18 Sohn aus betreuter WG geflogen-wie weiter?
Hallo, heute hat mir die betreute WG, in der mein Sohn seit 3 Jahren wohnt, ein tolles Geburtstagsgeschenk gemacht: sie haben meinem 18 jährigen Sohn, der über das 18. Lebensjahr hinaus im Rahmen der Jugendhilfe dort wohnen bleiben durfte, mitgeteilt, dass er dort nun doch nicht bleiben kann und dass sie die Maßnahme zu Ende des Monats beenden wollen.
Angesichts der Tatsache, dass so schnell sicher kein neuer Wohnort aufzutreiben sein wird, wird das vielleicht noch etwas verlängerbar sein, da sie ihn im Prinzip schon mögen. Aber raus wird er müssen.
Hintergrund ist, dass er sich weder in der Gruppe noch zu Hause an Regeln hält. Er möchte es warm und kuschelig haben. Das zu Essen haben, was ihm schmeckt, dann wann er will, kommen und gehen, wann er will aber dafür nix tun, bitte schön. Regeln interpretiert er von jeher sehr frei und ist stets bemüht, auszuprobieren, wie oft er diese wie gründlich übertreten darf. Wenn man ihm was sagt, ist mit einem Ausbruch zu rechnen, 2 Türen hat er bereits beschädigt, eine bei mir, eine in der WG.
Das Grundproblem am Zusammenleben mit ihm war immer, dass er zwar die Liebe und Unterstützung anderer Menschen für sich immer gerne in Anspruch nimmt, aber dass ihn das und seine Wertschätzung für diese Menschen nie davon abhält, sie durch seine Handlungen auszunutzen und zu verletzen.
Ich bin von der WG mal gefragt worden: "wie haben Sie das die ganzen Jahre ausgehalten? Wir gehen nach dem Dienst nach Hause, sind durch und sauer auf ihn. Aber nach ein paar Tagen Pause kann man wieder rangehen und ihm eine neue Chance geben. SIE waren ja 24 Stunde um ihn herum. Wie haben Sie das bloss überlebt?" Leute...soll ich Euch was sagen? Ich habe keine Ahnung.
Kurz: auf dem Papier ist er 18, der Rest ist so bei 15 bis 16 angekommen.
Zu mir zurück kann er nicht. Da geht kein Weg mehr hin, das weiss er auch. Nur: wie kann es jetzt weitergehen?
Da er so ganz normal nicht tickt und soziale wie psychiologische Gründe für ein Weiterlaufen der Jugendhilfe sprechen: was gibt es außer betreuten WGs für rechtlich über 18 Jährige noch? (Mal von Hartz IV abgesegen).
3 Antworten
Das klingt jetzt hart, aber manche müssen erst mit nichts unter der Brücke stehen, bevor sie erkennen wie gut sie es eigentlich haben/hatten und es nicht normal ist, dass einem ständig irgendwer den Hintern hinterher trägt. Erst dann wissen sie zu schätzen was man für sie gemacht hat.
Er ist 18. Er soll sich selber kümmern wie es weiter geht. Die Betreuer in der WG sollten die ersten Ansprechpartner sein, denn wenn irgendwer da Tipps hat, dann die. Du kannst doch nicht schon wieder alles für ihn machen. So lernt er es nie. Warum soll er seinen Hintern hoch bekommen, wenn er weiß, dass ja sowieso du alles für ihn machen wirst, wenn er nichts macht.
Du kannst ihn natürlich unterstützen, aber in die Hand nehmen muss das dein Sohn.
Trag ihm nicht schon wieder seinen ***** hinterher. Es ist für ihn Zeit, einzusehen, dass nicht immer alles nach seiner Pfeife tanzt. Du kannst ihm Ratschläge geben, aber kümmer dich auf keinen Fall um die Wohnungssuche. Das muss er selbst erledigen. Wie er die Wohnung finanziert, auch. Das öffnet manchen Menschen die Augen. Die anderen sind leider nicht für diese Gesellschaft geschaffen.
BEW also betreutes Einzelwohnen?
Das wäre auch so mein Gedanke. Bisschen ne Platte mach ich mir noch über die Finanzierung.
Letzten Endes hat ein Gespräch mit einer Betreuerin gezeigt, dass das der letzte Warnschuss war. Gehen muss er zwar, aber wann, auf welche Weise und wohin, das liegt an dem, was er die nächsten Tage tut und zeigt.
Nächsten Donnerstag ist ein Gespräch mit dem JA, dann sehen wir weiter. Der Mann vom JA war auch ziemlich abgegessen.
Das Doofe ist ja: die Leute MÖGEN ihn und alle sind immer auf seiner Seite. Und trotzdem passiert immer wieder sowas.
Mann...ich bin komplett durch. Sowas ist anstrengend.