19 und obdachlos?
Guten Morgen,
Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Vor kurzem schien die Welt noch in Ordnung. Hatte eine Wohnung und einen sicheren Ausbildungsplatz, bis an jenen Tag an dem ich in eine psychatrische Klinik eingeliefert worden bin. Zum damaligen Zeitpunkt wurde ich vom Jugendamt unterstützt und lebte in einer ihrer Einrichtungen (bei uns Schutzhilfe genannt).
Nach meinem Klinikaufenthalt hatte ich quasi alles verloren. Meine Wohnung vom Jugendamt wurde zum 15.08.17 gekündigt, aufgrund (laut Jugendamt) fehlender Mitwirkung. Die Maßnahme wurde beendet, Wohnung musste ich räumen. Meine Ausbildung habe ich ebenfalls verloren, arbeite allerdings im selben Betrieb (50h monatlich) weiter, da ich nicht vollbelastungsfähig bin.
Nun, ich bin 19 Jahre alt, habe die Diagnose Depression und bin obdachlos. Ich war beim Sozialamt, habe nachgefragt was ich tun kann und die einzige Möglichkeit, wäre eine Unterbringung in den Asylcontainern. Das ist für mich keine Option. Vielleicht bin ich in diesem Punkt ein wenig eigen, aber wer würde in diese Container ziehen, mit dem Hintergedanken, vergewaltigt oder missbraucht zu werden? Ich bin nicht rassistisch! Aber als Frau stellt man sich nun eben mal solche Fragen.
Nach einem Jahr intensiver Wohnungssuche habe ich keine Wohnung bekommen, aufgrund mangelnder finanzieller Mittel. Die Miete würde vom Jobcenter übernommen werden. Aber kein Vermieter ist mit meiner finanziellen Lage einverstanden und vermietet mir eine Wohnung. Ich weiß nicht mehr weiter. Wir leben hier in Deutschland und es gibt keine Aussichten für mich auf eine eigene Wohnung... Was kann ich tun, um endlich ein eigenes, sicheres Zuhause zu haben? Wenn das gegeben ist, kann ich auch mehr arbeiten, was bedeutet, dass ich durchaus meinen notwendigen Lebensunterhalt verdienen kann.
Über Tipps und ähnliche Erfahrungs - und Problemberichte würde ich mich sehr freuen, Vielen Dank
5 Antworten
Denke da reicht es nicht mit einem Sachbearbeiter zu sprechen. Du wirst wohl mit vielen Sachbearbeitern - vielleicht sogar in verschiedenen Regionen reden müssen. Ich würde bei zahlreichen Arbeitsagenturen, Sozialämtern und Jugendämtern vorsprechen. Es gab mal ein Experiment, bei dem ein Mädchen, das angegeben hat, dass es vergewaltigt wurde, bei 11 Jugendämtern anrufen musste, bis es eine betreute Wohnung bekommen hat. Bei Mitarbeiter A kannst du Pech haben, bei Mitarbeiter B kann es wertvolle Infos geben und bei Mitarbeiter C Hilfe geben.
Bin sicher, dass du dich da wieder heraus buddelst. Viel Erfolg wünsche ich dir!
Kannst du nicht bei Freunden oder Familienmitgliedern fürs erste unterkommen?
Wie wurde die mangelnde Mitwirkung begründet?
Worin liegt deine mangelnde Mitwirkung??
Was ist mit deinen Eltern?