Wenn überhaupt kein Gas mehr aus Russland kommt?
gehen dann die Produktionsanlagen der Wirtschaft tatsächlich komplett kaputt?
Warum vertragen sie keine Unterbrechung der Energiezufuhr?
3 Antworten

Das ist Unsinn.
Die Gaslieferungen für Deutschland verteilen sich auf wenige signifikante Länder. 2020 kamen ca. 13% aus den Niederlanden, ca. 32% aus Norwegen, ca. 53% aus Russland und nur 2% aus anderen Ländern.
Mit heutigem Stand hat sich dies bereits verschoben und der russische Anteil liegt unter 40%. Das wird sich in den nächsten drei Jahren weiter deutlich reduzieren - die Erwartung ist unter 25%. Da die Speicher momentan zu gut 60% gefüllt sind, wird es bis zum Winter mit den Zielständen von 90% knapp, wenn man nur die derzeitigen Kapazitäten der Pipelines berücksichtigt. Die Alarmstufe bedeutet nicht, dass es jetzt kein Gas mehr gibt, sondern dass man Alternativen aktiviert und den Gasverbrauch bewußt senkt. Die Auffüllung der Speicher in 2023 muss jetzt bereits aus anderen Quellen geplant werden.
Im Fall einer Knappheit geht es nicht so sehr darum, dass es kein Gas mehr auf dem Markt gibt, das es zu kaufen gibt, sondern dass die Preise für Gas höher liegen, da die Lieferwege länger oder teurer sind. Bis LNG-Terminals ausreichend gebaut wurden, wird es noch etwas dauern.
Von einer Knappheit ist dann nicht nur die deutsche Wirtschaft betroffen, sondern vor allem auch die Länder, die deutliche Lieferungen aus den deutschen Speichern beziehen (z.B. Frankreich und Tschechien). Diese müssten dann ihre Lieferungen ggf. zu anderen Preisen aus anderen Quellen beziehen. Es gibt in Europa durchaus bereits LNG-Terminals, die Lieferungen aus Nigeria oder dem Nahen Osten entgegennehmen können.
Eine Verknappung wird sich daher primär in den Marktpreisen für Gas niederschlagen - d.h. Industrie und Haushalte werden die Inflation im Energiebereich zu spüren bekommen.

Nur manche Anlagen vertragen es nicht, wenn man sie nicht dauernd betreibt. Zum Beispiel Hochöfen oder Anlagen bei der Glasherstellung. Aber etwas Gas haben wir immer, so dass man andere Anlagen, wo das kein Problem ist, abschalten könnte.
Zum Beispiel bei der Herstellung für Ziegel für die Bauindustrie. Im Winter braucht man weniger Ziegel, weil da weniger gemauert wird. Da kann man Ziegelwerke leicht abstellen.
Ich denke, das ist alles halb so schlimm.

Da kann man Ziegelwerke leicht abstellen.
Wobei das natürlich auch irgendwo wieder zu Knappheiten führen kann. Die Baubranche hat ja ohnehin schon ein ziemliches Rohstoffproblem.
Aber größere Gedanken würde ich mir auch eher um die wirtschaftlichen Folgen machen...

sorry ... aber auch wenn ich das Ganze mit Putin verurteile...
es ist auch mal ganz gut, wenn andere Zeiten kommen...wenn man liest, das Leute sich beschweren, wenn das Freibad statt 27 ...vielmehr 23 Grad jetzt ist...
oder Vonowia jetzt ihre Heizungen auf 17 Grad reduzieren will...
hallo...?
ich kenne noch die Zeiten, da gabs die Gans nur zu Weihnachten....
ich gehe davon aus, das die nächsten Jahre sehr hart werden...und irgendwie, auch wenn es schmerzlich ist, ist es auch ganz gut, wenn unsere Ansprüche und Gewohnheiten mal auf das Limit der 60erJahre mal wieder rutscht...
uns geht es einfach zu gut...
zu deiner Frage:
unsere Industrie wird eh abrutschen... die Arbeitslosigkeit sich stark erhöhen...Handwerkliche Berufe wird es immer weniger werden...dafür wird jeder zweite studieren und sich dann später von Befristung zu Befristung hangeln...
Helmut Schmidt ist vor Jahren gestorben, damals hatte er schon gesagt
"In 20 Jahren wird Europa bzw die EU keine grosse Rolle mehr spielen"
Von daher ist das mangelnde Gas... erst der Anfang der nächsten Jahre.
Man muss erst ganz unten mal gelebt haben, um zu wissen, wie gut wir es hier haben in diesem Land...
Und die Welt ist nicht am kriseln.. wenn es mal beim örtlichen Bäcker keine Rosinenbrötchen mehr gibt, weil dieser kein Gas mehr hat....davon geht die Welt nicht unter...
Mein Vater kam damals aus der russischischen Gefangenschaft...stand in Berlin am Bahnhof...hatte paar Münzen...ihm wurde gesagt das reicht bis nach Hamburg...oder dem Ort... wo ich geboren wurde 20 jahre später...wo ich heute noch wohne..
wie auch immer... unsere Ansprüche und Gewohnheiten werden sich die nächsten Jahre nach unten hin orientieren...
sorry... wollte das nur mal los werden...eine Inflationszeit ist auch wichtig...damit sich unsere Wirtschaft sich neu aufbauen kann, die Arbeitnehmer auch wieder gewertschätzt werden...