Abschlussprüfungen bereits in der Mittelstufe ja oder nein?

Bloß nicht so früh Abschlussprüfungen. Damit kann sich ein junges Kind, das noch gar nicht weiß, was es will, und die Zukunft noch gar nicht im Blick hat, sich ebendiese Zukunft versauen. Also vor allem am Ende der Grundschule.

Am Ende der 9. Klasse finde ich es auch eher kritisch, am Ende der 10. in Ordnung. Da sind die meisten so 16 Jahre alt und dürfen auch ruhig Verantwortung für ihr Lernen übernehmen. Sie wissen dann auch, dass es um ihre Zukunft geht (oder sollten das zumindest).

Wobei ich Abschlussprüfungen generell nicht so wahnsinnig toll finde. Man lernt in kurzer Zeit heftig viel auf einmal, sodass man es am Ende eh wieder vergisst. Ich kann wahrscheinlich nicht mal die Hälfte der Sachen verstehen, die ich in den Abiprüfungen aufgeschrieben habe. Ich finde, man sollte viel projektbezogener lernen, damit das Gelernte im Kopf bleibt. Diese Projekte könnte man dann ja auch bewerten, damit sich jeder Mühe gibt. Zum Beispiel denke ich gerade an den Bau eines Insektenhotels, das könnte so ein Projekt sein, in dem man Themen aus der Biologie und dem Werkunterricht vereint. Dann sollte man sein Projekt vorstellen, wo man das öffentliche Sprechen übt und außerdem beweist, dass man den Sinn dahinter verstanden hat, dabei spricht man ja auch über das Ökosystem, in dem Bienen sich befinden etc. Das wär doch mal was, statt in einer Abschlussprüfung ganz theoretisch nach irgendwelchen Insekten zu fragen, was man 10 Minuten nach der Prüfung allzu gerne aus dem Kopf verschwinden lässt, weil man für die nächste Abschlussprüfung lernen muss.

Da ich nicht so genau weiß, ob ich deine Frage richtig verstanden habe, klicke ich mal gar nichts an.

Nur so viel: ich entstamme einer Generation und einem Bundesland, wo man keine Prüfung für den Realschulabschluss machen musste. Es zählte einfach das Abschlußzeugnis und je nachdem wie gut das war, hatte man eine Fachoberschulreife mit oder ohne Qualifikation für das Gymnasium.

Finde ich nach wie vor sinnvoller als so eine Prüfung. Das Zeugnis spiegelt die Leistung des ganzen Jahres oder Halbjahres wieder...ein Prüfung spiegelt in erster Linie mal wieder wie gut man an dem einen Tag ist, an dem sie abgelegt wird. Wer Prüfungsangst hat, ist da immer im Nachteil, selbst wenn er eigentlich sonst gut in der Schule ist.

Aber du kannst dir die Frage ja auch selbst beantworten: was kann man in Österreich mit dem Mittelschulabschluss denn machen? Gibt's da irgendwelche Gründe, warum man da eine extra Prüfung einführen sollte? Irgendwelche Probleme mit der Art wie es jetzt läuft?

Ein gesamtdeutsches Schulsystem gibt es nicht, dass ist bei uns Angelegenheit der einzelnen Bundesländer.

In NRW wird das so gehandhabt, dass ein Realschulabschluss als erreicht gilt, wenn das Zeugnisschnitt mindestens eine 4,0 darstellt und sich nicht mehr als 2 5er darunter befinden, die aber ausgeglichen werden müssen, wobei als Haupftächer geltende Fächer nur durch andere Hauptfächer ausgeglichen werden können.

Die Qualifikation für den weiteren Besuch der Schule, Sprich Gymnasium oder gymnasiale Oberstufe einer Gesamtschule ergibt sich nach dem selben Prinzip durch einen besseren Schnitt, jedenfalls war das zu meiner Zeit so, allerdings ist mein Realschulabschluss nun auch schon einige Zeit her, der datiert auf das Jahr 2008.

Ich halte das System eigentlich für ganz brauchbar, weil eine einzelne Prüfung durch Faktoren wie Prüfungsstress das Ergebniss dann doch recht einseitig beeinflussen können. Die Gesmtleistung über ein Schuljahr hinweg, halte ich für aussagekräftiger.

Die Hautpschule ist keine "Mittelstufe". Der Hauptschulabschluss ist ein vollwertiger Schulabschluss, nach dem du eine Ausbildung machen und in den Beruf gehen kannst.

"Oder" in eine Frage zu schreiben, die dann mit "ja" oder "nein" beantwortet werden soll, macht die Sache nicht so einfach.