Rechnungstellung einer GmbH ohne Centbeträge möglich?
ich habe Rechnungen von einem Start-up (eine GmbH) gesehen. Die stellen Rechnungen nur über volle Eurobeträge, runden auf diese auf oder ab und weisen keine Centbeträge aus.
Als ich das anmerkte, dass ich das seltsam finden würde, blickte ich in grosse Augen....
Ob cool oder nicht - geht das? Kann man das machen? Oder gibt es hier irgendeinen Haken bzgl. juristischer oder steuerlicher Instanzen, die das unterbinden könnten, denen ggü. man ggf. haften könnte?
2 Antworten
Machen kann man das, aber nur durch eine entsprechende Buchführung: Da man an den Umsatzsteuersätzen nicht drehen kann, muß man den Nettobetrag so anpassen, dass ein glatter Bruttobetrag rauskommt. Allerdings gehen fast alle Anbieter von Konsumwaren ja den umgekehrten Weg, sie vermeiden glatte Endbeträge. Offenbar lassen sich viele Verbraucher verwirren durch die bekannten 0,99, 9.99, 99,99 oder 999,99- Angebote und greifen eher zu als bei runden Preisen. Ein Anbieter der so etwas nicht beachtet schießt sich ein Eigentor. Das hat sich bis zu den wackeren Start-up-Unternehmern offenbar noch nicht herum gesprochen. Hoffentlich sieht man den Namen des Unternehmens nicht demnächst bei den Insolvenzmitteilungen.
Warum sollte denn der Rechnungsendbetrag nicht auf einen vollen Eurobetrag lauten. Auch von € 119 kann man 19 % MWSt und den Nettobetrag errechnen.
Eine solche runde Rechnungsstellung ist für den Endverbraucher doch immer klarer und einfacher als ein Endpreis mit Centbeträgen.
ich sehe: meine Frage wurde nicht ganz klar. Das geht, ja. Das sehe ich ein.
Aber was ist, wenn der Betrag 599 ist, dann ist die USt bei 113,81 Euro, die Summe bei 712,81 Euro.
Bei der genannten Firma ist auf der Rechnung:
599 Euro + 114 Euro (USt) = 713 Euro
Überweisen Sie bitte 713 Euro.
Damit sind 19 Cent zuviel überwiesen worden. Und wie sieht es dann (steuer)rechtlich aus?
Das ist das Problem, dass die auch die rechnerisch vorhandenen Centbeträge einfach nicht ausweisen.
die waren der Meinung, das geht so einfach. Aber die runden nicht die Beträge, dass sie passen, sondern schneiden einfach die Centbeträge ab. Damit stimmen die Zahlen einfach nicht, wenn man mit einem normalen Taschenrechner rangeht.
Der Basisbetrag ist meist ohne Cent, aber nicht die USt wie auch die Summe. Und die Kunden werden sich auch ihren Teil denken.
Nun kam die Praktikantin an, die immer noch das alte Modell verwendet hat. Und dann meinte auch die: muss das denn sein? Ich fragte sie dann, ob wir in D einen centleeren Raum hätten und ob sie denn keine Cents benötige, um hier zu zahlen.
Ob sie pleite gehen? Meiner Meinung nach kann das bald der Fall sein.