Minijob und Freiberufler (kleiner Umsatz)?

3 Antworten

Bei der geschilderten Situation zahlst Du ab dem ersten Euro Gewinn Einkommensteuer. Ist aber eigentlich auch gar nciht schlimm, denn der Einkommensteuerhöchstsatz ist 45 %. Selbst mit Soli und Kirchensteuer kommt man kaum über 50 %. Vermutlich wird es bei Dir aber weniger sein.

Die Folge in der Krankenversicherung hat @Snoopy schon beschreiben. Da kommen also Beiträge dazu.

Den Grundfreibetrag in der Einkommensteuer hat Dein Ehemann schon mit auf seiner Lohnsteuerklasse, denn vermutlich hat er Steuerklasse 3.

Bei dir bleibt es also dabei fleissig die Ausgabenbelege zu sammeln. Wenn Du auf 6.000,- Gewinn im Jahr kämst (nicht Einnahmen, die sind natürlich dann höher, weil ja beim Gewinn schon die Kosten runter sind). kommt es auf das Einkommen Deines Ehemanns an, wie viel Ihr dann an Einkommensteuer vermutlich nachzahlt.

Vielen Dank für die aufschlussreiche Antwort! Das hilft mir sehr! Jetzt muss ich wohl rechnen und überlegen... wenn ich mit etwa 500 EUR Verdienst rechne (was ja nicht der Gewinn ist!), davon EK-Steuer und Krankenkasse zahle... dann bleibt am Ende nicht wirklich viel. Und genau das ist der Grund der Frage: lohnt sich der Aufwand!? Das muss ich jetzt tiefergehend für mich klären.

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@ChristianaLiana

Das Problem ist nur der Krankenkassenbeitrag. Das muss als erstes geklärt werden.

Die Steuer bemisst sich ja nur nach dem wirklichen Gewinn, wobei der Krankenkassenbeitrag eben keine Betriebsausgabe ist, sondern erst bei der Einkommensteuererklärung relevant ist.

Leider schreibst Du nicht, welche Tätigkeiten Du im 450,- Euro Job ausübst und welche Tätigkeit die freiberufliche sein soll. U. U. gäbe es natürlich Variationen, mit denen man solche Situationen optimieren kann.

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@wfwbinder

Z.B. Midijob statt Minijob ( falls möglich). Gut bzgl. KV, erhöht aber nochmal die Steuerlast des Ehepaars.

Bei der freiwilligen KV gibt es auch einen Tarif für nebenberuflich Selbständige / Existenzgründer.

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@Andri123

Das habe ich in diesem Fall nicht gemeint. Man könnte stattdessen auch die Sache aus dem Minijob in Selbständigkeit übernehmen und die gesamte Selbständigkeit über eine UG machen, bei der die Inhaberin nur per Minijob angestellt ist. Dann kosten über die UG laufen lassen, die den Privathaushalt entlasten.

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Die kostenlose Mitversicherung als Familienmitglied ist das größere Problem, denn wenn Du diesen Status aufrecht erhalten willst dann darf Dein monatliches Einkommen 435 € nicht übersteigen, alternativ ein Minijob.

Auch das mit dem Freibetrag siehst Du durch die rosarote Brille, denn derzeit nutzt Dein Ehemann diese Steuervergünstigung aufgrund des Ehegattensplittings aus.

Nicht rosarote Brille, ich bin einfach nur unerfahren und informiere mich gerade :-) Danke für deine Antwort, du hast mir einen guten Tipp in die richtige Richtung gegeben!

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@ChristianaLiana

Unerfahren bist Du sicher nicht, denn Du hast zumindest erkannt, dass es zwar wünschenswert ist, die Steuerzahlung zu minimiern und dass auch die Familienversicherung an Voraussetzungen geknüpft ist. Ausserdem sammelst Du vorab die Informationen, nicht erst dann, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist.

Eine wichtige Frage ist auch, was Du langfristig vorhast, denn die jetzige GKV-Lösung läßt immer nur einen geringen Zuverdienst zu.

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Schon wieder jemand, der Angst davor hat, Einkommensteuer zahlen zu müssen.

Mir würde es nichts ausmachen, wenn ich zwei Mio zahlen müsste - mein Gewinn wäre entsprechend hoch.

Wie kommst du auf den Gedanken, dass ich Angst vor Steuerzahlungen hätte? Vielleicht magst du mir erklären, warum du das denkst? Gern erkläre ich dir noch mal worum es geht, falls ich mich missverständlich ausgedrückt habe, damit du mir vielleicht einen konstruktiven Rat geben kannst: ich habe einen 450-EUR Job und überlege, wie ich nun mit diesem recht sicheren Standbein nebenher meine Freiberuflichkeit aufbauen könnte. Den Minijob behalte ich, damit ich eine feste Einnahmengröße habe. Falls ich nun, wovon ich ausgehe, erstmal sehr wenig verdiene durch die neue Tätigkeit, möchte ich sicher gehen, dass ich nicht größere finanzielle Einbußen durch hohe Abgaben zu verzeichnen habe. correct, ich denke, du würdest dir in meinem Fall auch diese Gedanken machen, genauso wie jeder Andere. Deswegen bin ich sehr dankbar, dass ich hier die Möglichkeit habe, schon mal ein paar Infos einzuholen.

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@ChristianaLiana

Deine Frage war eindeutig: Wieviel darf ich verdienen, ohne dass ich Steuern zahlen muss.

Vorab - ein Freiberufler (bist Du das oder doch ein Gewerbetreibender) verdient nicht - er macht Gewinn/Verlust. Das wieder hat mit der Höhe des Umsatzes wenig zu tun.

Nun zur Logik: Man zahlt nie mehr als man an Gewinn erwirtschaftet hat.

Deshalb bleibt es dabei: Wegen der Einkommensteuer darfst Du soviel "verdienen" wie Du kannst.

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