Vorteile und Nachteile von Laufzeitfonds?

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Laufzeitfonds unterscheiden sich von normalen Fonds dadurch, dass sie durch besondere Strategien versuchen, das Anlagerisiko für den Anleger zu minimieren. Zu diesen Strategien gehört insbesondere die Investition in verschiedene Anlageinstrumente und die Veränderung des Anteils dieser Anlageinstrumente während der Laufzeit. Konkret kann das zum Beispiel bedeuten, dass ein auf 15 Jahre Laufzeit angelegter Fonds die ersten 5 bis 7 Jahre fast nur in Aktien anlegt, dann den Rentenanteil schrittweise vergrößert und schließlich zum Ende der Laufzeit nur noch Barmittel oder Renten mit ganz kurzer Restlaufzeit im Depot hat.

Vorteil des Laufzeitfonds ist, dass der Anleger die oft schwierige Entscheidung zur Umschichtung von Anlagen nicht selber vorzunehmen hat. Allerdings gibt es für den Anleger auch Nachteile. Auch Fondsmanager können nicht hellsehen und alle Marktentwicklungen vorhersagen. Irrt sich ein Fondsmanager, so ist ein Aussitzen und Warten auf bessere Zeiten nur sehr begrenzt möglich.

Ob und wenn ja, welcher Laufzeitfonds die richtige Wahl ist, kann nur im Einzelfall beurteilt werden. Zu beachten ist sowohl die Anlagestrategie des Fonds, wie auch die eigene Lebensplanung.

Laufzeitfonds sind zunächst mal eine interessante Konstruktion, denn sie investieren unter Berücksichtigung der Tatsache, daß nach Ablauf einer gewissen Zeit die Anleger ihr Kapital mit Rendite zurückhaben möchten. Da das Zieldatum bekannt ist, sind Absicherungen und andere Investments punktgenau abzustimmen. Umschichtungen zur Minimierung von Risiken (z.B. von Aktien in Anleihen, von High-Yield Bonds in sichere Anleihen) werden zeitgesteuert vorgenommen. Manche Laufzeitfonds haben eine vollständige oder teilweise (z.B. 80-95%) Kapitalgarantie.

Im Prinzip handelt es sich um ein Vermögensmanagementprodukt, das auf eine gewisse Laufzeit ausgelegt ist und sich damit als Altersvorsorge eignet.

Das ist aus meiner Sicht im Prinzip richtig, aber warum sollten mit Renteneintritt Assets primär in Rentenpapiere umgeschichtet werden müssen? Eigentlich muss man doch nur das umschichten, was wirklich auch in den nächsten z..B. fünf Jahren benötigt wird. Der Rest kann chancenorientiert angelegt bleiben. Das kann man mit kaskadierten Laufzeitfonds erreichen, d.h. man legt so an, daß ein Teil z.B. 2025, ein Teil 2030, ein Teil 2035 und so fort abläuft. Damit profitiert man von fortwährenden Investments in Aktienmärkte, hat jedoch das in den jeweiligen Zeiträumen benötigte Kapital abgesichert.

Wer sich nicht selbst darum kümmern möchte, kann Laufzeitfonds als Baustein einer Altersvorsorge nutzen. Allerdings sollte man klar schauen, worauf man sich einläßt. Ein Fonds, der "langfristig ein Kapitalwachstum anstrebt", kann auch mal 50% in einem Crash im Wert fallen. Ein Fonds, der aufgrund von Marktturbulenzen während der Laufzeit bereits von Aktien in Renten umschichtet, kann ein Lock-In zeigen, d.h. die Rentenpositionen bleiben bestehen und werden nicht mehr in Aktien zurückgetauscht. Damit gibt es eine deutlich geringere Performance als bei einem Mischfonds.