Bewerbungsgespräch lief wie ein Verhör ab-wie verhält man sich da?

13 Antworten

Grundsätzlich würde ich immer mit ruhiger, fester Stimme reden - und wenn dich jemand unterbrechen möchte, rede genauso ruhig weiter. Wenn dir das Gespräch nicht gefallen hat, kannst du davon ausgehen dass das auch nicht der richtige Betrieb für dich ist. Bedenke, dass du mit besagtem Abteilungsleiter und Personalchefin auch weiterhin zusammenarbeitest.

So ein Interview hatte ich vor vielen Jahren tatsächlich auch einmal. In meinem Fall waren es aber zwei Herren, die mich mit Fragen bombadierten. Zuerst antwortete ich ganz normal, dann immer schneller und zum Schluss wie beim Bund sehr laut und hinter jede Antwort kam ein "SIR!".

Irgendwann fingen beide an zu lachen. Den Job habe ich heute noch. ;-)

(Könnte aber auch an meinen Qualifikationen liegen. Aber die Geschichte ist schöner, wenn ich mich nur auf das gebrüllte "SIR!" beschränke)

Was ich mit dieser Anekdote bezwecken will: es ist ein Spiel bzw. ein Test. Wirst du immer kleiner oder wirst du dabei immer größer. Sie testen damit deine Belastbarkeit. Von daher: niemals immer nur drucksen und sich unterbrechen lassen. ;-)

naja, ich bleibe gleich. Ich bin auch ein zu ruhiger Typ, der lange braucht bis er aus der Haut fährt. Das wird halt oft nicht gesucht vermute ich.

aber was ich mich gerade frage.....wenn das ein Test sein sollte wie ich reagiere und sie wollte, dass ich aus der Haut fahre oder mal lauter/bestimmter werde....ich meine die Firma war nicht sehr groß...war ein kleiner bis mittlerer Mittelständler..ich wär der Personalerin ja später sicher öfter begnet und hätte mit ihr öfter zu tun..Wie soll man später zu so jemandem ein entspanntes Arbeitsverhältnis aufbauen nach so einem Gespräch (angenommen man wird eingestellt)?! Das ist doch von Anfang an schon nichts.

@GollumFrau

Du hast das falsch verstanden. Du sollst nicht aus der Haut fahren, sondern der Situation entsprechend handeln. Ich habe damals die Situation als übertrieben und lachhaft entlarvt. Wenn du nicht den Eindruck hattest, dass sie mit dir spielt, wäre ein "MADAME!"-Brüllen sicherlich keine gute Wahl gewesen.

Wenn dir noch einmal so eine Frau begegnet, könntest du nach einer Unterbrechung erst einmal 3 Sekunden schweigen und dann fragen "Nur um Missverständnissen vorzubeugen: erwarten sie sehr kurze Antworten oder soll das hier ein Test werden? Dass sie mich wiederholt unterbrochen, erscheint mir nämlich äußerst seltsam."

Das ist eine klare Ansage, ohne dass du aus der Haut fahren musst. Wenn sie dich eh loswerden wollte, wird sie dir das dann schon zu verstehen geben. War es dagegen ein Test, hast du ruhig und bestimmt auf die gängigen Höflichkeitsnormen hingewiesen.

Es geht also nicht darum, dass du mich kopieren sollst. Die Situation bei mir war komplett absurd und daher habe ich so gehandelt. DU solltest immer so handeln, dass klar wird, dass du professionell bleiben kannst. Wenn man dir aber nicht professionell begegnet, kann man....improvisieren. ;-)

@JamesMoriarty

danke. Ich verstehe dank eurer Tipps so langsam das Szenario. Als Anfänger von Bewerbungsgesprächen ist das alles noch nicht so einfach, damit umzugehen und so. Das ist ja auch erst einmal Stress. Dass es kein normales Gespräch sein wird, daran muss man oder ich mich erst gewöhnen. Ich bin eben jemand der oft überhöflich ist und dass man damit nicht weit kommt im Leben und dass es oft angebracht ist einmal klare Worte zu sprechen, auch in solchen Momenten, das muss ich noch lernen. Nicht so einfach.

Eine Möglichkeit wäre, dass die Personalerin dich nicht wollte und ein Versagen im Interview erzwingen wollte.

Die andere Möglichkeit wäre, dass die Personalerin einfach einen Stresstest machen wollte und sehen wollte, wie du mit der Situation umgehst. Dann hättest du z.B. höflich aber bestimmt darauf hinweisen müssen, dass du gerne ausreden möchtest.

Würde ein Hinweis,daß man ausreden möchte, nicht als "peoblem m it Autorität" gewertet ? Ich meine, da die Chefs ja wissen wollen, ob man sich unterordnen kann.. !!!

@Interessierter7

Sehe ich nicht so. Auch Vorgesetzt müssen Umgangsformen beherrschenund einhalten. Und ein Mitarbeiter soll und darf nicht immer vor der Authorität des Vorgesetzen kuschen, inbesondere, wenn der Vorgesetzt sachlich falsch liegt oder sich persönlich im Ton vergriffen hat.

Es ist manchmal nicht so leicht zu durchschauen, was irgendwelche "Personaler" bei Bewerbungsgesprächen machen. Es kann durchaus sein dass sie provozieren wollte, dass du einschreitest und das Gespräch nach deinen Vorstellungen lenkst. Denn Eigenverantwortung und -initiative braucht man im Beruf auch - und keine Duckmäuser.

Also kann ich mir vorstellen dass ein "Zwischenruf" von dir ganz gut gewesen wäre. Sollten sie aber nur Duckmäuser suchen, dann wäre es eh kein Verlust, wenn du den Job nicht bekommst.

Interessantes Theaterstück dazu:

http://www.theaterkritiken.com/index.php?option=com_content&view=article&id=237&catid=43

im Grunde weiß ich das ja, aber ich bin eben nicht der lauter Mensch. Das heißt doch nicht, dass ich zu allem ja sage und mich nichts kontern traue, aber eben anders und nicht unverschämt. Ich bin auch kein Chef-Typ deshalb, das ist mir bewußt, aber das suche ich auch nicht. :(. Eine Firma braucht doch auch einfache Angestellte, nicht jeder kann Chef sein.

Du kannst das im Vorstellungsgespäch nur zur Kenntnis nehmen. Selber kannst Du solche Leute eigentlich nicht beeinflussen. So ein Gesprächsstil sagt ja einiges über die Firma und das Betriebsklima dort aus.

Die Hintergründe wirst Du nie erfahren, hatte die Frau eine andere Bewerberin bereits vorgezogen? ist Sie der Firmendrachen fürs Grobe?, hat sie eine Konkurrenz zu dem Abteilungsleiter und hat diesen dominiert? Vermutungen über Vermutungen. Wenn Du von dort eine Absage bekommst, sei nicht traurig!

Nicht nur Du hast Dich vorgestellt, sondern auch die Firma...

Der Abteilungsleiter war ja selbst sehr ruhig und hatte fast eine Flüsterstimme. Sie hat ihn einfach untergebuttert. Der hat total schüchtern gewirkt, auch als er mich herumgeführt hat danach.