Wertpapierübertragung von Holland nach Deutschland

3 Antworten

Depotübertragungen sind Alltagsgeschäft der Banken. Was sollte an einer solchen Übertragung hindern?

Die bei weitem meisten Fonds dürftest Du einfach übertragen können. Bei den Zertifikaten solltest Du im einzelnen prüfen, ob diese auch in Deutschland notieren. Hierzu gibst Du einfach eine Liste der ISIN der Fonds und Zertifikate in die Wertpapierinformationsseite Deiner Zielbank in Deutschland ein.

So pauschal kann man das nicht sagen, da manche Fonds nicht in allen europäischen Ländern eine Vertriebszulassung haben bzw. nicht vertrieben werden. Und selbst wenn sie vertrieben werden, kann Deine Zielbank in Deutschland diese vielleicht dennoch nicht handeln, da diese spezielle Bank kein Vertriebsabkommen mit der entsprechenden Emittentin hat. Sind die Papiere börsennotiert, hast Du kein Problem, denn dann erfolgt der Handel über eine entsprechende deutsche Börse.

Für die steuerlichen Daten wird es etwas komplizierter, denn eine Übertragung der Anschaffungswerte von einer ausländischen Bank zu einer deutschen ist nicht vorgesehen. Du solltest mit den beteiligten Banken im Detail vor der Übertragung klären, was möglich ist und wie das gehen kann. Im schlimmsten Fall mußt Du später nachweisen, daß bestimmte Verkäufe hätten steuerfrei sein müssen, da es um Altbestand ging.

Wenn Dein Großvater die Wertpapiere für Dich in einem Depot unter Deinem Namen angelegt hat, dann ist das alles problemlos möglich. Ebenso, wenn es sich um eine Erbschaft handelt. Handelt es sich jedoch um ein Teildepot des Großvaters, der noch lebt, könnte in Abhängigkeit vom Wert des Teildepots noch Schenkungssteuer anfallen.

Daher:

  • Welche deutsche Zielbank soll es werden? Aus meiner Sicht wären das z.B. comdirect oder ING-Diba oder DAB Bank.

  • Welche der Wertpapierpositionen sind dort verwahrbar und handelbar?

  • Welchen Status hat die Übertragung in Bezug auf Erhalt steuerlicher Privilegien und Schenkung bzw. Erbschaft?

Wenn das geklärt ist, kannst Du die Übertragung einleiten und überwachen, daß alles klappt. Dauer wäre ca. 3-8 Wochen.

Und was meiner Ansicht nach noch zu klären wäre, ist die clearstreamfähigkeit o.ä. der Stücke..... Macht auch keinen Spaß, wenn die Hälfte der Papiere in der Luft hängt....

LG

L

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@Logan

Clearstream-fähigkeit wäre gar nicht unbedingt erforderlich, wenn die Bank (wie z.B. comdirect und DAB) auch ausländische Wertpapierverwahrer und Börsenplätze unterstützen. Das benötigt man nur, wenn die Papiere in deutsche Wertpapierverwahrung bei Clearstream übergehen, d.h. auch an mind. einem deutschen Börsenplatz handelbar sind. Bei Fonds ist es einfacher, denn dort sind die meisten europäisch zugelassenen Fonds auf Vestima zu finden.

Aber das alles sind Fragen, die muß man klären bevor der Übertrag stattfindet.

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prüfe, ob die gewünschte Zielbank deine Depotpositionen handelt bzw. ob du bei der neuen Depotbank einen Zugang zu den entsprechenden Handelspartnern hast, sonst liegen die Werte im Depot und du kannst sie nicht verkaufen.

Wenn das geprüft ist, stelle einen Antrag und lasse die Positionen übertragen. Das kann einige Wochen dauern. Auch die Dauer würde ich prüfen, denn in der Zeit kannst du nicht agieren, auch wenn ein Wert einbrechen sollte (sofern das für dich wichtig ist).