Wertstand meiner fondsgebundenen Lebensversicherung sinkt ?

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Vergessen Sie die Kosten nicht. Kapitalbildende Lebensversicherungen bringen sehr hohe Kosten mit sich, fondsgebundene meist sogar noch mehr. Neben Abschluss- und Verwaltungskosten, Provisionen und Risikoschutz, die insgesamt bereits 30% Ihrer Prämien betragen können, kommen zusätzliche Kosten bspw. für Vertragsänderungen dazu. Auch die Prämienreduktion ist eine solche Änderung, die sich die Versicherung scheinbar ordentlich bezahlen lässt.

Zusätzlich scheinen Ihre Fonds an Wert verloren zu haben - nichts ungewöhnliches bei solch risikoreichen Policen. Wertschwankungen müssen einberechnet werden. Je nach Vertrag und Fonds kann sogar ein Totalverlust drohen. Ist der Wertstand insgesamt gesunken, also die Summe Ihrer Anteile, dann bekommen Sie natürlich prozentual auch weniger vom Gewinn.

Was natürlich nicht heißt, dass Sie sich mit den Verlusten abfinden müssen. Zwar bringt eine eigenständige Kündigung häufig finanzielle Einbußen mit sich, sowie Stornogebühren, aber Weiterführen bringt Ihnen Ihr Geld auch nicht wieder. Zudem gibt es die Möglichkeit, die Police professionell kündigen zu lassen und somit die Verluste zu umgehen.

@billy Ich finde es nicht logisch, dass der Wertstand, d.h. die bisher eingezahlte Summe inkl. meiner Kursgewinne plötzlich weniger ist als vor dem Ändern der monatlichen Prämie. Mein Sparbuch wird auch nicht weniger wert, wenn ich monatlich weniger einzahle als vorher.

@gandalf Gesunken ist der "Wertstand insgesamt", das ist sie Summe meiner Anteile mal dem aktuellen Kurs. Und reduziert hat sich die Summe der Anteile ...

Lebensversicherer rechnen völlig anders. Wie genau würde mehrere DIN A4 Seiten füllen. Durch die Prämienreduzierung sind aber zusätzliche Kosten entstanden, da eine Reduzierung eine Teilkündigung ist, daneben sind noch Aktien im Wert gesunken, was natürlich auch zu einem vermindertem Wert führt. Sollte es sich um eine fondsgebunde Versicherung mit Garantie handelt, mssst Du wissen, dass die Garantie immer zum Ende der ursprünglich vereinbarten Laufzeit gilt. Wertschwankungen bis dahin sind möglich.

Mich verwirrt irgendwie deren Herumjonglieren mit großen Zahlen:

Ich habe noch im Mai 2011 von der Wiener Städtischen eine Mail mit folgendem Inhalt erhalten:

Zitat: "Die bis 30.4.2011 veranlagte Prämie zu diesem Vertrag beträgt EUR 13.228,40. Wie Sie § 16 (4) entnehmen können, wird die von uns erbrachte Leistung dem Deckungskapital entgegengerechnet (in Abzug gebracht), wenn die Prämien nach der Prämienbefreiung nicht für einen Zeitraum von mindestens 12 Monaten bezahlt werden und der Vertrag rückgekauft, prämienfrei gestellt oder reduziert wird.

Daher ist zu Ihrem Vertrag eine Reduzierung oder ein Rückkauf ab 1.6.2011 ohne Abzug möglich."

Am 30.06 bekomme ich dann eine Wertnachricht mit Wertstand 11.000 EUR und am 01.07 bekomme ich einen neuen Wertstand von 9.500 EUR

Ist das alles nur ein großes Würfelspiel ???

für mich hört sich das so an:

"ich habe vor einiger Zeit einen Vertrag unterzeichnet, den ich weder vollständig durchgelesen noch in allen Einzelheiten verstanden habe. Die Wertentwicklung ist mir seit Anbeginn ein völliges Mysterium ('Würfelspiel'). Daher habe ich, natürlich ohne jemals das Kleingedruckte gelesen zu haben, den Vertrag teilgekündigt ('reduziert') und wundere mich über den nun ebenfalls reduzierten Wertstand. Kann mir jemand die Finanzwelt erklären?"

Ich schlage dir vor, dir zunächst den Sachverhalt von deiner Versicherung auseinandersetzen zu lassen. Bei derart unkonkreten Fragen läufst du sonst Gefahr, dass die Antworten hier dich nicht wirklich weiter bringen.

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@WilfriedC Ich verstehe das Problem schon - aber ich kann die Zahlen und Prozentsätze im Vetrag nicht mit der realen Abwicklung in Verbindung setzen.

Also: Ich schließe 2007 einen Vertrag mit einer Laufzeit von 25 Jahren und einer monatlichen Prämie von 300,- EUR ab. Laut Vertrag betragen die Abschlusskosten** ! 6% !** der Nettoprämiensumme (das war mir schlicht und einfach bisher nicht bewusst - stimmt) und da nochmal 6% Sollzinssatz drauf. Egal, weiter: Bei mir bedeutet das auf die 25 Jahre kommen 5400,- EUR Abschlusskosten zusammen (die zusätzlichen 6% ignoriere ich mal). Durch Reduktion meiner Prämie sind diese 5400 EUR nicht mehr in der geplanten Laufzeit einbringbar, weswegen die Versicherung Anteile verkauft.

Gut - ist mir soweit klar. ABER ... wenn ich meine Prämie reduziere sollten sich doch auch die Abschlusskosten im gleichen Verhältnis reduzieren, oder ? Dadurch sollte kein Verkauf von Anteilen notwendig sein ... !?!? Das habe ich jetzt wirklich ein Verständnisproblem.

Ich habe jetzt herausgefunden dass es bezüglich der Rückkaufswerte-Verinbarungen einige OGH-Urteile gegeben hat ("Klauseln zu Rückkaufswerten bei Lebensversicherungen der Wr. Städtischen gesetzwidrig")

Aber ich tu mir relativ schwer damit das auf meinen konkreten Fall anzuwenden :(

ich würde diese Fragen deiner Versicherung stellen. Wenn dir die Antworten nicht ausreichen oder gefallen, lässt sich das hier substantieller diskutieren. Wäre jedenfalls mein Ansatz.

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