Wie wird ein Autorennen vorgeworfen?

Da geht es um mehr als einen Brief.

Der gefährliche Eingriff in den Straßenverkehr ist bereits seit langem unter Strafe gestellt, jedoch gibt es seit 2017 den §315d StGB, der konkret verbotene Autorennen ahndet.

Der Vorwurf eines Straftatbestands muss sich auf Beweisen gründen. Dererlei gibt es verschiedene Optionen

• Zeugen (z.B. auch Polizisten) können Dein Fahrzeug, ggf. mit anderen zusammen, mit erhöhter Geschwindigkeit beobachtet haben.
• Es kann eine Messung an einer Geschwindigkeitskontrolle vorliegen, die gleichzeitig oder kurz nacheinander Fahrzeuge mit einer Überschreitung aufgezeichnet hat
• Es kann Social Media Beiträge geben, in der Teilnehmer eines solchen Autorennens sich darüber brüsten und Details darstellen
• Es kann im Rahmen einer anderen Maßnahme als Zufallstreffer z.B. auf dem Handy eines Dritten ein Video gefunden worden sein, das ein Autorennen darstellt

In diesen Fällen ist mit einer strafrechtlichen Ermittlung zu rechnen. Die Beteiligten werden dann wegen einer Straftat gemäß §315d StGB (oder auch "nur" §§315b oder 315c StGB) zur Rechenschaft gezogen. Als Zeugen befragte Personen können auch zu Beschuldigten werden, wenn sie an dem Autorennen nachweislich aktiv teilgenommen haben. Interessant ist auch §315d Abs. 2 StGB, der nämlich bereits eine Gefährdung von Menschenleben und Sachwerten unter Strafe stellt, nicht nur einen tatsächlich entstandenen Schaden.

Dann bekommst du eine Anzeige wegen Verstoß gegen § 315 d StGB und darfst dich auf bis zu fünf Jahren Knast freuen. Können Mordmerkmale nach § 211 StGB nachgewiesen werden, geht‘s lebenslänglich hinter die Gitter.