Ablehnung Verlängerung Reha gut oder schlecht?
Ist hier jemand von der DRV? Mein Mann möchte nach 46 Arbeitsjahren endlich in die Erwerbsminderungsrente. Er hat seit 15 Jahren starken Tinnitus (85-95 Dezibel), mittlerweile dadurch auch Durchblutungsstörungen im Kopf, die sich auch auf seine Konzentrations- und Merkfähigkeit auswirken. Außerdem hat er noch andere Probleme wie Schmerzen im Nacken-Arm-Bereich und an der Leiste (3 mal operiert). Wir finden, er hat mit seinen gesundheitlichen Problemen genug gearbeitet. Seine Abteilung wurde ins Ausland verlegt und nach Aussteuerung von Krankengeld wird er arbeitslos.
Zur Zeit ist er in einer Reha (Reha vor Rente). Ich hatte irgendwo hier gelesen, dass wenn man einer Verlängerung zustimmt, es mit einer EU-Rente Essig ist. Stimmt das oder ist sogar das Gegenteil der Fall.
Toll wäre es, wenn ein Angestellter der DRV auch hier antwortete.
Vielen Dank für Eure!
2 Antworten
Die Reha dient dazu, die drohende Erwerbsminderung möglichst abzuwenden.
"Ich hatte irgendwo hier gelesen, dass wenn man einer Verlängerung zustimmt, es mit einer EU-Rente Essig ist."
Das ist nicht richtig! Die Verlängerung kann für die Stabilisierung des Gesundheitszustandes durchaus sinnvoll sein. Diese abzulehnen ist nicht clever, denn das könnte man als mangelnde Mitwirkung auslegen.
Entscheidend ist der Entlassungbericht. Wenn dieser ein Restleistungsvermögen von unter 3 bzw. 6 Stunden aussagt, entspricht das der medizinischen Voraussetzung für die EM-Rente bzw. die EM-Teilrente. In dem Fall kann der Reha-Antrag im Nachhinein in einen Rentenantrag umgewandelt werden.
Wird Berufsunfähigkeit bei einem Restleistungsvermögen über 6 Std. (also keine EM) festgestellt, bekommt dein Mann eine EM-Teilrente aufgrund von BU, da er vor 1961 geboren ist.
Gute Besserung für deinen Mann!
Vielen Dank, mein Mann könnte sogar jetzt schon Rente bekommen (er hat 46 Arbeitsjahre), allerdings mit hohen Abzügen. Das sehen wir auch nicht ein, dann soll bei einer Ablehnung, die Arge halt für einen 61,5 Jahre alten Arbeitnehmer eine Stelle suchen. :D :D :D
Falls es abgelehnt werden sollte, hat man die Möglichkeit in Widerspruch zu gehen. Dies muss innerhalb eines Monats nach Zustellung des Bescheides erfolgen. Das hat aber nur Zweck, wenn die Ärzte hinter ihm stehen und den Widerspruch medizinisch untermauern.
Viel Glück!
Ich stolpere gerade über meine Frage vor 4 Jahren. Manchmal ist ein Update interessant: Mein Mann hatte die volle Erwerbsminderungsrente bekommen und nach der Befristung Verlängerung wegen verschlossenemn Arbeitsmarkt.
Das ist immer dann der Fall, wenn
- die medizinischen Voraussetzungen für eine Teilrente, aber nicht für eine Vollrente gegeben ist,
- man keinen Arbeitgeber hat oder dieser eine stundenweise Beschäftigung nicht ermöglicht und
- der Arbeitsmarkt in dem entsprechenden Bundesland für den Teilarbeitsmarkt verschlossen ist.
Verlängert wird dann, wenn es medizinisch nötig ist.
Für eine EM Rente ist es egal, ob man verlängert oder nicht.
Es ist ebenso egal, ob ihr findet, dass er genug gearbeitet hat.
Solange er in der Lage ist, irgendeine Arbeit mehr als 3 Std zu schaffen, gibt es keine volle EMRente
Das stimmt so nicht, er ist vor 1961 geboren, da besteht Berufsschutz und er muss nicht irgendeine Arbeit annehmen. Und dann gibt es noch die volle EM-Rente wegen verschlossenem Arbeitsmarkt. Ich weiß allerdings auch, dass Anträge immer öfter abgelehnt werden. Arbeiten Sie mal 15 Jahre mit einem Tinnitus in Pressluftbohrerhöhe im Kopf, zumal mit daraus resultierenden Depressionen und Augenproblemen (Blitze, rote, blaue Kugeln vor Augen) und wegen einer Mikrozirkulationsstörung und Schmerzen, dann reden wir weiter. Eine Verlängerung wird erfahrungsgemäß fast immer angeboten.
Das stimmt so schon, da für einen Berufsschutz max eine teilweise EM in Frage kommt. Und bei der Frage, ob er arbeitsfähig ist, ist ihre Aussage völlig sinnfrei. Kein Gutachter beurteilt eine Erwerbsfähigkeit nach dem, was der Versicherte in den letzten Jahren "ausgehalten hat", sondern nach dem, was der Versicherte noch leisten kann. Und auf eine Rente wg verschlossenem Arbmarkt zu bauen ist sehr blauäugig!!
Was heißt hier bauen?? Wenn nicht, ist er halt 2 Jahre arbeitslos, auch gut. Einen Job bekommt er, vor allem mit seiner labilen Gesundheit, mit 61,5 Jahren wohl kaum......
Tipp: Schau mal hier, wann dein Mann frühestmöglich die Altersrente für langjährig oder besonders langjährig Versicherte beantragen kann:
https://www.deutsche-rentenversicherung.de/SiteGlobals/Forms/Rentenbeginnundhoehenrechner/RentenbeginnrechnerForm.html
Das wäre vielleicht eine Alternative für die EM-Rente, falls diese nicht bewilligt wird.