Arbeitsamt gibt potenziellem Arbeitgeber vertrauliche Auskunft
Hallo, ich habe gerade mit meiner Freundin telefoniert. Sie hat geheult wie ein Baby am Telefon und ich war fassungslos, als sie mir erzählt hat warum.
Sie hatte vor 3 Wochen bei einem Restaurant in ihrem Ort angefragt, ob die eine Küchenhilfe suchen und der Chef sagte, sie sollte einfach mal am nächsten Tag vorbei kommen. Nach einem kurzen Gespräch tagsdrauf, er wollte auch keine Bewerbungsunterlagen sehen, sagte er ihr, sie könne im März anfangen wenn sie mag.
Heute war sie nochmal da, weil sie den Vertrag unterschreiben sollte und der Chef war total unfreundlich plötzlich und hat (vor ihr) einen Freund angerufen, der wohl beim Arbeitsamt arbeitet und hat gesagt: "Hallo! Du, XY steht grad bei mir im Laden, kannst Du mal eben in ihre Akte sehen und mir sagen wie lange sie schon arbeitslos ist und was mit Krankheiten da steht?!" Meine Freundin war platt, vor allem auch, weil der Chef bei sonstigen Zusammentreffen immer so nett war. Er hätte sie ja auch selber fragen können! Der Mensch vom Amt hat dem Chef dann einfach alles was in der Akte steht runter gerattert! Das kann doch nicht rechtens sein!! Dann hat er meiner Freundin noch ihr Handy aus der Hand gerissen als diese ihre persönliche Sachbearbeiterin beim Arbeitsamt anrufen wollte und hat mit der Frau am Hörer dann auch noch telefoniert. Als meine Freundin endlich raus war aus dem Restaurant hat sie ihre Sachbearbeiterin nochmal angerufen und ihr das alles erzählt und die meinte nur patzig, sie könne nicht sehen, wer auf die Akte zugegriffen hat. Das kann ich mir auch beim besten Willen nicht vorstellen. Also, ist das rechtens oder nicht? Kann man den Mann irgendwie identifizieren und anzeigen wg Datenschutz-verletzung? Kann man den potenziellen Chef anzeigen?
Bin echt platt und danke schon Mal für Antworten.
3 Antworten
Hallo diplom, es ist eine Frechheit..und ja, es fällt unter das Datenschutz Gesetz. Als erstes sollte deine Freundin es genauso aufschreiben wie es geschehen ist, und das Ganze als BEschwwerdebrief an das Jobcenter,.In diesem Brief sollte sie auch um einen Gesprächstermin beim Teamleiter innerhalb einer Woche bitten. Dann soll sie persönlich zum Jobcenter gehen und sich am Schalter bestätigen lassen das der Brief angekommen ist. Sollte das Jobcenter innerhalb einer Woche nicht reagieren, soll sie schriftlich um einen Termin beim Geschäftsführer bitten. Irgendwann müssen die reagieren. So etwas nennt man eine Diensaufsichtsbeschwerde. Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen.
Lieben Gruß Kirstin
das ist natürlich superdumm gelaufen.
Rechtens ist es natürlich auch nicht.
Aber da Deine Freundin keine Zeugen hatte, wird eine Anzeige wohl nichts bringen.
Am besten wäre es, wenn sie bei einem eventuellen neuen Vorstellungsgespräch jemanden mitnimmt.
Das ist ja wirklich heftig! Deine Freundin soll froh sein, dass sie es noch rechtzeitig mitbekommen hat, wie es in dem Restaurant zugeht. Bei so einem Arbeitgeber möchte ich nicht mal einen Tag lange arbeiten.
Warum verlangt der Chef denn nicht einfach ihre Bewerbungsunterlagen wie alle anderen Arbeitgeber auch schon? Ganz ehrlich: schon alleine das finde ich sehr merkwürdig! Eigentlich sagt man keinem "fremden Menschen" zu, bei dem man nicht mal weiß, ob er überhaupt aus der beruflichen Richtung kommt, überhaupt einen Schulabschluss hat, etc ... sehr komisch. Natürlich hat er ein Recht auf den Lebenslauf; aber sich die Infos hintenrum beim Amt zu beschaffen, ist schon wirklich heftig. Und welche Krankheiten sie bisher hatte oder wie lange sie gefehlt hat, geht ihn gar nichts an. Außerdem weiß das Arbeitsamt das eigentlich gar nicht ... selbst, wenn man mal arbeitslos ist, kriegt das Amt keine Info, wie lange man beim bisherigen Arbeitgeber gefehlt hat. Wie gesagt: sehr komisch Geschichte!
Ich weiß nicht, wie das mit den Computersymstemen beim Arbeitsamt ist, aber bei meine bisherigen Jobs (Industriekauffrau) war das auch immer so, dass eben nur bestimmte Leute bestimmte Berechtigungen haben. Und man sieht da definitiv nicht, wer wo zugegriffen hat. Ok, vielleicht kann das irgendein IT-Sepezialist irgendwie in einem Protokoll auswerten, aber die Sachbearbeiterin mit Sicherheit nicht.
Rechtes war das mit Sicherheit nicht!!! Den Leiter des Restaurants wirst du mit Sicherheit nicht anzeigen können; er hat sich halt erkundigt; was theoretisch bestimmt sein gutes Recht ist; und wenn er dann eine Auskunft bekommt, fühlt er sich eben darin bestätigt, dass sein Vorgehen richtig ist. Aber eine Anzeige, weil er sich eine Info einholen wollte, klappt bestimmt nicht.
Deine Freundin kann höchstens mal versuchen, mit einer höheren Instanz beim Arbeitsamt Kontakt aufzunehmen und den Vorfall zu schildern.