Arbeitszeugnis so schlecht wie ich denke?
Hallo Zusammen, ich habe einen Entwurf meines Arbeitszeugnisses von meinem ehemaligen Arbeitgeber bekommen und bin ziemlich geschockt. Wie sehr Ihr folgende Bewertung?
Während der Beschäftigungszeit verfügte Frau B. über ein äußerst umfassendes und hervorragendes Fachwissen, das sie zur Bewältigung ihrer Aufgaben stets sehr sicher und erfolgreich einsetzte. Sie war eine stets motivierte Mitarbeiterin. Schwierige Aufgaben ging sie mit Elan an und fand dabei sinnvolle und praktikable Lösungen. Frau B. war sehr zuverlässig, und ihr Arbeitsstil war stets geprägt durch sorgfältige Planung und Systematik. Ihre Arbeitsergebnisse waren, auch bei wechselnden Anforderungen und unter sehr schwierigen Bedingungen, stets guter Qualität. Auch in Situationen mit extrem hohem Arbeitsanfall erwies sich Frau B als sehr belastbare Mitarbeiterin und ging jederzeit überlegt, ruhig und zielorientiert vor. Frau B. war eine geradlinige sowie fürsorgliche Vorgesetzte. Sie verstand es, ihr Team zu motivieren und Arbeitsprozesse in ihrer Abteilung zu verbessern. Ihr Verhalten gegenüber Vorgesetzten, Kollegen und Externen war stets einwandfrei. Frau B. verlässt unser Unternehmen im gegenseitigen Einvernehmen. Wir danken Frau B. für die stets guten Leistungen und sind davon überzeugt, dass sie auch in der Zukunft außerordentliche Erfolge erzielen wird.
Man muss dazu sagen, dass ich dort nach meiner Elternzeit (ein Jahr Pause) nicht sehr gut empfangen wurde und deshalb der Vertrag von beiden Seiten gelöst wurde. Meinem Arbeitszeugnis laufe ich seit fast drei Monaten hinterher und ich bin echt sauer. Vor meinen Kindern war alles in Ordnung... Aber das muss hier nicht diskutiert werden. Mir geht es nur darum, die Bewertung zu verbessern.
Was sagt Ihr dazu?
6 Antworten
Wie gut (oder wie schlecht) dein Zeugnis ausfällt, lässt sich erst sagen, wenn man es komplett, im Wortlaut (einschließlich orthographischer Fehler!), von der Überschrift bis zum Datum (natürlich anonymisiert) kennt.
Überall, aber auch wirklich überall (im Aufbau, Stil, Wortreihenfolgen, Betonungen, Weglassungen, Wiederholungen usw.) können Hinweise auf Stärken und/oder Schwächen enthalten sein. Letztendlich macht dann der Gesamttenor des Zeugnisses die Note aus. Ausschnitte oder gar einzelne Sätze sind für die sachgerechte Bewertung von untergeordneter Bedeutung.
Eine Ausnahme mach ich aber: "Frau B. verlässt unser Unternehmen im gegenseitigen Einvernehmen" ist ein ganz schlechtes Signal. Das deutet auf eine Entlassung oder eine Auflösung des Arbeitsverhältnisses im Streit hin.
Hi,
was spricht gegen eine anwaltliche Überprüfung mit ggf. Korrekturvorschläge?
Gruß
Falke
Dagegen spricht eigentlich nur der Zeitfaktor. Ich benötige das Zeugnis wirklich zeitnah...
Dann muss man sich eben einen Fachanwalt für Arbeitsrecht suchen.
No comment...
noch besser ? das wäre überheblichkeit .
Vielleicht bin ich zu empfindlich und sehe das falsch.
Aber z.B. folgender Satz wäre für mich maximal eine 3.
Schwierige Aufgaben ging sie mit Elan an und fand dabei sinnvolle und praktikable Lösungen.
Für eine 2. Sollte es doch wenigstens großer Elan sein.
Ich brauche nicht in jedem Satz ein stets. Aber ich war wirklich immer für meine Arbeitgeber da und war auch während meiner Elternzeit immer erreichbar und Ansprechpartner bei Problemen.
überheblich sind sie nicht ?
das ganze zählt , nicht details der zeitschriften schreiber
Zum Schockiertsein gehört aber eine Menge mehr als ein einziger Satz, der einem nicht gefällt.... welche 4-5 Punkte passen noch nicht? Oder hängst Du dich an diesem Detail jetzt so auf?
Ja wahrscheinlich hänge ich mich an Details auf. Ich stehe echt unter Druck und das Zeugnis ist seit drei Monaten überfällig
und nein, überheblich bin ich nicht. Aber einfach verunsichert.
Du stellst hier so eine Frage, schreibst aber nicht dazu, warum Du so schockiert bist. Was passt Dir daran denn nicht? Es ist nichts daran auszusetzen.
Hallo @Arbeitnehmerin1, willkommen in unserer Ratgeber-Community :)
Dieser Zeugnisentwurf ist "lieblos" einem Zeugnisgenerator entnommen worden, taugt dementsprechend "nicht in die Wurst", und spiegelt wahrscheinlich auch nicht die notwendige Zeugniswahrheit wider.
Hier ist keine Eile zu empfehlen, sondern ein überlegtes Vorgehen. Ich empfehle, jemanden zu kontaktieren, der die Zeugnissprache beherrscht, und Dir helfen kann, diesen unbrauchbaren Entwurf in ein wohlwollendes, dem weiteren beruflichen Werdegang förderliches Arbeitszeugnis zu verwandeln.
Im Zweifel solltest Du einen Personalberater beauftragen, der entsprechende Erfahrung besitzt.
Gruß @Nightstick
Dagegen spricht auch, dass sich viele Anwälte nicht wirklich mit der Zeugnissprache auskennen.