Als Selbständiger Tochterunternehmen in den Philippinen gründen und Freundin einstellen

2 Antworten

Hm, es gibt auch auf den Philippinen gute Arbeitskräfte. Allerdings wenige und die bekommt man auch nicht für einen Hungerlohn. Alle anderen auch mit noch so schönem Engeneer - Titel sind i. d. R. zu dämlich sich die eigenen Schuhe zuzubinden. Wenn Du es tatsächlich probieren willst, dann investier nicht zuviel. Dein Risiko das eingesetzte Kapital zu verlieren ist hoch, kalkulierte Investitionskosten potenzieren sich schnell aufgrund zahlreicher Widrigkeiten, die zum Alltag auf den Phils gehören.

Mein ganz klarer Rat: Wenn Du nicht selbst ständig auf den Phils bist, lass es sein. Trau keinem, auch nicht Deiner Freundin.

ähm, ja, ich weiß jetzt nicht, ob die Frage einer rießengroßen (naiven?) Sympathie für die Philippinen entspringt oder einfach nur ein Resultat ebenso großer Infolücken über die Realität auf den Philippinen. Alleine schon das mit Doppelbesteueungsabkommen, so wie es in der Frage formuliert ist, geht so in der Praxis voll in die Hose, da die Leistungen als "Export" gewertet würden und hier auf den Philippinen mit saftigen 32% (ab 250.000 Peso) versteuert werden müssten. Das Abkommen zielt primär auf Personen, die im jeweils anderen Land leben. Ein Tochterunternehmn wäre ein "normales" Unternehmen, das auf den Philippinen agiert, denn das mit den 60% prinzipiell richig erkannt. Unter den Tisch fiel aber, dass diese Person nicht nur formal als Vorzeigeinhaberin existiert, dondern auch als Inhaberin gegenüber den Behörden auftreten muss - und dazu zählen auch die Freunde vom BIR, sprich: das Finanzamt. Auf die 60% Beteiligung entfallen auch mindestens 60% der Steuern für die auf den Philippinen erbrachten Leistungen.

Ich könnte da jetzt vieles schreiben, aber ojhne Kenntnis der konkreten Situation ginge das meiste wohl am Ziel vorbei. Bei Interesse kann ich gerne meine eMail-Adresse per privater Msg senden. Ich glaube, mich in der Sache inzwischen etwas auszukennen. Bin selbst freiberuflicher Software-Entwickle rund Autor, seit 23 Jahren mit einer Filipina verheiratet und seit Ende 2011 auf den Philippinen wohnhaft. Das mit der Vorstellung: Ich kontrolliere als Senior-Unternehmer einen Haufen arbeitsfreudiger Filipino-Kids, die glücklich sind, diese Chance auf geregeltes Einkommen zu bekommen, habe ich mir inzwischen abgeschminkt. Die probleme liegen hier primär im Alltag oder besser der mangelnden Alltagstauglichkeit philippinischer Arbeitskräfte. Manche sind ja willig und einige sogar auch fähig - aber stets im Rahmen der philippinischen Arbeitsweise, an die man sich gewöhnen muss, wenn man als Deutscher mit deutschen Geschäftskontakten nicht wahnsinnig werden will.

Die ganze Frage klingt für mich nach einen "Steuersparmodell mit sozialem entwicklungspolitiem Touch". Das funktioniert hier aber nicht so einfach.

Konkrete kann ich aber sagen: Schulung muss wohl hier erfolgen - und die Leute zu finden, die dann auch wirklich durchhalten und im Betrieb bleiben ist die schwerste Übung dabei. Schulung in Deutschland ist teuer (Ticket, Aufenthalt, etc.) und schwierig wegen der deutschen Visa-Bestimmungen. Alles ab 3 Monate Aufenthalt benötigt eine Arbeitserlaubnis, die wiederum an divsen Vorgaben, auch der person des Unternehmers, geknüpft sind, Mir ist es vor einiogen Jahren nicht gelungen, meine Nichte nach Deutschland zu holen. Sie sollte ein jahr bei mir zuhause im Betrieb arbeiten und lernen und dann wieder zurückfliegen. Dazu kam die Ausländerbehörde mit Auflagen und Vorgaben, die das ganze de facto unmöglich machten. Ich hätte miner Nichte einen Lehrvertrag geben müssen, etc. Kürzere Zeiten machen es leichter. Aber was sollen/müssen die Leute lernen? Meine persönliche Erfahrung ist, das formal korrektes englisch hier schwer zu finden ist. Und das Schreiben haben die Filipinos nun wirklich nicht erfunden. Da suche ich selbst auch schon landesweit, aber selbst echte, erfahrene lehrer tun sich schwer damit, einen Aufsatz von einer Normseite zu schreiben.

Ok, lassen wir es dabei. Das Thema ist einfach zu komplex für eine "gute Frage" mit entsprechender Antwort. Ggfs. private Message an mich, dann sende ich meine eMail.

Zu meiner Person: 54 Jahre, davon gute 30 als selbständiger IT-Autor und Software-Entwickler. Aktuell betreibe ich vorwiegend Edutainment-Webseiten, die ich selbst entwickle und mit Content bestücke. 30-40% meiner Zeit gehen drauf um mein kleines Team zu instruieren, neue Leute zu finden und den ganzen Zettelkram zu erledigen. Sprich: Würde ich das gleich alles selbst machen, hätte ich am Ende mehr in der Kasse - aber meine Familie läge mir trotzdem auf eben dieser.

Auf den Philippinen leben und deutsch arbeiten funktioniert auf Dauer nur in den eigenen 4 Wänden mit den eigenen Händen... Alles andere verstört die philippinische Umgebung oder die eigene Psyche. Selbst eine Profi-Firma in Manila mit guten Referenzen wollte ein Webdesign in 27 Arbeitstagen erstellen (und hat auch nur diese abgerechnet), war aber auch nach gut 3 Monaten immer noch nicht so weit, dass ich das unverändert hätte online stellen können. Kommentar des Chefentwicklers zu meiner Einstellung/Erwartung: Allways working without fun makes a man dull... Damit ist es wunderschön auf den Punkt gebracht. Hier zählt Fun - ud unser deutscher Wirtschaftskreislauf wird als bescheuert empfunden. Für solche Informationen interessiert sich hier nicht einmal TV-Patrooooooool als einer der meistgesehenen News-Sendungen. Die kennen nicht ienmal die Krim. In 4 Wochen Urlaub sieht das alles ganz anders aus. Das sind 4 Wochen Ausnahmezustand. Sind die 4 Wochen um, machen die aber nicht so weiter, sondern schalten einige Gänge zurück....

Hervorragende Antwort! Wobei man dem Fragesteller vielleicht noch eines ins Stammbuch schreiben sollte: Auch in Deutschland mit einer Lebensgefährtin und womöglich weiteren Beschäftigten zu arbeiten verlangt dauernde Anwesenheit und Kontrolle der Qualität und der Produktivität. Wer will dieses in einer anderen Kultur leisten, wenn man gar nicht vor Ort ist. Und die Lebensgefährtin hat ja auch naturgemäß eigene Interessen. Wie in jedem anderen Arbeitsverhältnis auch.

Außerdem sollte man es nicht als europäische Lüge abtun, dass schon ausreichend viele Europäer mit dieser oder ähnlichen Konstellationen Schiffbruch erlitten haben. Da sollte man sich aber wirklich mit Dir und anderen Unterhalten, die das Land und die Leute nicht nur aus dem Urlaub kennen.

Ich selber habe eine Unterhaltung von zwei Leuten verfolgt und habe die beiden wirklich für ausländerfeindlich gehalten. Nach einiger Recherche scheinen mir die Darstellungen aber nicht aus der Luft gegriffen.

Dir weiterhin viel Erfolg! Und dem Fragesteller natürlich auch, möge er vor Überraschungen verschont bleiben. Dieses Deutsche, eine klare Linie fahren hat einfach riesige Vorteile.

@Dirk-D. Hansmann

Seit ich aufgegeben habe, mit deutscher Gründlichkeit meiner Umwelt Zukunftschancen aufzudrängen, die diese weder haben möchte noch zu brauchen scheint, läuft alles viel besser. Ich mache meinen Job und mit etwas Bescheidenheit klappt es tatsächlich mit dem Motto: halben Tag arbeiten - halben Tag rumhängen.

Kann also nicht klagen.Aber man muss halt andere Kulturen so nehmen, wie sie sind.

Na, dass die Niederlassung auf den Philippinen wohl kaum bzw. gar keine Gewinne abwerfen wird, war mir eigentlich schon klar. Das mit den Mitarbeitern, die dort teile meiner Tätigkeiten übernehmen, kann ich dann wohl vergessen.

Der Hauptgrund meiner Anfrage war jedoch ein anderer. Ich glaube ich muss da noch etwas deutlicher werden: Wenn ich meine Freundin auf den Philippinen finanziell unterstützen will, muss ich das natürlich von meinem in Deutschland eingenommenen und bereits versteuerten Privatvermögen machen. Wenn ich Sie aber in den Philippinen - für einfache Tätigkeiten - einstellen würden und Ihr ein entsprechendes Gehalt zahlen würde wären dass doch für mich in Deutschland Betriebsausgaben, die meinen Gewinn und damit auch die zu zahlende Steuer verringern würde. Muss ich dafür auf den Philippinen überhaupt ein eigenes Unternehmen gründen? Kann ich denn für mein deutsches Unternehmen nicht einfach auch Mitarbeiter aus dem Ausland beschäftigen, die den größten Teil Ihrer "Arbeit" im eigenen "Home Office" machen?

Außerdem ist es ja bekanntlich ziemlich schwierig in den Philippinen ein Besucher Visum für Deutschland zu erhalten. Wenn ich aber meinen "Angestellten" für eine "Schulung" nach Deutschland holen würde, sollte das doch eigentlich einfacher sein. Wohlgemerkt ich rede hier nicht von mehreren Monaten, sondern von max. 2 Monaten im Jahr.

Liebe Grüße

Ich möchte noch hinzufügen, dass ich das ganze nicht als "reines Steuersparmodel" in Betracht ziehe. Ich würde meine Freundin tatsächlich einige Aufgaben erledigen lassen. Was genau das sein könnte, muss ich mir aber erst noch überlegen. Aber ich bin mir sicher, dass es ihr selbst schon viel besser gefallen würde, wenn sie das Geld mit ehrlicher Arbeit verdienen würde, als es sich einfach so von mir schenken zu lassen. Ich meine, ich kann ja auch in Deutschland meine Freundin oder Frau Gehalt dafür bezahlen, dass sie einmal in der Woche im Büro sauber macht. Wichtig ist nur dass das Geld auch tatsächlich fließt.

@Furlinger

lass es fließen das Geld, ist die billigste Variante. Der Rest findet sich - wobei ich besagte Freundin nicht kenne und deshalb auch nicht beurteilen kann. Ich habe hier aber schon gestandene Uni-Absolventen mit 2 Master-Abschlüssen beim Schreiben von simplen Artikel verzweifeln sehen. Aber der richtige Job für die richtige Person funktioniert immer... Aber die Zeit, um das eine passend zum anderen zu finden... ;-)

Hallo Alojado,

vielen Dank für die interessanten Ausführungen. Ich hätte ebenso ein paar Fragen bezüglich Unternehmung, die ich gerne mit Ihnen austauschen würde. Wir (meine Bekannte, Philippinin aus Palawan) besitzen ein (noch nicht getitelt, aber mit Aussicht darauf ...) Stück Land am Strand in Palawan und möchten dort ein kleines Resort aufbauen. Inzwischen sind die Papiere wohl soweit, dass wir alles unter Dach und Fach haben und auch eine Baugenehmigung (lasse ich alles von Lawyer und Bauleiter vor Ort machen). Jetzt scheint die Schwierigkeit, dass eine Limited Partnership, die ich gerne mit meiner Bekannten gründen möchte um das Business zu betreiben (beziehungsweise das Resort zu bauen) nicht möglich wäre, bzw. diese kein Grundstück anmieten dürfe ... solange es nicht getiteklt ist ... irgendwie höchst unverständlich, da für mich das eine nichts mit dem anderen zu tun hat. Können Sie mir das verständlich machen? Was wäre der Unterschied zu einer Corporate Company? Ich würde mich freuen, wenn wir in Kontakt treten könnten. Ich werde die Frage auch mal öffentlich stellen.