Wieso Nachzahlung durch Steuererklärung?
Hallo zusammen,
ich habe eine Frage zu meiner Steuererklärung, da ich da einfach nicht durchblicke.
Im Jahr 2021 habe ich von nur von Mai bis Ende des Jahres gearbeitet. Also 8 Monate. Durch meine eingereichte Steuererklärung für das Jahr 2021 habe ich dann, warum auch immer, über 1000€ zurückbekommen. Und ich habe lediglich die Daten aus meiner Lohnsteuerbescheinigung übernommen und sonst auch nichts abgesetzt.
Im Jahr 2022 habe ich das ganze Jahr gearbeitet und hätte aber sogar 16€ nachzahlen müssen. Gleiche Arbeit. Nur hab ich das ganze Jahr gearbeitet anstatt 8 Monate. Ich habe noch ein paar Dinge absetzen können, weshalb ich dann vor kurzem doch noch etwas über 100€ wiederbekommen habe. Aber hätte ich, wie für das Jahr 2021 nichts weiter angegeben, außer die Lohnsteuerbescheinigung, hätte ich 16€ nachza,6hlen müssen.
Ich verstehe nicht genau warum ich für das eine Jahr soviel und für das nächste Jahr nichts wiederbekomme. Und ich habe für das Steuerjahr 2022 sogar noch alles mögliche abgesetzt. Internet, Handy, Betriebs- und Nebenkosten, Spenden.. weshalb ich gerade so auf über 100€ Auszahlung gekommen. Und durch die automatische Übermittlung der Lohnsteuerbescheinigung vom Arbeitgeber an das Finanzamt bin ich sehr sicher, dass alles korrekt in der Erklärung eingetragen wurde. Und man liest ja immer diese scheinbar falschen Werbesprüche "Hol dir jetzt im Durchschnitt über 1000€ zurück".
Kann sich einer von euch erklären wie das sein kann ? Auf was kommt es da an ? Habe beide Steuerbescheide verglichen und ich verstehe es einfach nicht. Scheinbar ist die Steuerbelastung vom 2021 fast nicht existent aber im Jahr 2022 ziemlich hoch. Und daher hab ich kaum was bekommen in diesem Jahr.
Danke euch
4 Antworten
Ja wenn ich 3.000 erhalte, erhalten zwei andere 0.
Das ist einfach dadurch erklärbar, dass es sich um eine Jahressteuer handelt. Die monatliche Hochrechnung nimmt jedoch an, dass das Einkommen das ganze Jahr so bleibt.
Also 3.000 bekommst im Monat. Anstatt erwarteten 36.000 sind am Ende aber nur 24.000 € zu versteuern. Dank der progressiven Steuertabelle hast du für 24.000 € zu viel vorausbezahlt und bekommst es wieder.
Arbeitest Du nur 8 Monate im Jahr, wird dieses Einkommem bei der Steuererklärung auf alle 12 Monate aufgeteilt.
Dadurch rutscht Du in der Lohnsteuertabelle in eine niedrigere Stufe und musst weniger monatlich abführen.
Da Du aber mehr abgeführt hast, wird die Differenz erstattet.
Mal plump erklärt.
"Hol dir jetzt im Durchschnitt über 1000€ zurück".
Das heißt, der mit der Arbeitskleidung, den Dienstreisen, der Unfallversicherung, den Gewerkschaftsbeiträgen und der Fachliteratur, der mehr als 25 km zwischen Wohnung und Arbeitsstätte zurücklegen muss, bekommt 2.000 €, und der, dessen Werbungskosten nicht über 1.200 € liegen, bekommt nichts. Ergibt im Durchschnitt 1000 € Erstattung.
Die Werbesprüche kann man getrost vergessen. Das funktioniert nur, wenn man besondere Kosten geltend machen kann. Beispielsweise sehr hohe Werbungskosten oder besondere Belastungen.
Im Normalfall ergibt sich bei LSK I keine Erstattung oder Nachzahlung.
Anders ist es eben, wenn man nur zeitweise gearbeitet hat. Dann wurde vom Arbeitgeber der Lohnsteuerabzug so berechnet, als hätte man den Lohn im gesamten Jahr erhalten. Das hat der AG schon richtig gemacht, führt aber eben zu einer Erstattung nach der Steuererklärung.
Es wirkt sich dann der Grundfreibetrag anders aus, als in der Lohnsteuertabelle inkludiert.