BAV oder ETF-Sparplan?
Hallo zusammen,
ich zahle seit gut fünf Jahren per Entgeltumwandlung in eine betriebliche Altersvorsorge ein, bin jetzt 34 Jahre alt.
Als ich heute mal wieder auf meine Gehaltsmitteilung schaute, kam mir der Gedanke, ob eine andere Art der Geldanlage vielleicht sinnvoller sein könnte. Ich zahle rd. 100 EUR mtl. vom brutto ein, mein Arbeitgeber nochmal 26,59 EUR.
Würde ich, wenn ich meine 100 EUR nach Steuern privat in einen ETF-Sparplan anlegen würde, besser fahren?
Völlig korrekt beantworten lässt sich diese Frage wohl kaum; aber vielleicht gibt's eine Tendenz?
Danke für jede Hilfe!
Dan
4 Antworten
Würde ich, wenn ich meine 100 EUR nach Steuern privat in einen ETF-Sparplan anlegen würde, besser fahren?
Da niemand die Zukunft vorhersehen kann oder deinen Vertrag im Detail kennt, kann die Frage nicht beantwortet werden. Die Sinnhaftigkeit einer bAV hängt von vielen Faktoren ab
- Durchführungsweg
- Anbieter
- Kollektivvertrag oder nicht
- Garantiezins bzw. Anlageform
- evtl. Einschlüsse
- etc.
Der ETF Sparplan wäre verwertbares Vermögen, solltest du mal eine Pfändung gegen dich laufen haben, ALG II beziehen oder Privatinsolvenz anmelden.
Die bAV nicht.
Völlig korrekt beantworten lässt sich diese Frage wohl kaum; aber vielleicht gibt's eine Tendenz?
Du vergleichst Äpfel mit Birnen. Die bAV dient zur Alterssicherung, der ETF-Sparplan zum allgemeinen Vermögensaufbau. Statt das für und wider abzuwägen, würde ich einfach beides machen, wenn das Portemonaie es zulässt.
Eigentlich kann ich nur wiederholen, was kevin1905 schon geschrieben hat.
Der Vorteil der BAV ist, dass man dir diese nicht nehmen kann. Bevor du z.B. bei längerer Arbeitslosigkeit Hartz 4 beziehen könntest, würdest du dein Vermögen verwerten müssen. Davon wären deine ETF-Sparpläne betroffen; ebenso wäre es bei einer Insolvenz etc. Bei der Altersvorsorge ist dies nicht der Fall, da bleiben deine Ansprüche bestehen. Auf die Grundsicherung im Alter werden die ersten 100 Euro Rentenanspruch nicht angerechnet, so dass du in diesem Fall bereits garantierte 100 Euro / Monat über der Grundsicherung wärest. (Bei 200 Euro würden 130 nicht angerechnet, bei 400 wären 190 anrechnungsfrei). Flaschen müsstest du dann schon einmal nicht sammeln ;o)
Der Vermögensaufbau mit ETF-Sparplänen wird auf lange Sicht mehr abwerfen.
Das Fazit kann nur lauten, dass du beides betreibst: Altersvorsorge und Vermögensaufbau. Wenn du genügend Rentenansprüche durch gesetzliche Rente und privater Vorsorge gesammelt hast, dann kannst du die BAV zugunsten der lukrativeren Anlage zurückfahren.
hallo,
lediglich ergänzung, ein guter bav anbieter sollte auch etf im versicherungsmantel anbieten, wenn es eine fondsgebundene rentenversicheung ist. aber nicht immer sind die leistungsstärker, das heisst, es liegt in deiner verantwortung die jahre immer mal wieder drauf zu schauen.
steuerrechtlich sind beide anlagen auch unterschiedlich (bav und ETF sparplan) zu bewerten.
Beste Grüße
Dickie59
Da dein Arbeitgeber Dir 25% schenkt, ist das nicht verkehrt