Bmw E39 Kaufentscheidung?

9 Antworten

Laut Aussage soll der Wagen schnurren wie eine Katze...

Solche Sätze sind ein beliebtes BlaBla, um nichtssagend zu versuchen, etwas Positives auszurückend.

...und auch untenrum kaum Rost haben

Was heißt das konkret? 'Kaum' ist relativ. Das Auto rostet, da werden in absehbarer Zeit Restaurierungsarbeiten anstehen.

Ist der Kilomterstand nachweisbar? Er ist in den Steuergeräten hinterlegt.

Selbst im Topzustand halte ich 3500€ für zu teuer. Und bei den nicht klar definierten Rostschäden wären 2000€ angemessen, wenn es technisch einwandfrei sein sollte. Ist es das? Ein Auto besteht nicht nur aus einem Motor.

Woher ich das weiß:Recherche

Es gibt bei Autos auch Komponenten, die durch Alterung schlechter werden, auch bei niedrigen Kilometerstand, z. B. Schläuche, Dichtungen, Elektronik, Fahrwerksgummis.

Rost war nie ein Problem beim E39. Sehr hoch ist allerdings der Fahrwerksverschleiß, es gibt Probleme mit undichten Servolenkungen und natürlich die netten Pixelfehler von alten Displays. Dazu verträgt er Wartungsstau schlecht (Getriebeöl bei 125.000 km gewechselt?).

Die Ersatzteillage ist gut, aufgrund der hohen Stückzahlen. Billig bei Reparaturen und Unterhalt ist ein 5er auch als Gebrauchtwagen nie.

Wenn Du auf die vernünftigste Lösung setzt, kaufst Du ein neueren Kleinwagen.

Wenn Du dir einen Traum erfüllen willst, ist das ein legitimer Grund. Du solltest Dich aber auf hohe Folgekosten einstellen.

Der Touring hat durchaus mit Rost zu kämpfen mittlerweile, besonders an der Wagenheberaufnahmen und an der Heckklappe und erst recht am Fenster darin. Die Limousine war leider ab Facelift auch nicht mehr für die Ewigkeit. 2001 ist schon das Faceliftmodell.

@theCapsicum

Danke für den Hinweis.

Ich fahre selbst den E39, allerdings noch das Vor-Faceliftmodell. Wenn du den Touring in Betracht ziehst, ändert sich qualitativ nichts, die Limousine war deutlich weniger Rostanfällig vor Herbst 2000. Für das Alter sind die Autos aber noch gut und stabil und selten sehr problembeladen.

Tatsächlich ist mir die Kilometerleistung zu gering. Der 5er ist ein eindeutiges Langstreckenfahrzeug und deutlich weniger als 10.000km im Jahr bei deinem Exemplar können schon miese Standschäden bringen.

Was wurde denn bereits an dem Fahrzeug gemacht? Nach 19 Jahren hätte ja der eine oder andere Defekt kommen müssen. Insbesondere ist zu erwarten, dass der Kühler mal getauscht werden musste das haben die Reihen-Sechszylinder nicht gerade selten und ,je kürzer das her ist, desto besser, wenn es schon gemacht wurde, wirst du es nicht bald machen müssen.

Wie sieht das Auto von unten aus? Er ölt gerne mal am Motor und bei der Automatik auch an dem vermeintlich wartungsfreien Getriebe.

Einige Ersatzteile kann man mittlerweile nicht mehr bei BMW direkt beziehen, aber es gibt genug Alternativen, die Preise sind niedrig und mit schrauberischem Geschick kann man auch selbst was machen.

dass der Kühler mal getauscht werden musste das haben die Reihen-Sechszylinder nicht gerade selten

Nicht nur der R6. Bei meinem V8 ist innerhalb 3 Jahren zwei mal der Kühlwasserkasten geplatzt bzw. an der Schweißnaht gerissen. Zum Glück gab's die Dinger für 50€ im Teileladen zu kaufen und der Tausch war in 20 min vollbracht.

Was den Motor angeht würde ich mir keine großen Gedanken machen. Was aber durchaus sein kann ist Rost oder ein Haufen anderer Sachen, alle mehr oder weniger teuer. Einfach mal in einem Forum einlesen, dann weißt du, worauf du gucken musst... Der Preis ist hoch, kann aber gerechtfertigt sein durch Ausstattung (besonders M-Pakete machen die Dinger DEUTLICH teurer, aber schön gucken ob das auch ein echtes ist) und Pflege. Es gilt natürlich oft der teuere Kauf ist der billigere, aber trotzdem kann der Preis hier zu hoch angesetzt sein. Das ist ja fast schon Standard.

Aber immer ein paar Tausend verfügbar haben, falls etwas anfällt. Das kann immer sein. Wissen tut man es natürlich immer selten, aber blind auf den "zuverlässigen BMW" und Hans-Peters Schwärmerei aus dem Forum zu vertrauen würde ich sein lassen.

Bei einem Autohaus würde ich ihn in die nähere Auswahl ziehen, bei einem Autohändler, der selber keine Neuwägen verkauft, wäre ich eher vorsichtig. Es käme auch darauf an, ob er BMW-scheckheftgepflegt wäre und ob es ein Garagenwagen ist. 150.000 km ist eigentlich kein Thema, aber rechne damit, dass du vielleicht noch 500 bis 1000 Euro reinreparieren musst. Wenn du nicht öfters Autos kaufst/verkaufst, dann lass sicherheitshalber einen ADAC Gebrauchtwagencheck machen.

Ach ja, und lass dich nicht von den Aussagen des Händlers täuschen. "Motor schnurrt wie ein Kätzchen" etc. sagt fast jeder und "kaum Rost" bedeutet, dass er an manchen Stellen womöglich schon durchgerostet ist. Zum Vergleich: Ich habe einen BMW E31, Baujahr 1993 in der Garage stehen und der hat kein Fützelchen Rost irgendwo.