Arbeitsbedingungen in der Altenpflege?

3 Antworten

Hi also meine mutter arbeitet in der Altenpflege bei Caritas und bei dem heim in dem sie arbeitet besteht ein sehr großer mangel an Geld und arbeitskräften,was zu dem Teufelskreis führt kein Geld - keine Arbeitskräfte die geld einbringen aber auch kein Geld um die Arbeitskräfte zu bezahlen.

Aufgrund der wie oben erwähnten bedingungen musste sie oft überstunden machen,aber diese hat sie früher in Form von urlaubstagen "ausbezahlt" bekommen, daher war das kein großes Problem und wenn sie die Überstunden nicht antreten konnte (krankheit,andere wichtige Termine) war das eigentlich auch nicht das problem.

Bei ihr ist es schwer zu sagen wie viele Tage sie im Durchschnitt am Stück arbeiten musste, es gab Wochen da hat sie 6 tage am Stück gearbeitet und es gab Wochen da hat sie nur 3 Tage am Stück gearbeitet,alles jeweils im schichtbetrieb natürlich.

In allen Altenheimen sollten die Bewohner Vorrang haben. Jeder war für "sein" Stockwerk zuständig und die Bewohner hatten ein gerät mit dem sie das (fach) Personal benachrichtigen konnten, falls es ihnen an etwas fehlte. Meine Mutter hat sich den ganzen Tag nur um die Bewohner gekümmert, was ja auch ihr job ist als Altenpflegerin. 

Das sie am freien Tag zurück gerufen wurde kam auch schon vor,allerdings konnte und durfte sie absagen, wenn es ihr nicht gut ging oder sie andere Termine wahrnehmen musste. Hat sie doch gearbeitet so wurde es ihr vergütet mit einem weiteren freien Tag.

Im großen und ganzen kommt es auf die Institution an,in der du arbeitest. Wie oben erwähnt hatte dieses Altenheim wenig Geld und wenig personal, bekam desweiteren hohe spendensummen u.ä um sich weiterhin finanzieren zu können. In einer besser organisierten,modernen Einrichtung sind die Bedingungen für Bewohner und Personal besser, aber das kann man leider nicht verallgemeinern. 

Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfrn,falls nicht,melde dich gerne noch mal bei mir.

Vielen Dank für deine interessante und ausführliche Antwort. So wie du es beschreibst, hört es sich nicht allzu schlimm an. Wenn man die Überstunden als Urlaub verbuchen kann ist es okay. Nur das scheint ja auch nicht überall zu funktionieren. Nochmals herzlichen Dank :-)

Meine Erfahrungen mit "reichern" Unternehmen ist auch nicht so prickelt, da dort wo Geld ist, will mehr Geld auch hin, also ich hab viel schlechte Erfahrungen in diesen riesen Betrieben gemacht und eher bei den kleinen viel schönere Erfahrungen gemacht, aber verallgemeinern kann man das auch nicht, man muss wirklich schaun wo man unterkommt und dann mal eine Zeitlang austesten.

Es herrscht überall Fachkräftemangel. Daher kann es durchaus passieren, dass man Überstunden machen muss. Das ist aber in anderen Berufen der Fall. In meinem Haus werden Überstunden schnellstmöglichst wieder abgebaut. 

In meinem Haus wird in der Regel 12 Tage gearbeitet, dann zwei Tage frei. Ausgleichstage werden, wenn es möglich ist, an die freien Tage gehängt, sodass man mehrere freie Tage am Stück hat.

Es gibt auch Häuser mit anderen Systemen. Ich hatte mich mal bei einem beworben, in dem sieben Tage lang 12 Stunden gearbeitet wird, die nächsten sieben Tage sind dann komplett frei.

Jeder Bewohner sollte immer die angemessene Zeit bekommen, ohne, dass man sich abhetzt oder mit den Gedanken schon beim nächsten Bewohner ist, unabhängig davon, wieviel Personal da ist. Selbst wenn wir in ganz schlechten Zeiten nur 2,5 Mitarbeiter sind, wird sich von jedem Mitarbeiter für jeden Bewohner die notwendige Zeit genommen. 

Dauert es bei einem Bewohner länger, ist das eben so. Keiner der alten Menschen muss um punkt acht Uhr beim Frühstück sein. 

Du bist nicht verpflichtet, an deinen freien Tagen einzuspringen. JA zu sagen ist eine nette Geste, allerdings gibt es Häuser, die das ausnutzen und dann von vorneherein immer dich fragen, denn du sagst ja immer ja. Ein Nein muss akzeptiert werden. 

Leider gibt es einige Häuser die dich geschickt um den Finger wickeln das du garnicht mehr "nein" sagen kannst... :(

@LilyFragt

Da muss man standhaft bleiben, das kann man lernen. Anfangs hatte ich auch Schwierigkeiten, aber mittlerweile haben alle verstanden, dass Nein eben Nein heißt. Natürlich springe ich trotzdem ein, wenn es passt. 

1. es kommt ganz darauf an wo groß oder besser gesagt wie gut organisiert der Arbeitgeber ist.

2. mmh das kommt auch ganz darauf an, ob dem Arbeitgeber es wichtig genug ist das seine Mitarbeiter zu frieden sind, ist es ihm egal stellt er nur so viel Personal ein wie der Pflegeschlüssel vorgibt ein, falls ihm wirklich was daran liegt das alles gut läuft, stellt er mehr ein. Das heiß im großen und ganzen es kommt darauf an wie viel Personal da ist wie viel du am Stück arbeiten musst. Manchmal ist es auch so das man das erst nach ein paar Monaten merkt wie der Hase läuft das sie dich ja nicht gleich von anfangan abschrecken wollen.

3. leider ja, da viele eben genau nach Pflegeschlüssel einstellen und somit kaum Zeit für anderes bleibt, das heißt: Nur das was in der Pflegeplanung steht und nicht mehr. Hart aber die Wahrheit.

4. Falls es zu wenig Personal gibt ja, manche Einrichtungen nehmen, aber Rücksicht wenn man aber nicht Zeit hat oder einen Termin hat.

Wichtig: Lass dich nicht abschrecken von diesem Beruf, er ist wichtig und wird gebraucht, lasse dich des wegen aber auch nicht ausnutzen!

Manche Einrichtungen nutzen gekonnt ihre Mitarbeiter aus ohne das diese es gleich bemerken. Ein Frei hier weg ein Dienst da darür da und von den Überstunden garnicht zureden.