Bar eröffnen, mit was für Kosten muss man rechnen?

2 Antworten

Hi! ich fasse mich kurz, da es diesbezüglich viel zu schreiben gäbe:

bei einer grösseren Bar müsst ihr mit 50-100.000 eur rechnen. 50, wenn ihr einen guten, schon konzessionierten Laden in guter Lage findet ohne Ablöse, mit Toiletten & Küche usw. 100, wenn ihr alles selbst bauen wollt / müsst. Das Problem bei Alk-Ausschank sind die Toiletten. Dann kostet die Parkplatzablöse pro Sitzplätze auch nochmal richtig viel Geld, es sei denn, ihr könnt eigene Parkplätze vorweisen. Die Konzession ist nicht teuer, ca 1500 eur bei der Grösse, evtl. müsst ihr einen Bauantrag für die Neu-Konzessionierung einreichen (je nach dem was vorher drin war, zB Umbau von Frisörgeschäft zu Restaurant). Ihr könnt Finanzspritzen von Brauereien und Spielautomaten-Aufsteller bekommen, jedoch hält sich das Ganze in Grenzen heutzutage. Zuschüsse bei der Beratung bekommt Ihr auch, lohnt sich aber meiner Meinung nicht wirklich, da diese Euch evtl. beim schreiben des BUSPLANs zwar hilft, aber die Banken heutzutage sowieso nichts mehr finanzieren. Kleiner Tipp: mindestens 20.000 eur solltet ihr auftreiben können. Wenn ihr handwerklich begabt seid könnt ihr alles selber bauen. 10.000 bekommt ihr bestimmt von Brauerei & Co geliehen. Über den Rest könntet ihr mit dem Vermieter vehandeln, das wichtigste ist DAS Objekt. Lasst soviel wie möglich einbauen oder übernimmt es schon fertig, derzeit stehen sehr viele schöne alte Gaststätten leer und finden keine Nachmieter. Die Vermieter selbst haben grosses Interesse daran ihre Objekte wieder zu verpachten, und könnten euch bei der Einrichtung bzw. Instandsetzung helfen. Kauft soviel wie möglich gebraucht auf Ebay und lasst euch nicht zu so einen Quatsch wie neue Kücheneinrichtung, High End Anlage, neuen Lieferwagen usw überreden. Im ersten Jahr heisst es sparen, sparen, sparen. Arbeitet selber, stellt wenig Personal ein, sorgt dafür, dass nicht unnötig viel finanzieller Druck auf Euch lastet: wie wollt ihr sonst lächeln und Spass vermitteln, wenn die Gäste zu euch kommen?

Ich hatte mal selbst so einen Laden, nen Diner in Düsseldorf mit 150 Plätze drinnen und 100 draussen. Hat Spass gemacht, war aber sehr, sehr harte Arbeit. Viel gespart, gearbeitet, war eine Grenzerfahrung in den ersten 2 Jahren. Danach gings.

Letzter Tipp: sucht Euch ein paar Objekte die so ähnlich arbeiten, und bewirbt Euch dort. Arbeitet da ein paar Tage, schaut Euch um, schreibt euch Lieferanten, Adressen, Rezepte, Cocktails, Menueideen auf, macht Fotos und nimmt das Beste aus jedem Laden mit in euer Konzept. Das so ca. 1 Jahr, bevor ihr selbst loslegt. Es gibt deutschlandweit sehr gute, erfolgreiche Ami-Bars (zB Road Stop Cafe in Essen), aber auch sehr viele unschöne, peinliche Flops die stets am Rande der Pleite stehen. Viel Spass bei eurem Vorhaben!!

Sabina www.restaurant-coach.de

Für Fördergelder: konzeptconsulting.de in Köln

Ich denke dass es nicht an den Ausschankgenehmigungen scheitert. Aber hast du oder ein Kumpel eine Gastronomielehre oder ähnliches abgeschlossen? Denn ohne kannst du das ganze eigentlich vergessen, da man Läden und auch Bars, Kneipen etc anmelden muss und ohne eine Kaufmann- oder Gastronomielehre griegst du keine Genehmigung dafür.

Also scheitert das jetzt an der Lehre? Und wenn wir noch jemand in das Projekt aufnehmen der so eine Lehre abgeschlossen hat, dann wäre es möglich?

@paddylol

So nen Quatsch, niemand braucht in Deutschland eine Lehre oder sowas für Gastro!

Ihr eröffnet (wenn ihr Geld habt) was und wo ihr wollt. Dann geht Ihr zur IHK und absolviert den sogenannten "Frikadellenkurs", wo Euch jemand 2 Stunden lang was über Selbständigkeit im Gastgewerbe erklärt. Dann habt ihr Eure Lehre in der Tasche und legt los! Bei meinem ersten Laden wusste ich nicht mal wie man zapft!!! Kaum 30 min. bei der Neueröffnung an der Theke gestanden, neben den Profi den ich eingestellt hatte, und schon gehörte ich zu den Besten! Ihr solltet einfach nur smart, clever, lernfähig und belastbar sein. Gastro ist nichts für Weicheier, kann aber auch deswegen richtig Spass machen.

In Köln gehören inzwischen viele der besten Läden Quereinsteigern, die vorher was völlig anderes gemacht haben. Oft sind es Studenten, Kreative, sogar Banker, die mit voller Begeisterung bei der Sache und intelligent genug sind, immer neu dazuzulernen.

Vergisst die Lehre, gerade in der Gastro braucht sie kein Mensch es sei denn, man möchte in die Sterne-Welt. Jedes 2. Gastro-Objekt gehört inzwischen arabischen Betreibern, und die machen bestimmt keine Ausbildung vorher!

@paddylol

blödsinn man brauch in dem Gewerbe keine Lehre bzw Berufserfahrung von Amtswefen aus