Verkürzen der Zahlungsziele bei Forderungen? Wie schafft man den Change?
Eine Firma ist zu nett mit den Kunden. Es gibt teils Zahlungseingänge nach 180 (!!!) Tagen. Im Mittel wird nach knapp über 100 Tagen gezahlt. Das ist haltlos und jetzt kommen durch die Krise die ersten Anzeichen einer Schieflage - auch deswegen.
Auf den Rechnungen stehen teils 4, teils 6 Wochen, was ich auch schon für sehr lange halte.
Wie bekommt man hier am besten einen "Change" hin, NACHHALTIG, dass die Kunden schneller zahlen ohne sie zu vergraulen? Welche Zahlungsziele sind gut/ üblich (Baubranche, Sanitärbereich)?
Sollte man mit Skonto arbeiten? Über Mahnungen? Verkauf der Forderungen? Alternativen?
2 Antworten

Zahlungsziele vom mehr als 10 Tagen sind in fast allen Branchen unüblich, maximal nach 30 Tagen netto, wenn ein Skonto eingeräumt wurde.
Man muss bedenken, dass Lieferantenkredite womöglich über ein Kontokorrent, bzw. einen zusätzlichen Bankkredit gesichert werden müssen.
Also, zunächst die AGBs und die eigene Rechnungsstellung überarbeiten. Das Mahnwesen überprüfen und ggf. einen seriösen, aber potenten Inkassopartner suchen.
Aber die mögliche Gretchenfrage bleibt natürlich ungelöst - grundlegendes kaufmännisches Grundwissen in der Geschäftsführung, das ist ein fast totsicherer Weg in die Insolvenz.

auf jeden Fall ist so eine Umstellung schwer.
Das Angebot von Skonto wird es erleichtern.
Am besten in der Form, das man ein Rundschreiben macht und darauf hinweist, dass man die Bedingungen geändert hat.
10 Tage 3 % Skonto, 1 Monat Ziel.
Dann die Mahnungen nciht unbedingt per Post schicken, sondern "verpacken" in dem man anruft und "Kontoabstimmung" macht. In dem Gespräch dann auf die Posten hinweisen die schon 6 Wochen und älter sind.
Erst wenn das nichts hilft mit Erinnerungen und Aufstellung der offenen Posten an die Mahnung "ran robben."