Bin ich dazu verpflichtet, an der Maßnahme (Baukastensystem) vom Jobcenter teilzunehmen?
Hallo ihr Lieben,
ich bin seit knapp 1. Jahr auf der Suche nach einem Studienplatz und war in der zeit Arbeitslos gemeldet und habe bis einschließlich diesen Monat ALG I aus der Ausbildungszeit und aufstockendes ALG II bezogen. Mein ALG I ist diesen Monat abgelaufen. Heute war ich zu einem Gespräch bei meiner Sachbearbeiterin eingeladen und mir wurde mitgeteilt, dass ich an einer Maßnahme teilnehmen muss, welche sich ''Baukastensystem nennt''. Ich müsse laut Vereinbarung 2 mal die Woche für die nächsten 3-6 Monate dorthin und werde zsm mit 120 Teilnehmern auf Bewerbungscoaching, Bewerbertraining, Unterstützung bei der Stellensuche, Beratung, Vermittlung etc. geschult. Laut Sachbearbeiterin soll dies von den bisher dort anwesenden Erwerbslosen, als äußerst positiv bewertet worden sein. Im Internet habe ich folglich recherchiert und fand viele Kommentare von Personen, welche die Maßnahme durchlaufen haben. Dabei fiel mir auf, dass es laut Mehrheit absolut sinnfrei und überflüssig wäre. Ich meine ich habe die Allgemeine Hochschulreife und kann selbst Bewerbungen etc. verfassen. Aber gut mal davon abgesehen ist es vor allem eine Sache die mich beschäftigt und zwar, ob ich denn wirklich dazu verpflichtet bin daran teilzunehmen? Das Problem ist, dass es verdammt kurzfristig geplant ist und ich schon am Montag, um 9:00 Uhr morgens dort erscheinen muss. War völlig überrascht, dass es so kurzfristig geplant wurde. Weiß auch jemand zufällig wie viele Stunden diese Maßnahme pro tag in Anspruch nimmt? Vielen Dank
LG
6 Antworten
Auch wenn Du der Meinung bist, es bringt Dir nichts: ja, Du bist verpflichtet, daran teilzunehmen! Ansonsten werden Dir die Leistungen vom Jobcenter gekürzt oder gestrichen.
Du beziehst noch irgendwelche Leistungen? Und willst sie behalten? Dann sieh zu, dahin zu kommen, sonst handelst Du entgegen Deiner Mitwirkungspflicht >> Sperre.
Danke für die Info
Du musst an jeder Maßnahme die man dir anbietet, teilnehmen. Und wenn Du IT Fachmann wärst und zu einem Computerlehrgang geschickt wirst um Wordgrundkenntnisse zu erwerben; Du musst. Da stellt sich leider die Frage nach Sinn und Unsinn nicht, damit musst Du nun leben. Und ob andere es für sinnlos halten oder nicht, ist nicht ausschlaggebend. Und was ist daran so schlimm mal zwei Tage so etwas pro Woche zu machen? Du lernst neue Leute kennen und wirst durch sie vielleicht noch etwas lernen können.
Fakt ist zumindest, das Du Sanktionen erfährst, wenn Du nicht teilnimmst.
ja das bist du. Sonst gibt es Sanktionen. Der Zweck dieser Maßnahmen erfüllt letztendlich den Sinn das du als Arbeitsloser aus der Statistik verschwindest. Koste es was es wolle. Diese Schulungen sind teurer als wärst du lediglich nur in ALG Leistungen.
Nennt man auch Weiterbildungsindustrie. Und da kommt das Sprichwort zum tragen Was dem einen sein Leid ist des anderen Freud Das trifft hier jedenfalls voll zu.
ja das kannst du laut sagen.
Solange du Geld vom Staat bekommst, solltest du auch eine Gegenleistung zeigen. Einfach nur Geld kassieren ohne etwas dafür zu tun, ist eben nicht. Wenn du die Maßnahmen für Sinnfrei hältst, dann könnte dein Geld gekürzt werden.
geh doch einfach arbeiten!
Anscheinend sind Deine bisherigen Bewerbungsversuche doch nicht so erfolgreich gewesen, dass Du einen Job, der Dich ggf. auf Dein Studium vorbereiten könnte, gefunden hast.
Such nach einem Studienplatz?
a) Du hast ein ordentliches Abitur und willst etwas studieren was nicht dem NC unterliegt - dann bewirb Dich und studiere
b) Du hast kein ordentliches Abi und/oder willst einen NC-Platz - dann geh arbeiten.
Sicher wirst Du u.U. nur wenige Tipps bereichernd finden - aber Du sollst Dich wieder an einen geregelten Ablauf gewöhnen und dazu gebracht werden, selber für Dich zu sorgen.
Du machst z.Z. nichts - wo ist das Problem Montag früh da hin zu gehen?
Sorg selber für Dich - und das Amt wird Dich nie wieder ärgern (außer vielleicht das Finanzamt ;-)
Aussicht auf einen Studienplatz habe ich bereits zum Beginn des kommenden Wintersemesters. Um Arbeit hatte ich mich auch schon beworben. Also es ist nicht so, als wäre ich mit der aktuellen Situation zufrieden oder gar träge :)
''geh doch einfach arbeiten!''
Wenn ich solche Sätze schon lese... Die Arbeit muss in erster Linie eine Perspektive für die Zukunft bieten. Nicht jeder Hartz 4 Empfänger ist ein asozialer Schmarotzer. Ich wünsche mir vom tiefsten herzen zu arbeiten und habe auch nicht ohne Grund Bewerbungen etc. verschickt. Ständig diese Verallgemeinerung unglaublich...
Das Problem liegt darin, dass ich selbst Bewerbungen schrieben kann und diese Kurse laut einiger Experten völlig sinnlos sind.
Die Agenturen vor Ort agierten auf Druck der jeweiligen Regionaldirektion. Diese gebe den Agenturen vor, wie viele Arbeitslose sie aus der Statistik verschwinden lassen sollen. Um ihre eigentliche Aufgabe, das Vermitteln einer neuen Stelle, kümmerten sich die Arbeitsagenturen kaum noch. Das überlässt man de facto Dritten.
Ich sorge für mich und habe Jahrelang Steuern gezahlt. Ich arbeite auf Minijob Basis morgens und habe dadurch sogar Abzüge, da ich mehr als 165€ verdiene.
Viele Maßnahmen erwecken den Eindruck, dass es eine Schikane sei. Ich hatte auch gesundheitliche Probleme, weshalb ich meine erlernte Arbeitsstelle aufgeben musste. Anfangs hoffte ich auf eine Umschulung aber auch dieser Antrag wurde Abgelehnt. Irgendwie hat man oft das Gefühl, dass das Jobcenter und die Arge keine qualifizierte Arbeit vermitteln oder gar für eine solche lehre, Umschulung etc. aufkommen wollen.
Mir bleibt jetzt nichts anderes übrig, als an der Maßnahme teilzunehmen und weiterhin nach einer geeigneten Lehrstelle oder einem Studienplatz zu suchen. Mein Abitur ist ok aber nicht gerade überragend und genau deshalb ist es schwer einen Studienplatz in meinem gewünschten Bereich zu bekommen. Einfach irgendwas zu studieren wäre absolut falsch, zumal ich mir bewusst etwas ausgesucht habe, dass auf meine Stärken zugeschnitten ist. Bin nicht gerade der geborene Mathematiker.
Wie gesagt ist nicht böse gemeint aber man sollte nicht jeden Erwerbslosen in eine Schublade stecken, denn genau dieses Bild hat die heutige Gesellschaft von Hartz 4 Beziehern.
Lg
gesetzliche Regelungen sind immer Verallgemeinerungen, da sie für die Allgemeinheit (alle) gelten.
Wenn die Arge jetzt zu jedem unserer rund 3.000.000 Arbeitslosen eine Einzelfallprüfung der jeweiligen Maßnahme einleiten sollte - dann würde das den Beitragszahlern noch mehr kosten und die Gelder wären eben nicht zur Unterstützung der Arbeitslosen da.
Die Regelung ist einfach.
Wer Förderung bezieht MUSS als Gegenleistung an den Maßnahmen teilnehmen.
Du hast jahrelang Steuern gezahlt und auch in die Arbeitslosenversicherung und deshalb erhältst Du diese Unterstützung, die aber auch an Forderungen gebunden ist.
Was haben solche Maßnahmen mit Schikane zu tun?
Du hast bisher keine Arbeit gefunden - also wird versucht Dir noch mehr Fähigkeiten bei der Suche zu vermitteln - auch wenn der Kurs für Dich als ?? angehenden Germanisten ?? nicht viel neues bringen wird.
Für jede erhaltene Leistung ist etwas zu tun.
... und genau diese Äußerungen "Muss ich da hin gehen" führen bei vielen Beitragszahlern (deren Arbeit auch nicht jeden Tag das blanke Zuckerschlecken ist) zu der von Dir genannten Ansicht.
ansonsten komme ich mit Deinen Aussagen zu "seit einem Jahr Studienplatzsuche" <-> "jahrelange Steuerzahlung" nicht ganz klar.
aber Du kannst natürlich auch das Abi auf der Abendschule neben dem Job gemacht haben
Sperre ganz sicher nicht, sondern wenn dann eine Kürzung.