Wie hoch sind Provisionen für die Vermittlung eines Investmentfonds?

1 Antwort

Ich vermute mal, du meinst einen normalen, also offenen Investmentfonds, also Aktienfonds und so weiter.

Einmalig gibt es für die Vermittlung von Fonds den Ausgabeaufschlag, den sich die am Vertrieb Beteiligten teilen. Wie sie den aufteilen, hängt davon ab, wo du kaufst. Bei der Bank oder Strukturvertrieben bekommt "das letzte Glied" oft nur einen Teil oder fast nichts. Freie Makler je nach Fonds, Sortiment, Größe des Maklers und wo sie es einkaufen 75 bis 95 %, mit einer Häufung - je nach Größe um einen bestimmten Prozentsatz (z. B. 90 %) vom Ausgabeaufschlag.

Dazu kommt ein für den Vertrieb bestimmter Teil der jährlichen Verwaltungsvergütung des Fonds, der in der historischen Wertentwicklung enthalten ist. Irgendwas zwischen 0 und 60 % der z. B. 1,5 % Verwaltungsvergütung sind für den Vertrieb bestimmt. Was davon bei wem ankommt ist noch unterschiedlicher als beim Ausgabeaufschlag. Tendenziell sieht ein Strucki und ein Bankangestellter nichts davon. Da bleibt die Bestandspflege im Wasserkopf. Freie Makler und Discounter leben oft großteils davon und können - je nachdem - auf den Ausgabeaufschlag verzichten.

Das zwei mal kassieren mag viel erscheinen. Die Bestandspflege ist aber sicher die richtige Motivation. Der Berater verdient nicht am Abschluss sondern daran, dass der Kunde bleibt und mehr anlegt und - vor allem - daran, dass Kunden reicher werden. Dafür sind die - je nach Fonds - 0 bis 0,8 % bei einer wieder sehr starken Häufung um eine von der Größe abhängigen Quote (z. B. 0,42 % p.a.) bestens geeignet.

Die Frage ist: Wer berät kleinen Kunden gut und warum? Vermutlich geht auch deshalb die Schere in unserer Gesellschaft auseinander.

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