Bausparvertrag, aber kein Haus bauen?

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Sobald der Bausparvertrag zuteilungsreif ist, kannst Du ziemlich frei entscheiden, was Du damit machst. Kein Mensch zwingt Dich, das Darlehen zu nehmen. Du kannst Di Dein Guthaben also auszahlen lassen, wenn Du Dir sicher bist. Wenn nicht kannst Du auch alles noch schieben oder die Summe erhöhen und weitersparen.

Die Frage muss aber lauten, wenn Du keinen Bausparer brauchst und Du nur Deine VWL reinfließen läßt und dadurch keine Nennenswerte Summe erreicht wird, wozu dann überhauptein Bausparer, der mit niedrigen Zinsen unter der Inflation Dein Geld praktisch verbrennt. Du solltest vielleicht drüber nachdenken, auf einen Fondsparplan zu gehen (meine Meinung).

Ich habe das erst vor Kurzem gemacht, ab Mai/Juni. Ist es noch möglich zu ändern oder muss ich zuerst die Frist ablaufen lassen bis die Gesamtsumme vervollständigt wurde?

@M2GF95

Das kommt natürlich ganz auf Deinen Vertrag an. In der Regel gibt es meines Wissens die Möglichkeit, einen Bausparvertrag jederzeit mit einer bestimmten Frist aufzukündigen, meist 3 Monate. Da solltest Du einfach mal bei Deiner Bausparkasse nachfragen. Allerdings werden die natürlich dann versuchen, Dich davon abzuhalten ;-)

Wenn Du tatsächlich jetzt noch einmal alles in Frage stellst, solltest Du auch unbedingt mit Deinem Arbeitgeber sprechen, ob es denn nicht möglich ist, die VWL in eine bAV einfließen zu lassen. Das ist heute bereits sehr gängig und sogar in manchen neueren Tarifverträgen fest verankert. Dann hast Du nämlich die Möglichkeit "Förderung" in Form von Lohnnebenkostenersparnis einfließen zu lassen, sodass sich Dein Sparbetrag je nach Situation oft verdoppelt. Es gibt aber leider auch heute noch Arbeitgeber, die sogar einen Zuschuß zur bAV bezahlen, aber trotzdem darauf bestehen, VWL extra altmodisch zu behandeln.

Für genaueres müsste man mal ein paar Eckdaten kennen, die würde ich an Deiner Stelle aber hier nicht veröffentlichen ;-)

@Lattepfosten

Die meisten Bausparer haben eine Kündigungsfrist von 6 Monten. Und mal eben die VL-Form wechseln, ist auch nicht so einfach. Wohin die VL fließen, entscheidet der AN. Der AG bekommt nur die Info, wohin er überweisen soll. OB das dann ein BSV, ein Fonds oder ein Versicherungskonto ist...

Du hast bei VL die Wahl zwischen Bausparer und Fondssparer. Wer keinen Fondssparer möchte, der nimmt eben den Bausparer. Ich verstehe auch nicht, wieso der trotzdem immer schlecht geredet werden muss.

Bei einer Inflationsrate von ca. 2,5% p.a. gibt es derzeit rund 5 Billionen in Anlagen, die die Inflationsrate bei weitem nicht schaffen. Aber immer fröhlich auf die Bausparer ;-) !

@Candlejack

Ne, nicht fröhlich auf die Bausparer, aber ein Bausparvertrag hat nunmal einen bestimmten Zweck, nämlich denn, dass man irgendwann einen günstigen Baukredit zugeteilt bekommt.

Wenn ich aber schon weiß, dass ich das gar nicht möchte, dann muss ich nicht in einen Bausparvertrag einbezahlen, der weniger Zinsen bringt, weil er eben andere Vorteile hat. Es ist einfach für diesen Zweck schlicht das vollkommen falsche Produkt!

Aber heutzutage werden ja auch in den Banken immer die Produkte angeboten, die gerade noch verkauft werden müssen, eine Analyse der Bedürfnisse des Kunden findet gar nicht mehr statt, da fragt den Kunden auch gar keiner mehr.

Es leben die Bausparwochen!

@Lattepfosten

Der Bausparkredit ist EIN Zweck des Bausparvertrages. Nicht umsonst steht er im VermBG auch als reine Sparmöglichkeit für VL-Sparer drin.

Ein Bausparer heißt Bausparer, weil man damit Bauen oder einfach nur Sparen kann. Und solange er auch nach Kosten mehr Zinsen bringt als viele Sparbücher und Tagesgelder, ist es nach wie vor eine Alternative zum Geld sparen und Zinsen bekommen. Es gibt auch andere und bessere, das hängt nunmal immer vom Ziel des Kunden ab.

Die Pauschale Aussage zu Banken ist mal wieder oft zutreffend, aber eben auch nicht immer. Ich kenne aus Vergangenheit und heute genügend (Ex)-Kollegen, die einen ordentlichen Job machen.

Bei VL ist es nicht so entscheidend, in welchen Vertrag man die packt. Stell Dir diesen Bausparvertrag einfach als Konto vor. Das Geld ist Deins.

Seit 2009 sind die Regelungen zu den Sperrfristen etwas strenger. Man kommt nicht mehr einfach vorher an das Geld, wenn der Vertrag danach eingerichtet wurde.

Wenn neben den VL noch Zulagen beantragt werden (Arbeitnehmersparzulage, Wohnungsbauprämie), dann sollen das Guthaben wohnwirtschaftlich verwendet werden. Auch ein eventuelle Bauspardarlehen muss wohnwirtschaftlich verwendet werden, allerdings kann das der Ansprechpartner bei der Bausparkasse selber bis zu einer gewissen Höhe bestätigen.

Was heute eher empfohlen wird: Umwandlung der VL in bAV. Man kann die monatlichen Leistungen auch in die langfristige Altersvorsorge packen. Dann kommt man zwar zwischendurch gar nicht mehr an das Geld, aber dafür hat man schon mal einen schönen Baustein für das Einkommen im Alter.

Seit 2009 sind die Regelungen zu den Sperrfristen etwas strenger. Man kommt nicht mehr einfach vorher an das Geld, wenn der Vertrag danach eingerichtet wurde.

Welche Regelungen für VL wurden denn geändert ?

Wenn neben den VL noch Zulagen beantragt werden (Arbeitnehmersparzulage), dann sollen das Guthaben wohnwirtschaftlich verwendet werden

Die Arbeitnehmersparzulage hat NICHTS mit wohnwirtschaftlicher Verwendung zu tun !

Btw: bei einem Erstvertrag unter 25 ist die Verwendung FREI !

@Candlejack

Candlejack, ich wollte mit meinen halbwegs korrekten Infos Deine Bausparkompetenz nicht beleidigen. Sei nicht immer so streng mit uns..

LG

@Bleistein

Du beleidigst meine Bausparkompetenz nicht, wenn man überhaupt davon reden kann. Ich stelle hier nur die Tendenz fest, dass entweder auf die Bausparer draufgehauen wird, weil sie nutzlos und sinnlos sind ODER es werden Fakten präsentiert, die zwar "halbwegs korrekt" sind, die dann aber eben auch Entscheidungen auslösen, die mit den korrekten Fakten vielleicht anders wären. Draußen erlebe ich das auch immer wieder. Ich verkaufe zwar selten Bausparen, aber es kann für den Kunden je nach Situation eine sehr sinnvolle Sache sein. Dann müssen die Infos von mir an den Kunden aber auch genauso korrekt sein wie hier im Forum ;-)

Du kannst dir das Geld zu gegebenem Zeitpunkt auszahlen lassen, auch wenn du kein Haus baust. Du kannst auch das Darlehen in Anspruch nehmen und z.B. für die Wohnungsrenovierung etc. verwenden.

Wenn der Bausparvertrag voll eingezahlt wurde, ruht das Geld anschließend noch 1 Jahr. Nach diesem einen Jahr kannst Du dann frei über das Geld verfügen, selbst wenn Du es nicht für eine Immobilie verwenden willst.

Wenn der Bausparvertrag voll eingezahlt wurde

der wird innerhalb von 6 Jahren nicht voll eingezahlt. 6 Jahre Zahlung und 7 Jahre Sperrfrist regelt allerdings das VermBG.

Sorry, aber hat denn KEINER, der einen Bausparer macht, bei der Bausparkasse einen persönlichen Ansprechpartner, den man sowas fragen kann ?

Du kannst den BSV nutzen, um zu bauen oder Dir einfach das Geld auszahlen lassen. Ab der Zuteilung hast Du die Wahl, ohne Gebühren. In der Regel mit Zinsbonus. Bar abheben geht nicht, das ist kein Sparbuch !