Ami-Oldtimer als Erstwagen?

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Hallo

der Toronado war/ist ein technisch problemloses Auto auch weil die Tornodas wenig der damals bei GM Cars üblichen Unterdruckbetätigungen verbaut haben sondern gleich auf Elektromotore setzten. Die Elektromotore haben im Alter zwar oft Probleme kann man aber problemlos überholen (Neu wickeln lassen). Bei korrekter Pflege ist der Verschleiss moderat die Drehstabfederung muss man regelmässig fetten und Rostfrei halten. Rost ist das grösste Problem danach kommen schon Wartungssünden oder falsches Öl in der Automatik. Das Teil ist aber gross (2x5,5 Meter eine S Klasse ist kleiner) und hat einen grossen Wendekreis damit ist man in der Stadt im Nachteil selbst Parkhäuser werden zur Herausforderung. Ansonsten ist die Antriebstechnik später bei Cadillac verbaut worden also nicht sonderlich exotisch und Verschleisteile gibt es Problemlos. Der Tornado fährt sich recht europäisch eher wie ein grosser Franzose (Citroen SM, Renault 30) oder ein Opel KAD II. Das Auto ist nicht mit den üblichen US "Schaukelschiffen" vergleichbar aber er ist defintiv "weich" abgestimmt und ein Luxus Coupe zum gleiten und Gas geben (Lane Stormer). Dank 375 SAE-PS um 700NM und 70% vom Gewicht auf der Vorderachse beschleunigte der Toro geradeaus schneller als die meisten Musclecars der Ära ( um 14 Sekunden für die 1/4 Mile). Problem der Toronados war(ist) der gewaltige Reifenverschleiss speziel wenn man beim Kurvenfahren Gas gibt und die bis 1968 serienmässige Bremse (4x Trommeln) aber das war in denn 60ern bei US Cars üblich selbst die Corvette bekam erst ab 1968 Scheibenbremse vorne serienmässig ab Werk. Aber der Toro hatte eine "direkte" Sportlenkungen, Automatik und Zweikreisbremse. Tornados gab es meist als "volle" Hütte (Deluxe Package) aber auch mit Extras wie Cruise, Lichtautomatik, Abbiegelicht, elektrischer Kofferraumdeckel, Kimaautomatik, Wonderbar Audio, Airbag oder ASC Moonroof die Preise für gute Autos von 66 und 67 sind schon lange in der US Car Oberliga obwohl der 66 in relativ grossen Stückzahlen gebaut wurde. Problem ist das man fast nix mehr von der Karosse nachkaufen kann, die Ford T, Ford A und Ford Mustang bis 1968 kann man zu 100% aus Neuteilen zusammenkaufen beim Camaros und Chevelle sind es um 80%. Der Toronado ist aber kein Muscle Car und hatte auch eher die erwachsene Kundschaft (eben Oldsmobile Käufer) im Auge und hatte einen grossen Celebrity/Frauenanteil. Der Toronda war eben ein Desgin Sahnestück und vermutlich der letzte "grosse" Amerikaner mit weltweitem Echo vor der Ölkriese. Toronado I und auch IIer Spezialist in Deutschland ist zb der Herr Braun in Stuttgart/Killesberg.

Das Ford LTD Coupe ist im Prinzip Galaxie Technik (heisst ja auch offiziel Galaxie 500 LTD) und Grossserien Volumenmodel in der typsichen US Bauweise die LTD haben halt den verstärkten Rahmen, denn FE Motorblock und die grosse 9" Hinterachse. Viele LTD der 60er kamen mit dem FE Sideoiler Block und V4 Vergaseranlage welcher auch in der 427er Cobra als Basis verbaut wurde. Der Galaxie ist ein tyisches US Full Size Car aus denn 60ern mit schwülstigen Design, barocken Intrieur und einem Handling wie ein Flugzeugträger. Rost ist ein grosses Problem aber dank dem verstärkten Rahmen kann man auch völlig durchgerostete Ratten weiterfahren man schmeisst halt eine Holzplatte und Gebet-Teppich in denn Fussraum damit es nicht durchzieht. LTD wurden wegen der Hevay Duty Teile zügig geschlachtet es gibt aber noch genug Survivors- LTD Coupes sind noch etwas grösser als Toronados haben aber weniger Platz im Innenraum.

US Cars Technik aus den 60ern laufen bei korrekter Wartung und Einsatz des Hirns beim Driver (Treiber) endlos. Und 60er Jahre Autos sind noch Plastikarm zerbrösseln also nicht von selbst und auch handwerklich leicht reparierbar/instandsetzbar. Aber US Cars der Ära waren meist massiv underengeneered und sind ein Mix aus Vorkriegstechnik aus denn 30ern mit Tendenz zum Schwermetallbau (LKW) in Kombination mit nicht ausgereiften oder eben nicht für "ewig" gebauten Zubehörgimmiks in Verbindung mit legerer bis schlampier Grosserienfertigung. US Autos der Ära haben keine "Spaltmasse" sondern Spaltschluchten. Die Upmarketmodelle also Lincoln, Cadillac, Oldsmobile, Pontiac aber auch Chrysler (speziel die New Yorker) sind für US Verhältniss schon penibel gefertigt und haben meist ausgereifte Technik. Bei MOPAR als ewigen dritten gabs immer das meiste fürs Geld deswegen waren die meisten US Polizeiautos auf MOPAR Basis und auch wegen der Drehstabvorderachse die im High Speed Bereich spurstabil blieb und das Auto auch recht kurvengängig machte. Insofern sind Chrysler Dodge für Europäer am intersantesten weil es sich "normaler" anfühlt. Aber die meisten US Cars Fans wollen ja ein US Car mit US Car Handling bevorzugt mit einem Pick Up Fahrwerk aus dem Kutschenbau. Bzw die wollen das dann rausriessen und moderne Achsen und Antriebe drunterschrauben damit es sich genau so fährt wie eine Daimler Schremp oder BMW der Reithofer Ära. Dass ist dann ein Hot Rod oder Costum.

Mein Tipp - persönliche Meinung:

Fast jedes klassische Auto (älter 30 Jahre) ist mal als "jeden-Tag-Auto" gebaut worden. Teile gehen nicht häufiger kaputt, nur weil das Auto älter ist. Sie gehen halt irgendwann mal kaputt. Problematisch kann sein, dass nicht alle Teile auf tagesbasis erhältlich sind und das nicht jeder ADAC-Techniker o.ä. sich an ältere Technik herantraut.

Zusammengefasst: ja, man kann einen Klassiker täglich im Normalgebrauch bewegen, aber man sollte nicht auf Gedeih und Verderb darauf angewiesen sein! Kleinere Defekte können schon mal zu einem mehrtägigen Stillstand führen.

Persönliches: In den "trockenen Monaten" fahre ich selber ein altes Auto (38 Jahre) und kann Dir nach 6 Jahren sagen: es ist teurer als ein modernes Auto (Sprit, Teile, Pflegeaufwand), es ist potentiell unsicherer (kein ABS, kein ESP, keine Lenkunterstützung) aber es ist so unglaublich cool, dass ich es um nichts in der Welt missen möchte.

Also - wenn Du es Dir leisten kannst deine Entscheidung bei Nichtgefallen zu revidieren (dir also kurzfristig ein günstiges neueres Fahrzeug zu kaufen), dann mach diese Erfahrung!

Donnerwetter, du bist aber mutig!

Diese Ami-Schlitten, gerade die alten, sind ungemein pflegebedürftig. Reinsetzen, Schlüssel umdrehen und losfahren ist da nicht immer garantiert. Dazu haben sie eine Straßenlage wie ein alter Kinderwagen.

Zum Rumcruisen bei Sonnenschein, zum effektvollen Auftritt vor der Eisdiele oder zum brabbeln und brüllen lassen eines Achtzylinders sind das geile Teile.

Aber schon beim täglichen Rein- und Rausrangieren in der Garage eine echte Herausforderung. Und draußen würde ich so ein Teil niemals rumstehen lassen. Da pieseln die Köter an die Radkappen und die Katzen laufen über die Motorhaube.

Ich bin früher mehr als ein Dutzend dieser Autos gefahren. Unter anderem auch einen Toronado, der zu einer Zeit schon Vorderradantrieb hatte, als man in Deutschland noch der Meinung war, mehr als 100PS seien bei einem Wagen mit Vorderradantrieb nicht möglich.

Meine Frage ist jetzt ob das Ding oft oder sehr oft kaputt geht, also ob ich das nur am in die Werkstatt fahren bin. Geht nicht um die Versicherung oder Sprit.

Dies finde ich ziemlich belustigend. Bei einem Erstwagen gehe ich davon aus, dass man diesen täglich fahren will. Und nicht nur jeden Samstag oder ähnlich.

Bei täglichem Gebrauch verbrennst Du mit einem Toronado so viel Sprit, dass die Ausgaben locker so hoch sind, wie eine durchschnittliche monatliche Reparatur an einem Kleinwagen. Kommt noch eine Reparatur dazu, was bei einem Auto dieses Alters durchaus sein kann, dann musst Du ein leidenschaftlicher Schrauber sein.

Sonst geht's finanziell aber ganz schön ab.

Bei einem Toronado gehen nicht irgendwie 5,6,7, oder 8 Liter pro 100km drauf, Du musst da mit 28 Litern rechnen.

Des weiteren solltest Du Dir bewusst sein, dass das Fahrverhalten eines solchen Autos ein ganz anderes ist, als Du es von sonst irgend einem Auto kennst. Selbst ganz harmlose Autobahn-Kurven werden ab einer gewissen Geschwindigkeit zu einem echten Abenteuer. Glaub mir, ich weiss, wovon ich rede.

Für einen Fahranfänger ist das nun wirklich nichts, aber ich befürchte, dass Du das gar nicht hören willst.

Dies kann man nicht pauschal beantworten.

Kommt meistens auf die Fahrweise des Eigentümers und seinen Mitfahrern an.