Rückgaberecht bei Privatkauf (verschwiegene Mängel)?
Hallo Zusammen!
Ich habe mir vor kurzem ein Microsoft Surface pro 4 über Willhaben gekauft.
Ich hatte das Gerät zur Sicherheit mit PayLivery gekauft.
Da alles vollständig bei mir angekommen ist und ich es getestet hatte, bestätigte ich die Bezahlung von 370 €.
Am Ende des 2.Tages ist mir aufgefallen, dass der Bildschirm leicht zu flimmern begann.
Am 3.Tag habe ich einen Stress-Test durchgeführt (höhere Belastung indem man 2 Youtube Videos länger laufen lässt.).
Nun ist mir aufgefallen dass das Gerät bei längeren Gebrauch stark und unaufhörlich flimmert und somit kaum nutzbar ist. Laut Angaben des Verkäufers weist das Gerät keinerlei Schäden/Mängel/Defekte auf.
Ich habe daraufhin mit dem Microsoft Service Team Kontakt aufgenommen und die meinten, dass dieser Fehler bekannt und auf ein Hardware-Problem des Displays zurückzuführen ist.
Die Garantie ist allerdings seit Ende 2019 abgelaufen, eine kostenlose Reparatur somit ausgeschlossen.
Von Microsoft besteht nur die Möglichkeit auf eine Gutschrift von 185€ bei Kauf von einem neuen Gerät oder eine Reparatur um 650€ + 3 Monate Garantie.
Jetzt ist meine Frage:
Kann ich als Privatkäufer irgendwie rechtlich vorgehen, da ich ja nicht beweisen kann, dass dieses Problem schon vorher (also beim Verkäufer) bestand?
Die Gewährleistung war vom Verkäufer nicht ausdrücklich ausgeschlossen, das Gerät war als "sehr gut gepflegt und erhalten" beschrieben.
Gilt das Rücktrittsrecht vom (Online)Kauf auch in diesem Fall?
Haftet der Privatverkäufer für verschwiegene Mängel?
Es wäre ja eine "Lücke im System", wenn ich es nun ohne Angabe von Mängeln/Schäden/Defekten wieder verkaufen würde und somit eine unendliche Kettenreaktion an unzufriedenen Privatkäufern auslösen würde...
1 Antwort
Das Problem heißt Flickergate (google it)und tritt auf , wenn der Prozessor überhitzt.
Hab dasselbe Probleme gerade auch. Leg dein Gerät für ne Stunde in das Eisfach deines Kühlschranks.
Je nachdem, was der Vorbesitzer mit dem Gerät gemacht hat, kann es tatsächlich sein, das bei ihm das Gerät diesen Fehler nie aufgewiesen hat. Wenn er es z.b. nur fürs Surfen oder E-Mails genutzt hat und kein Stundenlanger Nutzer war.
Bei mir taucht es auf, wenn ich ein bestimmtes Spiel spiele, dabei wird auch der Bildschirm sehr heiß. Umgehen kann ich das , indem ich das Surface beim spielen oder wenn das Gerät mehrere Stunden anbleibt zusätzlich kühle. Ich lege Haushaltsübliche Gefrierakkus hinter das Gerät.
Wie du schon selber angemerkt hast, ist die Garantie und Gewährleistungszeit rum. Und wie gesagt taucht der Fehler nur auf, wenn das Gerät überlastet wird.
Das Gerät hat beim Verkäufer einwandfrei funktioniert, weil er nie an die Belastungsgrenze gegangen ist. Ein bisschen Streamen, ein bisschen Onlinebanking, ein bisschen E-Mails schreiben verträgt das Gerät ohne Probleme. Dem Verkäufer kannst du also nicht wirklich schuld geben.
Woher hätte also der Verkäufer wissen können und sollen, das das Gerät zu den betroffenen Geräten Gehört.
Bevor der Fehler bei mir aufgetreten ist hab ich auch nie etwas davon gehört und hätte das Gerät auch als Fehlerfrei verkauft.
Ich kann dir leider nicht sagen, ob der Verkäufer das Gerät zurücknehmen muss in diesem Fall. Es ist ärgerlich für beide Seiten, aber es ist ein Gebrauchtgerät, was erwartest du davon? Du kannst froh sein, wenn der Akku durch die Überhitzung nicht aufbläht.
Und wer schaut schon 2 youtube Videos gleichzeitig über mehrere Stunden.
Wenn du das Gerät zum Arbeiten nutzt, Videos bastelst, Grafikintensive Spiele Spielst, hätte dir klar sein müssen, das ein 4 Jahre altes TabletPC nicht unbedingt die beste Wahl dafür ist. Für sowas kauft man was Aktuelles.
Da es ein Hersteller Fehler ist war die Ware eindeutig mit einem Defekt versehen, ob der Verkäufer das wusste oder nicht kann egal sein. Wenn er in den Artikel schreibt ohne Mängel/Defekte/Schäden oder Liege ich falsch?