Arbeitskollege verdient 10.000 EUR brutto im Jahr mehr als ich, obwohl nicht besser qualifiziert, gleicher Job etc. Was würdet ihr tun?
Hallo zusammen,
eine Sache beschäftigt mich seit Tagen: Und zwar habe ich letztens erfahren, dass mein Arbeitskollege ca. 10.000 € brutto im Jahr mehr verdient als ich. Schon mal vorab: Ich bin wirklich absolut nicht der Mensch, der ständig nur Ausschau hält, wer was macht, wer wieviel verdient etc. Wir hatten uns unterhalten und zufälligerweise habe ich das dann von ihm selbst erfahren. Er ist nicht qualifizierter als ich, ich habe längere Jahre Berufserfahrung in dieser Branche (Automobil). Wir haben mehr oder weniger zur selben Zeit angefangen in diesem Unternehmen (ca. 1 1/2 Jahre). Die Position ist dieselbe. Er ist für 1 Kunden verantwortlich mit mehreren Produkten, macht einen höheren Umsatz aber das ist produktbedingt, hat also nix mit dem besseren Engagement/der Leistung zu tun. Ich betreue 4 Kunden und unterschiedliche Produkte. Wir beide haben insgesamt ziemlich gute Ergebnisse abgegeben. Beide Gehälter sind sozusagen die Einstiegsgehälter in diesem Unternehmen. Ich finde es nicht fair, dass er trotz gleicher Bedingungen so viel mehr verdient. 10 T€ sind nicht wenig. Nun weiss ich nicht, was ich machen soll. Ob ich mit dem Chef sprechen soll (denn ich weiss, die Personalabteilung ist da eher gefragt, die entscheiden den Gehalt). Was würdet ihr an meiner Stelle tun? Ich möchte auch nicht schlecht rüberkommen aber es ist halt sehr ungerecht... (Übrigens: Ich bin eine sie ;) )
Danke!
6 Antworten
Nicht fair? Dann hat er sich einfach besser verkauft und beim Gehalt deutlich besser verhandelt als du. Wahrscheinlich hast du einfach viel zu niedrig angesetzt.
Das denke ich auch. Aber die Frage war vielmehr was ihr tun würdet? Denn man kann ja nie wissen am Anfang, mit welchen Mindestgehalt andere anfordern. Und wenn man dann zu teuer ist, besteht das Risiko dass man den Job nicht bekommt bzw. gar kein Vorstellungsgespräch erst stattfindet.
Du kannst nicht mehr viel machen. Kein Chef der Welt wird dir eine Gehaltserhöhung von 10.000€ geben, nur weil ein anderer mehr verdient. Dafür müsstest du schon deutlich mehr Leistung zeigen, denn du hast bisher für das Geld gearbeitet.
Naja man kann sich informieren, was branchentyische Einstiegsgehälter für die Region sind und da haut man noch einmal ordentlich was drauf. Wenn du bei deinem Gehaltswunsch 15.000€ mehr angegeben hättest, wärst du jetzt wahrscheinlich auf dem Niveau deines Kollagens. Die Differenz wirst du wahrscheinlich nie mehr großartig verändern können, wenn du in der Firma bleibst, außer du kriegst auf einmal eine Stelle, mit deutlich mehr Verantwortung und er bleibt auf sein Niveau.
Und dein Kollege, der so ca. 800€ brutto mehr verdient im Monat, ist das ein Mann? Darin könnte die leider ungerechte Erklärung dafür ja schon liegen... davon abgesehen sind noch andere Faktoren davon abhängig: Steuerklasse, Freibeträge, Geldwerte Vorteile oder Vermögenswirksame Leistungen etc. lässt sich das alles einwandfrei vergleichen?
Jedenfalls würde ich nicht argumentieren, dass du mehr Gehalt willst, weil der oder die mehr verdient, dass kommt nicht gut. Du kannst natürlich unabhängig davon eine Gehaltserhöhung aushandeln, für gute Leistung z. B.
Dann liegt es wohl daran das er ein Mann ist. Ich denke das hat soziale Gründe in Detuschland, dass es immer noch so ist. Der Mann verdient den Familienunterhalt, die Frau verdient nur was dazu... außerdem spricht man Männern ein besseres, selbstsicheres Auftreten zu und bessere Beständigkeit (keine monatl. Beschwerden, kein Risiko der Schwangerschaft). Es wird sicherlich noch dauern bis alle Vorurteile ausgeräumt sind...
Ich würde für mich zunächst einmal privat im stillen Kämmerlein anhand meiner eigenen ( Vertrags-) Unterlagen nachschauen, wie sich mein ( eigener ) Lohn dann überhaupt zusammensetzt. Gibt es z.B ein Grundlohnmodell mit Prämien, oder allgemein einen pauschalisierten Festlohn. Geht es nach Stunden, würde ich mal nach gängigen Tarifen in Deiner Region hierzu recharchieren. Gibt es evtl. eine Zulage für Mehrabeit und / oder Leistungsprämie nach Umsatz ?
In welcher Relation stehen die "10K" zum Basislohn? Denn unter Gewerkschaften ist es durchaus bekannt, zwischen M & W eine prozentual ( teils deutlich ) zweistellige Lohndifferenz bei gleicher Tätigkeit und Bildung / "Einstellung als..." zu haben.
Letze Variable wäre noch das Beschäftigungsverhältnis an sich : Person #1 direkt beim Unternehmen befristet oder fest nach Haustarif eingestellt und Person # als Leiharbeiter ( in ) oder auf Basis eines tariflich ebenfalls deutlich niedriger entlohnten "Werkvertrages".
Wahrscheinlich hat er besser verhandelt als du. Willst du mehr Geld, verhandle eine Gehaltserhöhung mit dem Chef. Aber vorher würde ich wissen wollen, ob das auch stimmt, was er dir erzählt hat. lass dir doch mal eine Gehaltsmitteilung / Lohnzettel vom ihm zeigen. Nachher hat er nut aufgeschnitten und du machst dich beim Chef unbeliebt....
Auf der anderen Seite ist es nicht ungewöhnlich in Deutschland, dass Männer mehr Gehalt bekommen als Frauen - für die gleiche Arbeit! Fair ist das nicht.
Ich Persöhnlich arbeite nicht (Schule) aber meine tante hatte ein ähnliches Problem ... ist ist zur jeweiligen abteilung gegangen hatt dann mit denen geredet und finished alles gelöst beide haben seither gleich viel verdient ... man sollte aber nicht grob rüberkommen also eher nett und freundlich !
Ja, er ist ein Mann. Also die von dir beschriebenen Faktoren lassen sich 1 zu 1 vergleichen: Selbe Steuerklasse, wir beide haben einen Dienstwagen desselben Fzg.-Modells. Das Ding ist halt, wir haben alle bereits Anfang diesen Jahres automatisch eine Gehaltserhöhung bekommen. Er natürlich auch ;)
Ich kann natürlich nächstes Jahr wieder mehr Gehalt verlangen aber sicherlich bekomme ich keine 10 T€ mehr im Jahr.