Was passiert, wenn ein Staat bankrott geht aber die Staatsanleihe erst in 10 Jahren ausläuft?

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wenn ein staat pleite geht, dann ist die anleihe erstmal wertlos. das ist wie bei firmen, die insolvent gehen. die anleihenhalter von escada, GM oder auch lehman kennen das problem.

bei argentinien sieht man, was passieren könnte. bei einer pleite bzw. zahlungsunfähigkeit fallen wohl erst die kuponzahlungen aus. der staat versucht, mit den gläubigern eine regelung zu finden. argentinien war vor jahren zahlungsunfähig und kann seitdem keine anleihen mehr begeben. daher versuchen sie eine umschuldung der alten in neue anleihen. die gläubiger sollen einen abschlag zustimmen.

ginge also G pleite, so fällt mit hoher sicherheit der kupon aus. in folge wird auch das anleihenproblem gelöst und es werden angebote unterbreitet. der staat kann auch sagen, für die anleihen gibt es nichts mehr. sie werden wertlos. aber das bedeutet auch, dass G wohl nie wieder oder sehr schlecht anleihen emittieren kann (siehe akt. lage von argentinien).

an der börse ist so eine anleihe handelbar, jedoch vermutlich wie die argentinienanleihen mit sehr hohen abschlägen.

generell geht man davon aus, dass eine anleihe einer insolventen firma zu 50% (statistisch) "gerettet" wird.

Ergänzend zu den zutreffenden Äusserungen von @Obelix, @Demosthenes und @backpack, sein noch ergänzt:

Vermutlich werden die Eigentümer solcher Anleihen Angeboten von Spekulatnen bekommen, die ihnen zwischen1-10 % bieten werden und darauf hoffen das später noch mehr gezahlt wird.

Dann bekommst du solange keine Kuponzahlungen, solange der Staat nicht zahlungsfähig ist. Die Anleihe an sich läuft erst mal weiter. Wird der Staat dann wieder zahlungsfähig, so werden Zahlungen fortgesetzt. Im schlimmsten Fall siehst du gar kein Geld mehr, wenn der Staat auch nach 10 Jahren nicht zahlen kann.