Abwasserfallrohr ohne Schallentkopplung eingemauert. Darf ich das erneute Aufstemmen verlangen?
Ich hatte beim Entfernen der Rohrverschalung entdeckt, dass das Fallrohr nicht ordnungsgemäß abgeschlossen wurde. Ich hatte zwar vor es alleine zu machen, aber es heißt ja immer, da soll ein Fachmann ran. Da es Sache der Hausverwaltung war, weil Gemeinschafteigentum, habe ich eine Firma kommen lassen, welche das Rohr ruckzuck zugemuert haben.
Ich bin kein Fachmann, doch ein Fallrohr ohne Schallentkopplung zuzumauern ist doch wohl ein grober Mangel. Das Haus ist von 1930 und schalltechnisch eh nicht das beste. Der Handwerker meinte er müsse direkt zumauern wegen dem Feuerschutz und das das Rohr ja selbst bereits Schallisoliert ist. Ist das so richtig? Auf dem Rohr steht HGT4 glaube ich. Für mich ein einfachen Stahlrohr. Hörbar lauter ist es danach auch geworden.
Kann ich das Aufstemmen und nachträgliche Anbringen einer Schallentkopplung noch verlangen?
Gibt es eine Baunorm, die das Entkoppeln zwingend vorschreibt?
Ist es überhaupt noch möglich das Rohr aufzustemmen, ohne es zu beschädigen?
3 Antworten
Wenn ich es richtig verstanden habe, hat das eine Fachfirma gemacht (also Rohr getauscht und Durchbruch verschlossen), oder?
Dann soll die Firma jetzt erstmal den Nachweis liefern, dass diese Ausführung Brandschutztechnisch zugelassen ist. Das bedeutet den Nachweis für den Brandschutzmörtel und die Herstellerangabe, das der Einbau so korrekt ist.
Üblicherweise ist zur Schallentkopplung entweder eine "Conlit-Schale" (erfüllt auch die Brandschutzanforderung unter normalen Voraussetzungen) oder ein Schallschutzschlauch zu verwenden. Hierdurch kann z.B. auch die Längenausdehnung des Rohrs bei Temperaturschwankungen aufgenommen werden.
Des Weiteren ist der Rapidverbinder oberhalb des Abzweiges nicht nach Vorschrift montiert (auf dem Bild sieht es aus, als wenn dieser schräge auf dem Rohr sitzt.). Auch hier ist ein Eignungsnachweis zu erbringen.
Wichtig ist jetzt, die Firma auf diese Mängel und eventuelle rechtliche Schritte hinzuweisen. Verlangt die Eignungsnachweise, gerade wegen den Brandschutz, ansonsten kann die Firma das gleich neu machen.
Denkbar ist es, aber eher unwarscheinlich.
Nichts desto trotz würde ich die aufgezählten Nachweise abfordern.
Schallschutz im Hochbau ist geregelt durch DIN 4109.
Abwasser-Rohre (in Deinem Fall ein sog. SML-Rohr, Guss) welche von einer in eine benachbarte Wohneinheit verlaufen, müssen entsprechend gedämmt werden. Gilt nicht für den privaten Bereich, also innerhalb der eigenen 4 Wände, sowie für Treppenhäuser, welche nicht als "Wohnraum" gelten.
Zum Thema "Brandschutz": Auf den Bildern erkenne ich keine gesonderte Brandschutzvorrichtung (Durchführung) für das Abwasserrohr. Ist diese vorhanden und nur auf dem Bild nicht zu erkennen? Einfaches Einmauern im Bereich einer Decken-/Wanddurchführung reicht nicht.
Grüße, ---->
Das wolltet doch selber machen :-) das Rohr besitzt keine eigenständige Isolierung immer Bauseits. Eine Abkopplung hätte erfolgen sollen. Aufstemmen wird schwer da die Alten Rohre aus Guss sind und dabei geschädigt werden können.
Das stimmt. Hätte ich auch tun sollen. Da es aber in das Gemeinschaftseigentum greift, hatte ich bei der Hausverwaltung angerufen und die waren bereit eine Firma vorbei zu schicken. Wollte Arbeit sparen und hab jetzt mehr als vorher, grummel, grummel.
Danke für die Antwort.
Ist es möglich, dass durch die Längenausdehnung es zu Undichtigkeiten an den Verbindern kommen kann? Das Rohr is ja fest eingemauert.