Umkehrhypothek: wer hat Erfahrungen? Kennt sich jemand damit aus?
In meinem Bekanntenkreis gibt es eine alleinstehende Rentnerin ohne Nachkommen. Ihr Mann ist vor kurzem verstorben und sie lebt im Eigenheim.
Vor kurzem hat sie was in den Medien gehört von einer Umkehr- oder Invershypothek, bei der eine Bank nach dem Ableben ihr Eigenheim übernehmen würde, sie bis dahin eine Rente oder eine Einmalzahlung erhalten könnte.
Gibt es sowas? Wie funktioniert das? Macht sowas Sinn? Mir ist so ein Produkt vollkommen unbekannt.
2 Antworten

Sind die eigenen vier Wände abbezahlt, können Sie dazu beitragen, die Alterseinkünfte aufzustocken. Mit einer sogenannten Umkehrhypothek wird ein schuldenfreies Haus beliehen. ARD-Ratgeber Recht sagt, worauf Sie bei Vertragsabschluss achten sollten.
Das Problem vieler Senioren: Als Hausbesitzer sind sie zwar sprichwörtlich "„steinreich“", ihr Geld sitzt aber in den Mauern ihrer Häuser fest. Eine groteske Situation entsteht: Mancher Senior ist vermögend, kann seine täglichen Rechnungen mangels liquider Mittel aber kaum noch bezahlen. Das Haus durch einen Verkauf in Geld zu verwandeln, kommt für viele Senioren dennoch nicht in Betracht. Zu emotional ist die Bindung an ihr Zuhause.
http://www.wdr.de/tv/ardrecht/sendungen/2009/april/090404_3.phtml
Teuer für beide Seiten
So praktisch die Immobilienrente gerade für Hauseigentümer auch sein mag: Sie hat ihren Preis. Denn es gibt einen triftigen Grund, warum die Banken bislang kein vergleichbares Produkt angeboten haben. Das Risiko einer Immobilienrente ist für Banken kaum zu kalkulieren. Gleich drei Risiken hat sie abzusichern.
* Der Hauseigentümer wird wesentlich älter als erwartet. Das heißt, die Bank muss im schlimmsten Fall mehr Geld auszahlen, als die Immobilie wert ist.
* Die Immobilie lässt sich nach dem Tod des Hauseigentümers nicht so gut zu verwerten, wie geplant.
* Die Bank muss sich selber Geld leihen, um an den Hauseigentümer Geld auszahlen zu können. Sie weiß aber nicht, zu welchen Konditionen sie sich in den nächsten Jahren oder Jahrzehnten das Geld leihen kann. Die Bank trägt also ein Zinsrisiko.
Für Immobilienrentner bleibt dieses Dreifachrisiko nicht ohne Folgen: Er erhält eine
weiter unter: w w w.wdr.de/tv/ardrecht/sendungen/2009/april/090404_3.phtml

So viel Pioniergeist gehört belohnt, dachte sich der Frankfurter Finanzexperte Max Herbst und zeichnete das Unternehmen Immokasse für das "innovativste Produkt" des Jahres 2009 aus. Dabei handelt es sich um eine Umkehrhypothek. Die Qual der Wahl gab es zumindest in dieser Produktkategorie nicht. Denn das in Grünwald bei München angesiedelte Unternehmen ist bislang der erste Anbieter auf dem deutschen Markt. Hierzulande ist das Modell des Immobilienverzehrs für Institute und Interessenten noch sehr gewöhnungsbedürftig.
Das Modell ist in Deutschland neu. Der Hauseigentümer beleiht sein schuldenfreies Haus und bekommt Rente oder eine Einmalzahlung. Zinsen und Tilgung werden erst bei Auszug oder Tod des Rentners fällig und mit dem Haus beglichen. "Die potenziellen Anbieter warten ab, welche Erfahrungen die ersten Mitbewerber machen. Sie wollen kein Lehrgeld zahlen", kommentiert Klaus Fleischer, Professor für Finanzwirtschaft an der Hochschule München.
Insofern steht die Immokasse im Rampenlicht. Das Unternehmen bietet seit dem vergangenen Jahr eine Umkehrhypothek namens "Immo-Renten-Plus" an, berichtet über Tausende von Anfragen, schweigt sich über die Zahl der Abschlüsse aber noch aus. Die Immokasse arbeitet mit der BayernLB-Direktbanktochter DKB zusammen und vermarktet derzeit lediglich Einmalauszahlungen. Das Modell auf Rentenbasis sei aber noch für dieses Jahr geplant, sagt eine Sprecherin. Das Unternehmen hält bereits ab 2012 rund 30000 Abschlüsse pro Jahr möglich - und freut sich nach eigenen Angaben bereits auf geschäftsbelebende Konkurrenz.
Die lässt auf sich warten. Zwar hatte die Investitionsbank Schleswig-Holstein schon in der ersten Jahreshälfte 2009 mit der "Immorente" loslegen wollen. Das landeseigene Förderinstitut will vor dem Marktstart jetzt aber noch eine Expertendiskussion veranstalten. "Damit soll sichergestellt werden, dass die Beratung und das Produkt seniorengerecht ausgestaltet sind", sagt Axel Vogt, Leiter des Bereiches Immobilien. "Wenn sich keine unüberwindbaren Hürden zeigen, kann die Immobilienrente im April auf den Markt kommen." http://www.handelsblatt.com/finanzen/immobilien/umkehrhypothek-wie-das-eigenheim-zur-geldquelle-wird;2515547