein Eckgrundstück) dorthin abläuft. Die Nachbarn nebenan haben mit Keller gebaut und zusätzlich um das ganze Haus Drainage legen lassen. Die gegenüber hatten wohl allesamt das gleiche Problem mit dem Wasser. Seufz

Keller scheidet definitiv aus, Kosten viel zu hoch. Da wir Massivhaus planen belaufen sich hier die Kosten schon auf 180 000 € für "unser" Haus :(

Bodengutachten ist für die Erstellung des Standsicherheitsnachweises unbedingt erforderlich. Es wird bestimmt von einem verantwortungsbewussten Statiker auch verlangt werden.

Dafür gibt es besondere zugelassene und bestellte Bodengutachter; der Statiker wird welche kennen und mit denen zusammenarbeiten.

Wir waren vor einer ähnlichen Situation: das Bodengutachten ist für euch Pflicht. Es geht nicht nur darum, den Grundwasserspiegel etc. zu bestimmen, sondern auch die Tragfähigkeit des Bodens! Wenn ihr ein festes Budget habt, können die Kosten schnell aus dem Ruder laufen. Stellt euch vor, ihr plant 30cm Bodenaushub und Austausch durch Schotter mit verdichten. Eine Bodenplatte wird so oder so immer aus Wasserundurchlässigem Beton erstellt, das ist kein Problem. Wenn die Tragfähigkeit nicht stimmt und entsprechend tiefer ausgeschachtet werden muss (z.B. bis 1,4m!!!) + verfüllen mit Schotter ebenfalls 1,4m, dann explodieren die Kosten! Ein Bodengutachten für 400 EUR ist somit jeden Cent wert. Lasst euch bitte nichts vorgaukeln. Oft wird in den Angeboten von Kosten von 5.000,- EUR gesprochen. Nach deinen Beschreibungen können das schnell 10.000,- EUR mehr werden. Ich spreche aus eigener Erfahrung - unser Bauträger hat aber von der 1. Minute mit diesen höheren Kosten geplant. Auch ihr solltet diese Kosten einplanen! Viel Erfolg!

http://hausbaublogs.de/andysundnicisbauprojekt/

danke :) wir lassen den Bauleiter mal drüberschauen vielleicht rät er uns ja auch gleich ab??

Wooow geiles Haus!

wir sind auch aus Trier :) habt ihr noch andere Unternehmen angefragt??

Besonders wenn ihr ohne Keller bauen wollt, sollte das kein Problem sein. Auch die Mehrkosten für eine Bodenplatte, die für das feuchte Gelände nötig ist , werden überschaubar sein und mit Sicherheit den günstigen Preis für das Bauland nicht "aufzerren". Ich weiss aus Erfahrung, dass solche Grundstücke schon nach rund zwei Metern unter der Grasnabe festen Grund haben. Bei einem unterkellerten Haus würde allerdings die Abdichtung des Kellers eine Herrausforderung und um etliches teurer als ein "Normalkeller". Den Aufwand wegen dem Baugrund kann allerdings nur der Fachmann feststellen. Bodengutachten wie hier schon beschrieben - nicht teuer.

Da braucht Ihr nicht erst einen Bodengutachter, wenn örtlich bekannt ist, was das für ein nasses Gebiet ist. Sucht Euch etwas Besseres und lasst Euch nicht von dem Schnäppchenpreis verführen. Die wissen schon, warum es so billig ist.