Aus Wut eben gekündigt während der Probezeit?
Hallo meine Lieben,
ich bin momentan ein wenig außer mir... uns war habe ich vor etwa einer Stunde bei der Arbeit gekündigt und bin sofort gegangen. Ich befinde mich momentan in der Probezeit.
Das Problem ist, dass meine Schichtleiterin wohl aus irgendeinem Grund ein Problem mit mir hat. Ich komme mit allen Kollegen super zurecht, alle waren über das Geschehene schockiert. Sie dagegen lässt seit Wochen nörgelnde Sprüche raus, wie: „Also ich hoffe mal, sie werden mit Ihrer Aufgabe bis heute Abend noch fertig.“ Dazu muss ich sagen: sie werfen mich von einer Abteilung in die andere und überall sind neue Aufgabenbereiche. Klar, dass ich da meine Zeit brauche. Ständig nur dumme Kommentare und Bemerkungen. Aber das habe ich geschluckt. Bis jetzt. Heute ist sie rotzfrech an mir vorbeigeflitzt im Stress und schubste einen Wagen bewusst gegen mich. Und meinte darauf: „Selber Schuld, wenn Sie da in der Ecke so stehen!“ Geht‘s noch???
Da habe ich es nicht ausgehalten und sagte: „An Ihrer Freundlichkeit sollten Sie lieber arbeiten, nicht an den Aufträgen!“
Daraufhin rannte sie zum obersten Chef, beide kamen zu mir und sie bombardierte mich mit Beschuldigungen und lies mich nicht zu Wort kommen. Da überkam mich die Wut und ich drückte dem Chef meine Schlüssel in die Hand und sagte, dass ich gehe. Er stand nur wortlos da und meinte: „Okay, schade...“.
ich wollte in dem Moment nur noch weg dort. Jetzt ärgere ich mich, dass ich in dem Moment nicht standhalten konnte und aus Wut so einen dummen Fehler gemacht habe... wie würdet ihr da reagieren?
12 Antworten
Eine Kündigung ist nur gültig wenn sie schriftlich erfolgt. und selbst dann, kann man sie nach einem Gespräch zurückziehen, sofern alle Parteien einverstanden sind.
Solche Probleme am Arbeitsplatz sind mit dem Vorgesetzten zu besprechen. Oder man geht eine Stufe weiter nach oben, wenn es nicht funtkioniert.
Schlussendlich muss sich niemand irgendwas Gefallen lassen. Alle sind mit Respekt zu behandeln. Und wenn das nicht funktioniert, muss es gemeldet werden als eben nur da zustehen und darauf zu hoffen dass es sich von allein regelt.
Eine Kurzschlussreaktion (in form deiner Kündigung) kann vorkommen. Man sollte zuerst aber alle Möglichkeiten durchdenken.
Auch deswegen sieht das Gesetz eine Schriftform für eine Kündigung vor. Das gilt für beide Seiten.
Es soll eben nicht passieren, dass man aus einem momentanen Frust heraus einen gravierenden Fehler begeht.
Schwerer wiegt aber, dass du die Arbeit dann verlassen hast. Das kann der Arbeitgeber jetzt seinerseits zum Anlass einer fristlosen Kündigung nehmen.
Von der Sache her bist Du absolut im Recht. Man muss sich in einem Arbeitsverhältnis nicht schlecht behandeln lassen. Allerdings ist es halt doof, dass Du du bei eigener Kündigung eine Sperre für das Arbeitslosengeld bekommst.
So wie du die Situation schilderst, bist du ja alles andere als glücklich in deiner Arbeit.
Gut wäre gewesen, wenn du mit der Personalleitung über das Problem der ständig wechselnden Abteilungen und der zu kurzen Einarbeitungszeiten gesprochen hättest.
Es gibt in jeder Firma solche "reizenden" Kollegen/innen oder Vorgesetzte, dass muss dann eben schlucken oder ein klärendes Gespräch führen, evtl. mit dem Betriebsrat.
Jetzt hast du nur die Möglichkeit, wenn du dort überhaupt noch arbeiten willst, den Chef anzurufen - großes Problem ist auch, dass du noch in der Probezeit bist/warst, da gibt es keinen Kündigungsschutz und du hast auch noch selbst gekündigt.
Sonst musst du dich schnellstmöglich im Arbeitsamt melden, durch die Kündigung von deiner Seite kann es sein, dass du eine Sperrfrist der Leistungen erhältst, die Krankenversicherung wird weiter übernommen. Aber du bist wieder erfasst und bekommst Stellenangebote.
Selbst solltest du im Internet und in der Zeitung Stellenanzeigen suchen und dich bewerben.
Alles Gute
Mich wundert das "Ach schade". Das klingt schon sehr ironisch in meinen Ohren, wenn das direkt nach den ganzen Beschuldigungen kam, ohne dich zu Wort kommen zu lassen.
Die scheinen zusammen zu halten und geben dir keine Chance. Das Verhalten der Schichtleiterin geht in die Richtung Mobbing. So verkehrt war es nicht, zu kündigen. Du hättest noch begründen können, weshalb, aber wenn sie wirklich an dir Interesse haben, werden sie dich das fragen. Von deswegen spricht die Kündigung erstmal für sich.
Dass du gut mit den Kollegen auskommst ist zwar unheimlich wichtig, aber mit solchen Vorgesetzten hättest du trotzdem die A-Karte.
Ich kann mir die Kritik ja erlauben: Dann ist es ein äußerst schlechter Chef, denn diese Emotionalität ließe sich instrumentalisieren. Nach dem Motto, wer am meisten heult bekommt Recht.
Mag sein, dass du das in Gänze überblicken kannst. Ich kann es nicht. Ich war nicht dabei.
Ich sage ja auch nicht, dass du unrecht hast, weder mit deiner Einschätzung der Lage noch mit deiner Kritik am Chef, aber ohne die Situation zu kennen würde ich mich nicht zu solch definitiven Aussagen hinreißen lassen.
Auch ich kann nur mit dem arbeiten, mit dem der Fragesteller uns füttert.
Ich gehe davon aus, dass das so stimmt und da ich keine Gegenargumente oder andere Sichtweisen je erfahren werde, gehe ich davon aus, dass es keine gibt.
Es bringt doch noch viel weniger, zu spekulieren "Was, wenn der es nicht so meinte? Was, wenn die Tochter der Schichtleiterin krank ist? Was, wenn in China ein Sack Reis umfällt?" Da könnte man seiner Fantasie freien Lauf lassen.
Möglich.
Kann aber auch sein, dass der Chef einfach überrumpelt worden ist.
Ich meine, wenn da zwei aufgebrachte Mitarbeiter auf einmal in deinem Büro stehen und sich gegenseitig Beschuldigen braucht man einen Moment um sich zu orientieren.
Und das ganze scheint ja recht hitzig gewesen zu sein.