Wie würdest Du momentan 240.000€ anlegen, mittelfristig bis 10 Jahre und "relativ" sicher?
Ich bin momentan überfragt und weiss nicht weiter. Habe diese Woche mein vollständiges Aktiendepot liquidiert. Bin genervt von den ewigen Schwankungen. Kaum habe ich mal 10% Gewinn kommt die nächste Korrektur und es werden 10% Verlust draus. Das habe ich jetzt die letzten Jahre schon desöfteren erlebt und dazu habe ich keine Lust. Momentan bin ich etwas im Plus, daher meine Entscheidung erst einmal auszusteigen, damit ich nicht schon wieder ins Minus falle und ewig versuche die Verlsute wieder gut zu machen. Hab morgen ein Beratungsgespräch bei der Deutschen Bank. Aber ganz so interessiert scheinen die von dem Betrag nicht zu sein. Ich bekam nur zögerlich einen Termin. Finde ich schon etwas arrogant, aber mal sehen was die mir anbieten können. Habe auch schon bei der VR Bank angeklopft. Der Filialleiter hat unseren Termin wieder abgesagt, da er sich mit Wertpapiere nicht gut genug auskennt. Nun will er eine Expertin schicken. Auf den Termin warte ich schon 4 Tage. Komisch, daß die auch nicht sonderlich interessiert sind. Kein Wunder daß die Zweisgtellen nach und nach zumachen, wenn ich es mit Schnarchnasen zu tun habe, die für den Betrag keinen Finger mehr rühren wollen. Da frage ich mich, ob es nicht doch besser ist das ganze wieder selbst in die Hand zu nehmen. Habe schon eine Eigentumswohnung in meiner Nähe entdeckt für 159.000€. Leider etwas klein mit 58qm. Aber eine Rendite über 4,9% angeblich. Leider auch schängerechnet. Die berechnen die Rendite über den Kaufpreis. Ich meine ich muß noch die Kaufnebenkosten berücksichtigen und zudem die Rücklagen, dann komme ich auf eine ganz andere Rendite. Aber was solls, So rechnen nicht alle und somit ist die Immobilie schon wieder reserviert. Daher muss ich weiter suchen. Vielleicht habt ihr ja noch eine Idee für mich. Vielen Dank im Voraus.
7 Antworten
Im Prinzip hast Du schon selbst geantwortet: Keine Aktien, also somit auch keine aktienhaltigen Fonds oder Mischfonds. Festverzinsliche Anleihen oder darauf basierende Fonds haben auch keine Chance, weil bei der von vielen gesehenen Kapitalmarktzinssteigerungsgefahr dort Kursverluste drohen (sofern man vor Endfälligkeit ans Geld will). Daher auch kaum ein Interesse Deiner Banken:-(
Der Geldmarktzins ist derzeit ziemlich "down", aber mit den höchsten verfügbaren Zinsanlagen von - sagen wir - 0,5-0,7 % p.a. machst Du auf nicht absehbare Zeit Realzinsverluste. Hier können Dir Deine genannten Banken nur noch weniger anbieten.
Die preislich sicherlich überhöhten Eigentumswohnungen sind dann auch nicht der Renner, wenn sie nach 10 Jahren wieder veräußert werden sollen (unteilbares Klumpenrisiko).
Immobilienfonds sind derzeit auch ziemlich unerwünscht, zumal dort zeitliche und betragliche Kündigungsgrenzen verordnet wurden.
Schließlich verstehe ich nicht, warum Du gleich so radikal Deinen kompletten Aktienbestand liquidiert hast. Du hättest doch - wie bei einem Auszahlungsplan - jeden Monat € 10.000 verkaufen und umschichten können, dann wärest Du in 2 Jahren auf Null bzw. hättest vorher nochmal wieder Deine Entscheidung revidieren können.
Für unerfahrene Anleger ist diese Antwort ein Must-Read. Tatsächlich ist der DAX ohne Dividenden seit 2018 nie über seinen historischen Höchstand gewachsen. Der ATX zeigt einen stark negativen 200-Tage-Trend mit zusätzlich anhaltenden Einbruch durch den Corona-Crash.
Wenn Schwankungen dich so stören, nutze sie doch einfach aus, Stichwort Cost-Average-Effekt. Jetzt ist es zwar ein wenig spät dafür, aber grundsätzlich ist das schon interessant:D. Wenn du also keine Ausgabeaufschläge bezahlen willst, bleiben dir z.B. Aktiensparpläne, es gibt Banken, die bieten diese recht Kostengünstig an. Wenn du deine Anlagen also nicht auf einmal getätigt hättest, sondern nach und nach, hätten diese Schwankungen dazu geführt, dass du einen rießen Gewinn gehabt hättest.
Die hier Kommentierenden "Kollegen"(sind fast immer die gleichen)haben wie immer mal wieder Angst, geben keine oder nicht hilfreiche Auskünfte und zudem noch teilweise falsche. Ich bin es langsam leid hier immer alles zu Kommentieren, sie lernen nichts! Um nur mal wieder ein bsp. zu nennen...Inflation liegt bei 1,9%...im JANUAR...und ähnlich hoch im Dezember...was ist das wieder für eine Aussage???...der durchschnitt 2016 lag bei 0,5%!!! Wie kann Sammy pauschal 1,9% schreiben...
Immofonds sind unerwünscht...LittleArrow...
Vielen Dank für Deine ehrliche Meinung.
Ich habe schon einen Sparplan in Aktienfonds laufen und zahle monatlich um die 600 bis 700€ ein. Zudem kaufe ich auch nach, wenn die Börse mal korrigiert. Das bringt mir mit der Zeit zute und günstige Einstiegskurse. Habe nunmal etwas mehr flüssig, da Festgelder ausgelaufen sind und zudem ich bei meinen Aktien Gewinne mitgenommen habe. Habe wieder angefangen in Aktien zu investieren. Einen großen Teil jedoch möchte ich zurückhalten, falls mir eine bauchbare Immobilie über die Füße läuft. Ich bin immernoch der Meinung, daß ich mit Immobilien besser schlafen kann, wenn die Rendite und die Lage stimmt.
Wer die Hitze nicht verträgt, hat in der Küche nichts verloren!
Der Verkauf war ein Fehler. Ein international gestreutes Aktiendepot ist die Anlage, welche die kommenden Finanzkatastrophen noch am besten überstehen wird.
Jetzt kauf´ aber Deine Aktien bitte nicht zurück. Lege Dein Geld besser in einen flexiblen, international anlegenden und aktienlastigen Mischfonds mit guter Langfristperformance aber ohne Ausgabeaufschlag an und überlasse das Denken und Entscheiden künftig dem Fondsmanagement, die haben einen größeren Kopf.
Guck mal bei www.rationalinvest.de. Es gibt aber noch andere. Und gute Nerven braucht man immer!!
Das Anlageziel des Fonds (ETF001) besteht darin, den Anlegern einen Ertrag zukommen zu lassen, der an die Wertentwicklung des DAX anknüpft. Hierzu wird der Fonds in erster Linie in übertragbare Wertpapiere investieren und zudem derivative Techniken einsetzen, wie zum Beispiel mit einem Swap-Kontrahenten zu marktüblichen Bedingungen ausgehandelte Index-Swaps.
Du vergleichst hier Äpfel mit (faulen) Birnen.
Wie kann man einen international anlegenden flexiblen Mischfonds mit einem ETF auf den Dax vergleichen. Dazu zockt der ETF001 mit Derivaten und Swaps herum, was ihn sicher nicht zur Anlage geeignet macht, wenn man eine breite internationale Streuung sucht. Über die letzten 3 Jahre stimmt Deine Aussage ohnehin nicht. Und was glaubst Du, was mit diesem ETF001 geschieht, wenn der Euro auseinanderbricht und Deutschland deshalb in eine mehrjährige Deflation rutscht?
Althaus in so eine Spekulation zu locken find ich unfair.
Du wünscht Dir die "Quadratur des Kreises".
Die Anlage soll Rendite bringen, sicher sein, nicht volatil und fungibel.
Für diesen frommen Wunsch ist aktuell kein guter Zeitpunkt.
Deshalb ziehen die Banken auch den Schw... ein. Mit Cash können deutsche Banken nichts anfangen, da Sie bei der EZB Strafzinsen zahlen müssen. Bei Wertpapieranlagen müssen sich Berater an die protokollierten Vorgaben des Anlegers halten. Gibst Du an, dass Du keine Schwankungen haben möchtest, was soll Dir denn verkauft werden. Hier würde jeder Berater bei der nächsten Korrektur (nach unten) in die Beratungshaftung geraten.
Wenn Du Deine Rahmenbedingungen anders definierst wird es Lösungen geben.
Die Inflation liegt bei 1,9%. Selbst Festgeldanlagen aus dem europäischen Ausland (EU-Einlagensicherung) liegen darunter. Einen "Ausreißer" mit 3% auf 10 Jahre konnte ich identifizieren (Festgeldanlage mit vorzeitiger Abrufoption).
Bei dem von Dir genannten Betrag hätte ich dennoch bei Geldwertanlagen (Cash, Tagesgeld, Festgeld, Anleihen, Rentenpapiere) Bauchschmerzen. In D, F und NL gibt es ein paar Populisten die dem Euro die Suppe ganz schön versalzen könnten. Den POTUS mal außen vorgelassen.
Sicherheit liegt meiner Meinung nach in Sachwerte. Nur diese unterliegen Schwankungen. Glaubt man den bekannten "Renditendreieck" gab es innerhalb der letzten 25 Jahren kein Jahr in dem die Rendite unter "Null" lag. Bei einer Laufzeit von 10 Jahren sieht es dagegen deutlich anders aus.
Immobilienfonds habe wieder mal ein Cash-Problem. Diesmal sind es nicht die abgezogenen liquiden Mittel sonder das zuviel an Liquidität. Es mangelt momentan an geeignete Objekte in denen sich ein Investment rechnet. Als geht die Liquidität zum Teil in die Tilgung von Darlehen. Das ist jedoch suboptimal, da dadurch dem Legerage-Effekt entgegengewirkt wird.
Die Wohnung als Kapitalanlage erachte ich für sinnvoll. Jedoch nicht bei einer Laufzeit von 10 Jahren. Die Verkaufserlös wäre dann zwar steuerfrei, nur ist die Frage wie sich der Markt entwickelt. Ich hab mal gehört, dass Immobilien Herdentiere sind. Die verkauft man nicht, die sammelt man. Ein klarer Vorteil bei einem Mix mit der Immobilie als Kapitalanlage ist die dauerhafte Mieteinnahme. Da wären wir wieder bei dem Thema "Lage, Lage, Lage", guter Erhaltungsstand, vernünftige Verwaltung, u.ä.
Von volatilen Sachwerten hast Du die Nase ja voll. Diese erachte ich dennoch als sinnvoll - wenn Du im Fall des Falles von der 10-Jahres Perspektive abrücken kannst. Hier ist es günstig auf die Kosten zu schauen. Die Vermeidung von Ausgabeaufschlägen, Transaktionsgebühren u.ä. sollte auf der Agenda stehen. Vermeidbare Kosten sind ein nicht zu unterschätzender Ertragsbringer. Dann sollten die Kickbacks nicht bei Berater bleiben sondern dem Anleger ausgekehrt werden. 0,6% Kickback Auszahlung bei 240 TEUR ist auch nicht zu verachten.
Was bleibt noch? Gold, Silber, Palladium, Diamanten, .... Alles sinnvolle Beimischungen, jedoch nicht frei von Schwankungen und Emotionen. Hier ist der Gedanke eher die Sicherung von Werten für Zeiten nach einer Krise.
Ein unabhängiger Berater, dem Du vertrauen schenkst, der Dir bei Kurskorrekturen emotional zur Seite steht könnte eine Lösung sein. Emotionen und Erfolg Bei Kapitalanlage widersprechen sich i.d.R.
Vorab: Der Kaufpreismultiplikator bei einer Anlageimmobilie hat nichts mit der Rendite zu tun.
Du hast ja selber erlebt, welche kostenträchtigen Überraschungen Wohneigentum mit sich bringen kann. Eine Sanierung von Elektro und Sanitär nebst Nebenarbeiten kostet mehr als eine Jahresmiete, erheblich mehr sogar.
Zudem darf man nur auf langfristig erzielbare Mieteinnahmen vertrauen. Ist die Miete denn überhaupt ortsüblich? Oder hat der Verkäufer, wie so oft, zu überhöhten Mieten vermietet um den Kaufpreis zu schönen?
Anlageideen für Dich? Schwierig zu beurteilen wenn man weder die Höhe noch die Struktur der sonstigen Geldanlagen im Detail kennt. Auch schwierig zu beurteilen, wenn man nichts über die Einkommensquellen kennt.
Als Hort der Sicherheit sehe ich Immobilien im übrigen keineswegs an. Derzeit beispielsweise würde ich nicht mehr kaufen, sondern im Gegenteil ans verkaufen denken. Mir erscheint der Markt überhitzt. In absehbarer Zeit wird es da erhebliche Rückschläge geben.
Deine -offenbar nur derzeitige- Aversion gegen Aktien kann ich allerdings nicht so ganz verstehen. Die Märkte laufen doch gut. Und wer Rückschläge fürchtet, der soll doch ausreichend Liquidität vorhalten und zukaufen.
Ganz ohne konkreten Tipp will ich Dich aber nicht lassen. Ich habe hieraus einige interessante Anlageideen gezogen:
Hast Du ein paar Fondsvorschläge?