Adoption einer 26jährigen Tochter

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Hallo,

Hier gesehen unter www.adoption.de :

Adoption eines Erwachsenen

Die Adoption eines Erwachsenen ist möglich, dazu wendet man sich an einen Notar, der mit den Beteiligten einen notariellen Vertrag aufsetzt und über alle Rechtsfolgen (§§ 1754, 1755 BGB) aufklärt. Nachdem der Vertrag geschlossen wurde, stellt der Notar beim örtlich zuständigen Amtsgericht den Antrag, die Adoption zu beschließen. Kommt das Amtsgericht zu dem Schluss, dass ein Eltern-Kind-Verhältnis entstanden ist, kann es den beantragten Beschluss fassen. Wenn die volljährige Person bereits verheiratet ist, ist der Ehepartner auch beteiligt am notariellen Vertrag und muss einwilligen nach § 1749 Abs. 2 BGB.

Die Adoption eines Volljährigen richtet sich nach den §§ 1767 und 1770 BGB. Es gibt verschiedene Varianten dieser Adoption:

Volladoption eines Volljährigen nach §§ 1767,1772 BGB

Volladoption eines Volljährigen durch Verwandte oder Verschwägerte §§ 1767, 1772, 1756 Abs. 1 BGB

Volladoption eines volljährigen Kindes eines Ehegatten, dessen frühere Ehe durch Tod aufgelöst ist, durch den anderen Ehegatten §§ 1767, 1772, 1756 Abs. 2 BGB

Volladoption eines volljährigen Kindes eines Ehegatten, dessen frühere Ehe auf andere Weise als durch Tod des früheren Ehegatten aufgelöst ist, durch den anderen Ehegatten §§ 1767. 1772, 1754 BGB

Nachdem das Gericht die Adoption beschlossen hat, schickt es eine Mitteilung an das Geburtsstandesamt. Das Standesamt schreibt einen sogenannten Randvermerk zum Geburtseintrag des Adoptierten mit der Folge, dass nun in der Geburtsurkunde die Adoptiveltern stehen. In der Abstammungsurkunde bleiben es immer die leiblichen Eltern. Die Abstammungsurkunde muss man zum Beispiel vorlegen, wenn man heiraten möchte, damit das Standesamt feststellen kann, ob die Heiratswilligen nicht miteinander verwandt sind (leibliche Verwandtschaft).

Die unterhalts- und erbrechtlichen Ansprüche gegenüber der alten Familie bleiben bestehen. Grundsätzlich hat der adoptierte Volljährige gleichsam zwei Elternpaare, wobei im Fall von Unterhalt die Adoptiveltern vor den leiblichen Eltern haften.

Im Gesetzeslaut:

§ 1767 (Voraussetzungen; anwendbare Vorschriften) BGB

(1) Ein Volljähriger kann als Kind angenommen werden, wenn die Annahme sittlich gerechtfertigt ist; dies ist insbesondere anzunehmen, wenn zwischen dem Annehmenden und dem Anzunehmenden ein Eltern-Kind-Verhältnis bereits entstanden ist.

(2) Für die Annahme Volljähriger gelten die Vorschriften über die Annahme Minderjähriger sinngemäß, soweit sich aus den folgenden Vorschriften nichts anderes ergibt.

§ 1768 (Antrag)

(1) Die Annahme eines Volljährigen wird auf Antrag des Annehmenden und des Anzunehmenden vom Vormundschaftsgericht ausgesprochen. §§ 1742, 1744, 1745, 1746 Abs. 1, 2, § 1747 sind nicht anzuwenden. (2) Für einen Anzunehmenden, der geschäftsunfähig ist, kann der Antrag nur von seinem gesetzlichen Vertreter gestellt werden.

§ 1769 (Kinder)

Die Annahme eines Volljährigen darf nicht ausgesprochen werden, wenn ihr überwiegende Interessen der Kinder des Annehmenden oder des Anzunehmenden entgegenstehen.

§ 35 (Sachliche Zuständigkeit) FGG

Für die dem Vormundschaftsgericht obliegenden Verrichtungen sind die Amtsgerichte zuständig.

§ 36 (Örtliche Zuständigkeit)

(1) Für die Vormundschaft ist das Gericht zuständig, in dessen Bezirk der Mündel zu der Zeit, in der die Anordnung der Vormundschaft erforderlich wird oder in der die Vormundschaft kraft Gesetzes eintritt, seinen Wohnsitz oder bei Fehlen eines inländischen Wohnsitzes seinen Aufenthalt hat. Wird die Anordnung einer Vormundschaft über Geschwister erforderlich, die in den Bezirken verschiedener Vormundschaftsgerichte ihren Wohnsitz oder ihren Aufenthalt haben, so ist, wenn für einen der Mündel schon eine Vormundschaft anhängig ist, das für diese zuständige Gericht, anderenfalls dasjenige Gericht, in dessen Bezirk der jüngste Mündel seinen Wohnsitz oder seinen Aufenthalt hat er, für alle Geschwister maßgebend.

(2) Ist der Mündel Deutscher und hat er im Inland weder Wohnsitz noch Aufenthalt, so ist das Amtsgericht Schöneberg in Berlin-Schöneberg zuständig. Es kann die Sache aus wichtigen Gründen an ein anderes Gericht abgeben; die Abgabeverfügung ist für dieses Gericht bindend.

(3) Ist der Mündel nicht Deutscher und ist eine Zuständigkeit nach Absatz 1 nicht begründet, so ist das Gericht zuständig, in dessen Bezirk das Bedürfnis der Fürsorge hervortritt.

(4) Für die Vormundschaft über einen Minderjährigen, dessen Familienstand nicht zu ermitteln ist, ist das Gericht zuständig, in dessen Bezirk der Minderjährige aufgefunden wurde.

Emmy

Bojahr 
Fragesteller
 23.03.2013, 11:52

Weisst du zufällig was dies kosten wird.

emily2001  23.03.2013, 13:58
@Bojahr

Von Focus online :

Geht es um eine Erwachsenenadoption, halten sich die Kosten im Rahmen. Wer ohne Anwalt das Gesuch bei Gericht einreicht, zahlt mindestens 26 Euro für den Notar, höchstens jedoch 1000 Euro. Die Höhe seiner Rechnung richtet sich nach dem Vermögen und den Einkommensverhältnissen des Adoptierenden, dem sogenannten Gegenstandswert.

„Ab 500 000 Euro Gegenstandswert sind die Kosten auf etwa 800 Euro plus Steuer und Auslagen gedeckelt, wenn Antrag und Einwilligungserklärungen der Beteiligten zusammen beurkundet werden“, sagt Christian Braun, Notar in Ottobeuren. „Das ergibt in der Summe etwa 1000 Euro.“

Hinzukommen Gerichtsgebühren von etwa 900 Euro und, falls ein Anwalt eingeschaltet wird, dessen Kosten. Die liegen bei einem Vermögenswert von einer Million etwa zwischen 5000 und 7000 Euro. Der Preis für die Beratung kann jedoch variieren, da viele Anwälte bei diesem empfindlichen Thema nicht auf Gebührenbasis arbeiten, sondern für die Ausarbeitung eines kompletten Vermögensnachfolgekonzepts, das auch die Adoption enthält, ein einheitliches Honorar verlangen: je nach Vermögenswert bis zu 125 000 Euro.

Emmy

emily2001  25.03.2013, 09:58
@emily2001

Danke für die Bewertung !

Emmy

Ihr müsst zusammen zum Notar. Der macht für euch einen Antrag fertig und reicht ihn bei Gericht ein.

Sofern ihr kein weiter erwähnenswertes Vermögen habt, kostet die Angelegenheit etwa 200 Euro.

Zu einem Notar !!

Befrage Dich beim Standesamt.