Unzufrieden mit automatischer Gehaltsanpassung
Hall zusammen,
ich bin in meinem jetzigen Betrieb seit einem Jahr (vorher 3 Jahre als Werkstudent). Nun wurde mein Gehalt vor meinem Mitarbeitergespräch um 3,3 Prozent erhöht. Ich hatte eigentlich vor in meinem Gespräch meine Gehaltserhöhung zu verhandeln. Insbesondere hat sich mein Aufgabengebiet gewandelt bzw. ich bekommen nun ein weiteres Aufgabengebiet. Dies bringt insbesondere noch eine Fortbildung mit sich, die ich demnächst erhalte. Wie würdet ihr dort vorgehen? Ist es unverschämt jetzt noch mehr zu fordern?
3 Antworten
Um ein höheres Gehalt hartnäckig verhandeln zu können muss man auch bereit sein, bei "Erfolglosigkeit" den Arbeitgeber zu wechseln. Ansonsten werden solche Anliegen auch in Zukunft wenig erfolgreich sein. Das sollte man bedenken, wenn man nach so kurzer Betriebszugehörigkeit eine Gehaltserhöhung über dem Tarifabschluß erreichen möchte.
Danke für eure Einschätzungen. Für mich ist das ganze noch sehr neu und ich wollte mir ein paar Meinungen einholen. Mein Gefùhl in der Hinsicht hat mich nicht getäuscht. Ich werde mit guten Leistungen empfehlen und beim nächsten Geapräch habe ich dann hoffentlich eine gute Verhandlungsbasis.
Meine Erfahrung mit Mitarbeitergesprächen ist, daß ich recht genau die Leistungen von Mitarbeitern einschätzen kann und auch deren Wünsche kenne. Das zeigt sich jeweils im Gespräch. Das Mitarbeitergespräch soll nicht ein Gehalt diskutieren, sondern auf die Vergangenheit blicken und die Zukunft planen.
Damit solltest Du vielleicht die 3,3% nicht als zufällige Zwangserhöhung Deines Gehalts interpretieren, sondern bereits als Honorierung bestimmter Aufgabenerweiterungen und erbrachter Leistungen.
Gehaltserhöhungen bekommt man für erbrachte Leistungen. Ich würde es daher für zunächst mal vermessen halten, wenn jemand im Vorgriff auf potentiell erweiterte Aufgaben und Fähigkeiten (die Fortbildung liegt noch in der Zukunft) schon mal prophylaktisch in der heutigen Zeit eine Gehaltserhöhung fordern würde.
Normalerweise haben Vorgesetzte ein "Budget" an Gehaltserhöhungen, das sie auf die zugeordneten Mitarbeiter verteilen müssen. Da finde ich in der aktuellen Lage eine Erhöhung um 3,3% recht ordentlich, d.h. einige andere werden wohl mit nichts bis deutlich weniger bedacht worden sein.
Also: erbringe weiterhin vernünftige Leistungen und zeige damit, daß Du der Verantwortung gewachsen bist. Die nächste Gehaltserhöhung wird dann schon kommen bzw. es wird dann einen Rahmen geben, darüber zu reden.
PS: Sollte es sich um Tariflohn handeln, dann ist Verhandlung ja ohnehin überflüssig, da Dein Gehalt sich nach Qualifikationseinstufung etc. richtet.