Riester Einzahlungen von mehr als 2.100 EUR sinnvoll?
Guten Tag, ich besitze einen Riestersparvertrag, der eine Mindestverzinsung von 1,5% pa vorsieht. Dies erscheint mir bei der derzeitigen Zinssituation als eine gute Anlagemöglichkeit. Deshalb überlege ich mehr als die 2.100 Euro, die steuerlich absetzbar sind, einzuzahlen. Dazu folgende Fragen:
1) Wenn ich heute 2.100 EUR im Jahr einzahle sind diese für mich steuerfrei, d.h. ich bezahle darauf keine ESt. Bedeutet bei Riester das Prinzip der nachgelagerten Besteuerung, dass ich später bei Renteneintritt die 2.100 EUR komplett zu versteuern habe, oder muss ich nur die bis dahin aufgelaufenen Zinsen versteuern?
2) Würde ich nun 3000 EUR im Jahr in den Riestervertrag einzahlen könnte ich nur 2.100 EUR steuerfrei einzahlen, für die restlichen 900 hätte ich dann ESt zu zahlen. Wie sieht es hier bei der Auszahlung aus? Müsste ich hier dann die kompletten 3.000 EUR plus Zinsen versteuern? Dann hätte ich ja zumindest für die 900 EUR zweimal die ESt entrichtet (vor Einzahlung und bei Auszahlung).
Hoffe ich konnte das Problem sinnvoll beschreiben. Aus Vereinfachungsgründen habe ich von einer Berücksichtigung der staatlichen Zulagen abgesehen, welche natürlich begrenzt sind.
2 Antworten
zu 1):
Du kannst nicht 2.100 Euro einzahlen, höchstens 2.100 Euro minus die Zulage(n). Der Betrag der über die Zulagen hinausgeht, ist, in Abhängigkeit Deines Steuersatzes, in der Tat steuerfrei (Günstigerprüfung).
Bei Rentenbeginn ist die Rente (und auch die optionale 30%ige Einmalzahlung) komplett mit Deinem persönlichen Steuersatz zu versteuern.
zu 2):
Wenn das denn möglich ist (und das ist keineswegs garantiert), werden die 900 Euro getrennt betrachtet. Wenn es sich um einen ganz normalen Banksparplan handelt, musst Du nur die laufenden Erträge, d.h. Zinsen versteuern (persönlicher Steuersatz, Einkünfte aus Kapitalvermögen, abzüglich ggf. Sparerpauschbetrag).
Niemand weiß, wie sich die Steuergesetze bis zu deinem Rentenantritt in vielen Jahren geändert haben werden. Deine Fragen lassen sich deshalb nicht seriös beantworten.
Tatsache ist aber, dass die Bundesregierungen seit 2005 alles daran setzen, eigene Vorsorge für das Alter durch Inflation und Steuererhöhungen zu verhindern.