Ab welchen Schwangerschafts Monat ist es moralisch verwerflich ein Kind abzutreiben und warum?

24 Antworten

Wir haben eine klare, gesetzliche Regelung dafür. Und daran sollten sich alle halten. Sie ist ein guter Kompromiss.

Moral hat eher weniger was damit zu tun da sie jeder anders auslegt. Deshalb gibt es ein Gesetz.

Ich finde es zb bis vor der Geburt total unmoralisch von einer Frau zu verlangen ein behindertes Kind austragen zu müssen welches sie nicht haben möchte und welchem sie beim Sterben zuschauen wird müssen. Wer nimmt sich das Recht raus ihr vorzuschreiben wann der richtige Zeitpunkt ist ihren Körper wieder für sich zu haben?

Die Frage war nach Moral, nicht nach Gesetzen.
Kompromisse, und seien sie auch gut, sind an einer Stelle immer faul.

@omikron

Dann lies doch bitte alles und nicht nur den ersten Satz.

@MaryLynn87

Tue ich.
Aber was soll das heißen? Ist es moralisch, einem behinderten Menschen das Lebensrecht abzusprechen?
Im übrigen nimmt sich das Recht, vorzuschreiben, wann eine Frau ihren Körper wieder "für sich" haben kann, die Natur: Sie schreibt vor, dass eine Schwangerschaft in der Regel ca. 9 Monate dauert.

@omikron

Das ist die Sache an der Moral. Ist es denn wichtiger die Moral für das Kind was sowieso sterben wird hoch zu halten? Oder für die schwangere Frau die was unfassbar furchtbares durchzumachen gezwungen wird?

Behinderte Kinder abzutreiben ist zutiefst unmoralisch.

Das haben die Nazis auch so gemacht. Sie haben auch noch versucht schon die Zeugung von "unwertem Leben" zu verhindern. Euthanasie.

Wer definiert denn "unwertes Leben" und mit welchem Recht, nach welchem Maßstab?

Wo ist die Grenze? Ist Kleinwuchs ein Problem? Ein Herzfehler, der sich später vielleicht operativ korrigieren lässt? Haben an Trisomie 23 "leidende" Menschen kein glückliches und erfülltes Leben? Wie schlimm ist es, wenn ein Fuß fehlt oder eine Lippen-Gaumenspalte vorliegt? Oder wenn das Kind blind ist?

Ich lese immer nur, was das Kind angeblich der Mutter antut. Dem steht moralisch die Tötung seines Lebens gegenüber.

@WordofGod

Und genau darauf wollte ich hinaus wenn es um Moral bei der Sache geht. Moral kann man nicht messen oder auch nicht bestimmt ob sie in dem Maße gut oder schlecht ist.
Deshalb gibt es ein klares Gesetz.

Da wir es nicht wissen können, WANN genau die Beseelung stattfindet, muss man aus Respekt vor dem neuen Leben ganz von Anfang an den neuen Menschen achten.

Abtreibung ist purer Eltern-Egoismus. Oft kommen dann sogar noch Fragen von den Müttern: "Tut mir das denn weh, wenn ich es bei Frauenarzt wegmachen lasse?" Eltern sollten einfach mehr in die Verantwortung genommen werden und eine positive Einstellung zum eigenen Kind haben.

Von welchen "Eltern" und Müttern" sprichst Du ? Es sind ja eben noch keine Mütter und sie wollen es auch nicht werden ...

ich find es verwerflich, falls es jemand absichtlich macht, oder nach der Überlegung "die Pille ist mir zu teuer oder zu umständlich, die Abtreibung bezahlt ja die Kasse ..."

Wer unabsichtlich ungewollt schwanger wird, darf abtreiben - das ist lange und bis zum Erbrechen ausdiskutiert worden und die heutige Regelung ist akzeptabel.

Ich halte es für moralisch verwerflich, sich als Aussenstehender oder gar als Staat in diese sehr private Entscheidung einer ungewollt Schwangeren einzumischen - überleg mal, aus welchen Motiven das gemacht wird!

Ich kann da jetzt keine feste Zahl nennen, aber "verwerflich" ist es für mich erst dann wenn das Kind weiter entwickelt ist (ziemlich allgemein, ich weiß) und es keine Gefährdung für die Mutter gibt. Weiter entwickelt heißt für mich, dass das Kind eine realistische Chance hat, außerhalb des Mutterleibs zu überleben.

Die befruchtete Eizelle ist für mich noch kein Leben, sondern einfach nur 2 Zellen. Und nein, ich habe keine Zahl X an Zellen ab der das Leben beginnt. Aber wenn das bereits unmoralisch ist, muss man auch masturbation oder Desinfektionsmittel verurteilen.

Weiter entwickelt heißt für mich, dass das Kind eine realistische Chance hat, außerhalb des Mutterleibs zu überleben.

Also wie in den USA, wo Abtreibung bis zum 6 Monat straffrei ist?

Die befruchtete Eizelle ist für mich noch kein Leben, sondern einfach nur 2 Zellen
  • Eine befruchtete Eizelle ist eine Zelle.
  • Auch Einzeller sind Lebewesen.
Aber wenn das bereits unmoralisch ist, muss man auch masturbation oder Desinfektionsmittel verurteilen.

Mit Masturbation wird nichts getötet. Was meinst du denn, geschieht mit den Spermien, wenn man nicht masturbiert?

Und willst du im Ernst Bakterien mit Menschen gleichsetzen?

@helmutwk
Also wie in den USA, wo Abtreibung bis zum 6 Monat straffrei ist?

Recht war nicht Inhalt der Frage und ich habe extra keine genaue Zahl genannt 😉

Aber wenn es dir darum geht, ob ich dafür bin, dass es im 6.Monat möglich ist: Ja, wenn entsprechende Bedingungen gelten.

Eine befruchtete Eizelle ist eine Zelle.

Ändert an meiner Aussage jetzt bitte was? 🤷‍♂️

Mit Masturbation wird nichts getötet

Nö, nur Millionen von Spermien

Was meinst du denn, geschieht mit den Spermien, wenn man nicht masturbiert?

Dann passiert es auf natürliche Weise.

Und willst du im Ernst Bakterien mit Menschen gleichsetzen?

Was wenn ich es tue? Möchtest du mir erzählen, dass ein Leben mehr Wert ist als das andere?

@KimahriXIII

Bakterien sind Bakterien

@KimahriXIII
Nö, nur Millionen von Spermien

Hunderttausend dürfte eine realistischere Zahl sein. Und die werden auch bei Geschlechtsverkehr "getötet".

Dann passiert es auf natürliche Weise.

Masturbation ist auch nicht unnatürlicher als ein nächtlicher Samenerguss. Höchstens was die psychische Seite angeht - aber für die Spermien macht das keinen Unterschied.

Was wenn ich es tue? Möchtest du mir erzählen, dass ein Leben mehr Wert ist als das andere?

Ja. Wenn es anders wäre, würde niemand auf die Idee kommen, zigtausende von Bakterien zu töten (Desinfektion, Antibiotika), nur um einen (!) Menschen zu retten.

@helmutwk

20 bis 60 Millionen Samenzellen pro milliliter. 2-6ml sind es bei der Ejakulation bei einem fruchtbaren Mann ^^

Doch, denn bei der Masturbation wird ja hand angelegt. Ich persönlich störe mich weder an Masturbation noch an Abtreibung, aber wenn ich die Abtreibung ablehne weil ein paar Zellen beseitigt werden (bei 12 wochen oder 6 Monaten ist es etwas anders, ich habe mich aber ganz klar auf die befruchtete Eizelle bezogen, die der FS ansprach), bei denen der Erfolg nicht garantiert ist, dann muss man sich eben auch darüber aufregen.

Man kann auch abtreiben, nach der Logik wäre das Kind dann ja weniger Wert. Ansonsten würde man es ja nicht machen 🤷‍♂️

@KimahriXIII
20 bis 60 Millionen Samenzellen pro milliliter.

Da hatte ich offensichtlich was falsch in Erinnerung.

Doch, denn bei der Masturbation wird ja hand angelegt

Durch das "Handanlegen" stirbt aber kein Spermium.

aber wenn ich die Abtreibung ablehne weil ein paar Zellen beseitigt werden

Es geht nicht um Zellen, sondern um ein menschliches (mit menschlichem Erbgut ausgestattetes) Individuum (das sich bei der Einnistung aktiv gegen die Mutter abgrenzt). Bei der Frage ob Individuum oder nicht spielt die Zahl der Zellen keine Rolle.

Ein Spermium ist kein Individuum, ebenso wenig wie eine Hauszelle, die beim gründliches Waschen verlorengeht.

Man kann auch abtreiben, nach der Logik wäre das Kind dann ja weniger Wert

Nach welcher Logik?

Ich hab noch nie jemanden getroffen, der eien lebensrettende Antibiotikadosis mit dem Argument kritisierte, weil da ja zigtausende (oder gar Millionen, je nach Fall) Bakterien sterben werden. Das ist keine uimstrittene Frage wie die Tötung eines Ungeborenen.

@helmutwk
Es geht nicht um Zellen, sondern um ein menschliches (mit menschlichem Erbgut ausgestattetes) Individuum

Nö, zu Beginn sind es Zellen, die im Verlauf der Zeit zu einem Menschen werden

Nach welcher Logik?

Das man etwas nicht für einen Menschen beseitigen würde, wenn es so viel Wert sei wie ein Mensch.

Ich hab noch nie jemanden getroffen, der eien lebensrettende Antibiotikadosis mit dem Argument kritisierte, weil da ja zigtausende (oder gar Millionen, je nach Fall) Bakterien sterben werden.

Und ich habe noch niemanden getroffen der sagt "Ich sterbe jetzt, damit mein ungeborenes Kind lebt". Zumal es sehr wohl Menschen gibt, die dagegen sind Flächen zu desinfizieren wenn es nicht absolut notwendig ist 🤷‍♂️

@KimahriXIII
Nö, zu Beginn sind es Zellen, die im Verlauf der Zeit zu einem Menschen werden

Ich habe von einem menschlichen Individuum gesprochen, ob du das Mensch nennst ist deine Entscheidung.

Menschlich: Denn es hat menschliches Erbgut.

Individuum: denn es grenzt sich bei der Nidation aktiv von der Mutter ab.

Das man etwas nicht für einen Menschen beseitigen würde, wenn es so viel Wert sei wie ein Mensch.

Wobei in dem von mir genannten Fall alle Menschen darin übereinstimmen.

Und ich habe noch niemanden getroffen der sagt "Ich sterbe jetzt, damit mein ungeborenes Kind lebt".

Es gibt Frauen, die bereit sind, ein Risiko auf sich zu nehmen, damit ihr ungeborenes Kind leben kann.

Zumal es sehr wohl Menschen gibt, die dagegen sind Flächen zu desinfizieren wenn es nicht absolut notwendig ist

Und nicht absolut notwendig heißt ja, dass die nicht glauben, dass es jemanden schadet, wenn man nicht desinfiziert. Da kann man drüber diskutieren, ob sie Recht haben - aber für deine Argumentation sagt das so oder so nichts aus.

Es ist niemals moralisch verwerflich.

Wenn eine Frau - aus welchem Grund auch immer - das Kind nicht möchte, dann sollte sie es abtreiben und darf es auch.

Ich finde es moralisch verwerflich ein Kind zu bekommen, worum sich die Mutter nicht kümmern will. Die es nicht liebt und lieber ihren eigenen Kram macht, als für das Kind da zu sein. Dann lieber dem Kind soein Leben ersparen. Und da es selbst im Heim auf eine Adoption warten muss und kein schönes Leben hat, würde ich definitiv lieber abtreiben.

P.S. Ich habe selbst 2 Kinder. Das erste mit 19 jahren bekommen und hätte niemals abgetrieben und bleibe trotzdem bei dieser Meinung.

Ich finde das kein gutes Argument. Denn wenn das Kind da ist, könnte man es auch abgeben. Dass das für das Kind grundsätzlich schlechter wäre als gar nicht zu existieren lasse ich mal außen vor.

Ein anderes Argument ist mMn viel besser, zwingender und hat zumindest mich überzeugt:

Die Frau muss entscheiden können dürfen, ob sie ihren Körper dazu zur Verfügung stellt, ein anderes Lebewesen davon versorgen zu lassen. Denn sie stellt ihre Körperressourcen, ihre Nährstoffe, ihr Blut dazu zur Verfügung. Die auch verfassungsrechtlich geschützte körperliche Integrität muss respektiert werden. Jeder muss entscheiden können, was mit seinem Körper geschiet oder wer daran partizipiert.

Das sieht nach der Geburt anders aus. Wenn zum Beispiel nur finanzielle Fragen im Vordergrund stehen (Oder auch Vorstellungen bzgl. der Lebensführung), das Kind also nicht mehr vom Körper der Mutter existenziell abhängig ist, kann die Gesellschaft einspringen, wenn sie entscheidet, dass das Leben des Kindes so wichtig ist (Was ja ebenfalls verfassungsrechtlich gestützt wird). Dann kann sich zum Beispiel das Jugendamt um ein Kind kümmern.

Aber vor der Geburt, bzw. vor der eigenständigen Lebensfähigkeit, ist es Sache der Frau als "Wirt", zu entscheiden, ob sie das möchte oder nicht.

@Aequitas49

Ich sagte ja - aus Welchem Grund auch immer. 😊 Eine Schwangerschaft ist ein sehr schwerer, anstrengender Prozess für den Körper. Ich weiß es. Ich habe zwei Schwangerschaften und 2 Geburten hinter mir.

So kann ich es verstehen, wenn die Frau ihren Körper nicht dafür hergeben will

Wenn sie vergewaltigt wurde

Wenn sie einen anderen Grund hat, der ihre Psyche leiden lässt.

Ich würde jetzt auch kein Kind mehr wollen. Nicht weil ich alt bin. Ich bin erst 30. Aber ich habe meinem Körper genug zugemutet und habe meine beiden Kinder, die ich immer wollte. Ein Drittes würde ich definitiv nicht wollen. Deshalb verhüte ich und mein Mann will auch keine Kinder mehr weshalb er eine Vasektomie duchführen lassen will.

Ich finde es moralisch verwerflich ein Kind zu bekommen, worum sich die Mutter nicht kümmern will. Die es nicht liebt und lieber ihren eigenen Kram macht, als für das Kind da zu sein

Da gibts aber auch Möglichkeiten, wie Babyklappen oder Adoption.

Woher willst du wissen, dass das Kind nicht doch ein schönes leben haben wird.

Wenn ich auf einem date mit einer Frau und die würde sowas sagen, ich würde sofort aufstehen und gehen und ihre Nummer sofort löschen.

Viele Grüße

@skipworkman

Weil ich sehr gut weiß, wie sich ein Kind im Heim fühlt. Mein Halbbruder war dort und ist dort großgeworden. Aber danke, dass du nach so wenig Sätzen die du von jemanden hörst gleich so urteilen würdest. Auf Stolz und Voruteile kann ich ebensogut verzichten. Abgesehen davon bin ich seit 12 Jahren in festen Händen und 9 davon Verheiratet. Aber danke.

@ShadyAngel90

Glückwunsch zu den 9 Jahren, das meine ich ehrlich.

Ich kenne auch 2 Frauen im entfernten bekanntkreis die abgetrieben haben und dann später psychisch dran zu knacken hatten.

Das ist halt meine Meinung dazu. Es mag sicher Situationen geben, wo man das rechtfertigen kann, wenn gesundheitliche Komplikationen für die Mutter zu erwarten sind oder ein Übergriff stattgefundenen hat.

Ich finde auch, das der Staat, mehr dafür tun könnte, dass ungewollte Kinder in ein ordentliches Zuhause kommen oder ordentlich versorgt werden. Sicher ist das dann warscheinlich nicht immer optimal aber besser leben, als nicht leben. Wie gesagt, hier würde ich mir wünschen, das mehr getan wird.

Diese Einstellung: es passt mir gerade nicht, deswegen lass ich wegmachen, mag ich nicht.

Viele Grüße

@skipworkman
Diese Einstellung: es passt mir gerade nicht, deswegen lass ich wegmachen, mag ich nicht.

DAS habe ich so nie gesagt, mein Lieber. 🙈 Ich sagte aus welchem Grund auch immer. Sollte meine Tochter z.b. wenn sie 14 ist ankommen und sagen, dass sie schwanger ist, ich würde alle tun um ihr zu helfen. Egal wie sie sich entscheidet. Denn da ist mir die Psyche meines Kindes am wichtigsten und nicht irgendeine Moral. Ich würde sie rügen, wenn sie nicht verhütet hat. Aber ich bin keine Mutter die ihr Kind rauswirft nur weil es schwanger ist. Und auch sonst nicht.

Es kommt drauf an, wie es der werdenen Mutter dabei geht. Ich kenne auch eine die wollte keine Kinder und hat nun welche und wurde zur glücklichsten und liebevollsten Mutter, die ich kenne. Eine andere Freundin von mir wollte, aber es war mit Kind dann doch nichts so, wie sie sich das vorgestellt hatte und sie sagt sie freut sich, wenn die Kinder groß sind. Und das verstehe ich, denn die Kinder haben viele Krankheiten und Allergien und das macht das Familienleben nicht wirklich schön, sondern schwer.

Ich war 19, Magersüchtig und hatte noch absolut keine Lust auf einen Beruf. Durch die Schwangerschaft habe ich aber meine Esstörung in den Griff bekommen und wollte meinem Kind ein schöne sLeben bieten können. Ich habe also mit Kind eine Ausbildung gemacht. Das war nicht leicht, aber ging. Mein Mann hat mir sehr geholfen und mich immer sehr für meine Kraft bewundert. Am schlimmsten war für mich, dass ich sie nur 2 Stunden in der Woche sehen konnte. Morgends zum wegbringen zur Tagesmutter und dann wieder abholen, essen und ins Bett bringen. Da hatte ich auch wirklich ein schlechtes Gewissen. Man kann das Leben auch so machen, dass es zum Kind passt. Aber nicht jeder ist bereit dafür so zu kämpfen, wie ich es vielleicht musste.

Es gibt keinen richtigen Zeitpunkt für ein Kind.